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0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck

Titel: 0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Luft her, die der mächtige Energiestrahl eines Blastergeschützes nach allen Seiten von sich schleuderte.
    Agbosht zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Zur rechten Hand sah er eine Wand aufglühen und langsam in sich zusammensinken. Qualm und sengend heiße Luft erfüllten den Gang. Agbosht wandte sich nach links, dem nördlichen Gebäudetrakt zu. Sein Stab folgte ihm auf dem Fuße. Prustend und keuchend, mit brennenden Lungen arbeiteten sich die Männer vorwärts. Das Arbeitszimmer des Botschafters lag auf der achten Etage. Mit der Sachlichkeit des erfahrenen Kämpfers wurde Bulmer Agbosht sich darüber klar, daß sie entweder in den nächsten dreißig Sekunden einen Antigravschacht erreichen oder zugrunde gehen mußten.
    Unaufhörlich wütete der riesige Energiestrahl gegen die Mauern des Gebäudes. Wände barsten knallend und überschütteten die Fliehenden mit Lawinen winziger Trümmerstücke. Unmittelbar vor Bulmer Ag-bosht wölbte sich plötzlich der Fußboden.
    Eine glühende Blase entstand, die mit lautem Knall barst und einen Schwall kochendheißer Luft entließ. Agbosht warf sich zur Seite und brachte es irgendwie fertig, das gähnende Loch auf einer schmalen Leiste zu umgehen, die am linken Rand des Ganges noch stehengeblieben war. Er fühlte die mörderische Hitze des Bodens durch die Sohlen der Schuhe dringen.
    „Weiter...!" krächzte er. „Nur nicht schlappmachen!"
    Niemand hörte ihn in dem infernalischen Lärm. Er sprach ohnehin die Worte mehr zu sich selbst, um sich Mut zu machen.
    Er konnte kaum mehr zwei Schritte weit sehen. Der übelriechende Qualm würgte ihn im Hals. Die Augen tränten. Die versengte Haut spannte sich schmerzhaft über die Wangenknochen.
    Ein gellender Schrei durchfuhr das höllische Tosen.
    „Da rechts! Der Schacht!"
    Wie eine Maschine wandte der Botschafter sich nach rechts.
    Er konnte nichts mehr sehen. Die tastenden Hände erspürten die Ränder der Schachtöffnung. Jemand gab ihm einen kräftigen Stoß, der ihn in das schwerelose Innere des Schachts hineintrieb. Er bekam eine der Haltestangen zu fassen und stieß sich kräftig daran ab. An glühenden Trümmerstücken vorbei, dichte Qualmfelder durchstoßend, schoß er in die Tiefe.
    Allmählich, schien ihm, nahm die Hitze ab. Plötzlich spürte er Boden unter den Füßen. Die Augen tränten nicht mehr so entsetzlich wie bisher. Er sah einen halbdunklen Gang, der vom Schacht wegführte, und stolperte hinein. Hinter ihm waren trappelnde Schritte. Der Lärm des Energiefeuers hatte nachgelassen. Bulmer Agbosht spürte einen erfrischenden Hauch kühler Luft. Eine Öffnung tat sich vor ihm auf. Mit letzter Kraft taumelte er ins Freie, in den Garten, der sich an die Nordseite des Gebäudes anschloß. Er stürzte, aber bevor er den Boden berührte, packten ihn kräftige Hände unter den Schultern und rissen ihn wieder in die Höhe.
    „Weiter! Hier sind wir nicht sicher! Das Gebäude stürzt in sich zusammen!" hörte er jemand schreien.
    Er ließ alles mit sich geschehen. Er bewegte die Füße und überließ es den Händen, die ihn stützten, sein Gleichgewicht zu wahren. Undeutlich nahm er Rasen wahr, über den er hinwegeilte. Dann schlugen ihm Äste von Büschen mit schmerzenden Peitschenhieben ins Gesicht, und schließlich empfand er die wohltuende, ruhige Kühle eines Waldes. Sie hatten das Gelände des Botschafterpalais hinter sich gelassen.
    Bulmer Agbosht nahm zur Kenntnis, daß er das maahksche Attentat überlebt hatte, und das gab ihm einen Teil seiner Kräfte wieder zurück.
    „Laßt mich los, verdammt noch mal!" fuhr er die beiden Männer an, die ihn bei den Schultern hielten.
    Der stützende Griff lockerte sich. Bulmer Agbosht wandte sich um und sah hinaus auf den Park, aus dessen Mitte sich das Palais des Botschafters erhob. Von dem Gebäude war nicht mehr viel zu sehen. Eine riesige, schwarze Qualmwolke bezeichnete den Platz, an dem es sich befunden hatte. Das Gebäude der Botschaft des Solaren Imperiums war vernichtet. Es erschien Bulmer Agbosht unglaublich, daß er aus jenem Inferno lebendigen Leibes entkommen sein sollte. Mit Schmerz dachte er an diejenigen seiner Mitarbeiter, die von dem Attentat der Maahks überrascht worden waren und den Weg ins Freie nicht mehr hatten finden können. Und er dachte an die Maahks, die in mehreren Räumen des Erdgeschosses gefangengehalten worden waren. Wenn es nicht ein Wunder gegeben hatte, waren sie ebenfalls dem Wüten ihres Genossen zum Opfer gefallen.
    Es war

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