Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0678 - Flucht aus der Ewigkeit

0678 - Flucht aus der Ewigkeit

Titel: 0678 - Flucht aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
dass sie mit der Machete einen Weg frei hacken musste. Denn alles Gesträuch und alles Getier konnte sie auch nicht mit dem Dhyarra-Kristall beiseite biegen oder verscheuchen, den sie heimlich in der Hand hielt und immer wieder mal einsetzte.
    Es wäre zu auffällig gewesen. Selbst gegenüber den unbedarften menschlichen Expeditionsteilnehmern.
    Aber dann ertönte Lopez' gellender, langgezogener Schrei…
    ***
    Der Mann, der sich Cayman Jones nannte, hatte die erste sich bietende Gelegenheit genutzt, sich von der Gruppe abzusetzen. Er wurde immer langsamer, bis der Abstand sich auf gut zwanzig Meter vergrößert hatte und durch magische Einwirkung beiseite gebogene überhängende Zweige allmählich wieder ihren ursprünglichen Platz einnahmen und die direkte Sicht behinderten. Er glitt seitwärts davon und bahnte sich seinen eigenen Weg.
    Er brauchte nicht so viel Platz wie anderen. Er passte sich an, wie schon in der letzten Nacht. Er wurde zu einem Teil des Waldes und konnte ihn daher mühelos durchqueren.
    Auf seinem Weg kam er schneller voran als die anderen.
    Schon bald hatte er sie überholt. Er konnte sie nicht sehen und sie ihn auch nicht, aber er spürte, wo sie sich aufhielten.
    Er wollte vor ihnen am Absturzort sein.
    Und dann…
    ***
    Erinnerungen an Avalon…
    Er wusste nicht, wie lange er schon hier war. Längst hatte er das Gefühl für Zeit und Raum verloren und sich scheinbar der Insel angepasst. Aber sein Sehvermögen kehrte immer noch nicht zurück.
    Das zeigte ihm, dass er immer noch kein Bestandteil von Avalon geworden war. Trotz aller Anpassung war er immer noch ein Fremdkörper.
    Grund zur Hoffnung und Verzweiflung zugleich.
    Verzweiflung, weil ihm - dem Fremdkörper - immer noch bewusst war, dass er nicht hierher gehörte, dass er ein Gefangener war. Für alle Zeiten, in alle Ewigkeit. Wäre er bereits endgültig zu einem Teil dieser Feenwelt geworden, er hätte diese Furcht und die Erinnerungen an einst nicht mehr gehabt; oder sich wenigstens auf eine ganz andere Art und Weise erinnert.
    Hoffnung, weil es vielleicht doch noch einen Weg hinaus gab. Er musste ihn nur finden.
    Der Weg nach Avalon ist zerstört!
    Merlins Brunnen in Broceliande… Roberto Tendyke hatte niemals gewusst, dass dieser Jungbrunnen etwas mit seinem Weg nach Avalon zu tun haben könnte. Denn er hatte den Brunnen nie benutzt. Er war nie in Broceliande gewesen.
    Oder - vielleicht doch, und er erinnerte sich nur nicht mehr daran?
    Aber von den vielen verschiedenen Orten, an denen er in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder »getötet« worden war, hatte er nie nach Broceliande gebracht werden müssen. Das wäre doch viel zu umständlich gewesen und niemals schnell genug, nicht einmal mit Merlins oder Asmodis' mächtigem Zauber. Einmal war es gar vom Silbermond aus geschehen, vor langer, langer Zeit…
    Nein. Er war sicher, dass es noch einen anderen Weg gab. Jenen, über den er diesmal aufgefangen worden war, wie die anderen es genannt hatten, die ihn heilten und wiederherstellten.
    Diesen Weg musste er finden.
    Auch, wenn er ihn nicht sehen konnte. Oder gerade deshalb.
    So bald wie möglich.
    Bevor er sich wirklich in Avalon verlor.
    ***
    Ty Seneca schreckte hoch. Er stürmte los, an Santa Ana und Ferengo vorbei hinter Carmen Lopez her. Deren Schrei riss jäh ab.
    Seneca blieb trotz seiner Laufgeschwindigkeit vorsichtig. Lopez konnte sich noch nicht weit entfernt haben. Dennoch konnte er sie nicht entdecken. Aber er sah Spuren, denen zufolge die Frau von dem schmalen Pfad gezerrt worden war - wäre sie auf eigenen Füßen gegangen, hätte das anders ausgesehen!
    Es konnte keinen Kampf gegeben haben. Der Angreifer hatte Lopez völlig überrascht.
    Seneca verharrte und lauschte. Knisterte, knackte, raschelte nicht irgendwo etwas?
    An Monsterschlangen, Riesenspinnen oder ähnliches Gigant-Ungeziefer glaubte er nicht. So was gab's nur im Film. Aber es gab hier mit Sicherheit auch keine Indios. Von denen hätte er gewusst.
    Was war es dann?
    Im nächsten Moment raste etwas Ungeheures auf ihn zu…
    ***
    Die handtellergroße Silberscheibe, die an einer Halskette vor Zamorras Brust hing, erwärmte sich und vibrierte!
    Damit signalisierte sie die unmittelbare Nähe von Schwarzer Magie.
    »Vorsicht, Ted!« rief Zamorra dem Freund zu. »Luke schließen!«
    Aber der Reporter hatte sich bereits nach draußen geschwungen und landete federnd neben der Hornisse.
    Zamorra stemmte sich aus seinem Sitz hoch. »Magie!« fügte er

Weitere Kostenlose Bücher