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0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gesagt. Wann denn auch? Ich bin, als ich von der Trattoria zurückkam, in der wir uns unter nicht gerade erfreulichen Umständen trennten, gleich in dieses Büro gegangen und habe mit keinem einzigen Kollegen gesprochen. Schon gar nicht mit diesem… na, wie heißen Sie noch gleich, Kollege?«
    »Giancarlo Battista.«
    »Hören Sie, Battista. Warum erzählen Sie Signor Eternale einen solchen Unsinn?«
    »Aber es stimmt doch! Sie haben mir dieses Päckchen gegeben.«
    »Spinnen Sie keine Märchen«, fauchte Bonavista. »Eternale, ich versichere Ihnen, dass ich nichts damit zu tun habe. Lächerlich…«
    Ted streckte die Hand nach dem Päckchen aus - und zog sie sofort wieder zurück. »Legen Sie es auf den Schreibtisch«, verlangte er.
    Battista tat es. Stirnrunzelnd sah Bonavista zu.
    »Und was jetzt?«
    »Vorsichtig öffnen«, bat Ted. »Möglichst nicht mit den ungeschützten Fingern berühren. Und - vielleicht sollte vorher jemand das Fenster aufmachen.«
    »Wozu das?«
    »Öffnen Sie es«, drängte der Reporter. Er umfaßte den Dhyarra-Kristall in seiner Tasche und konzentrierte sich auf das, was der Kristall tun sollte. Nämlich das Päckchen sorgfältig abschirmen, während es geöffnet wurde.
    Bonavista öffnete das Fenster.
    »Versuchen Sie es mit einem Brieföffner, Battista«, verlangte Ted.
    »Ich mache das selbst«, sagte Bonavista. Er zog Plastikhandschuhe an, hob die kleine Schachtel auf und schüttelte sie dicht neben seinem Ohr leicht. Dann legte er sie auf den Schreibtisch zurück. »Klingt zumindest nicht nach einer Mini-Bombe.«
    »Ich tippe auch auf etwas anderes«, sagte Ted. »Vielleicht ein Betäubungsgas.«
    »Deshalb das Fenster?«
    Ted nickte. »Vielleicht ist es auch ein Peilsender«, fuhr er fort. »Seien Sie vorsichtig.«
    Bonavista nahm Kugelschreiber und Brieföffner und versuchte mit dem einen die Schachtel niederzudrücken, während er sie mit dem anderen aufzuhebeln versuchte.
    Er sah noch den Blitz.
    Und dann nie wieder etwas.
    ***
    Als Nicole wieder erwachte, befand sie sich in völliger Dunkelheit. Nicht einmal ihre eigene Hand konnte sie sehen, als sie sie vor den Augen bewegte.
    Bin ich blind? fragte sie sich erschrocken.
    Sie tastete nach den Augen. Zumindest schienen sie unverletzt. Sie schmerzten auch nicht. Was wehtat, war ein Bluterguss am Hinterkopf. Zumindest handelte es sich nicht im eine Gehirnerschütterung, stellte Nicole erleichtert fest, als sie sich aufrichtete. Vielleicht hatte die Perücke, die sie trug, einen großen Teil der Wucht des Schlages abgefangen.
    Die Perücke…
    Sie war fort. Was Nicole fühlte, war nur ihr Original-Kopfhaar.
    Fort war noch mehr.
    Alles, was sie am Leib getragen hatte. Kleidung, Stiefel, sogar das silberne Halskettchen, an das sie das Amulett hängen konnte, wenn sie es bei sich führte. Die Ohrringe. Die Armbanduhr. Einfach alles.
    »Scheißkerle«, murmelte sie. Dass man sie nicht gefesselt hatte, war ihr nur ein schwacher Trost.
    Immer noch konnte sie nichts sehen. Nur tasten und riechen.
    Sowie hören und sprechen.
    Sie setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Der Boden unter ihren Sohlen war kalt; der ganze Raum war nicht sonderlich gut beheizt. Dafür, dass es draußen sommerlich warm gewesen war, deutete es darauf hin, dass sie sich in einer unterirdischen Kaverne befand, oder in einem Zimmer mit sehr dicken Wänden.
    Oder vielleicht gar nicht mehr auf der Erde…?
    Es konnte durchaus sein, dass das Tor, das der Entführer mit ihr benutzt hatte, sie in eine andere Welt versetzt hatte. Oder direkt in die Hölle.
    Wohin auch immer: sie musste Zusehen, dass sie mit heiler Haut wieder hinauskam.
    Schritt für Schritt bewegte sie sich vorwärts, bis sie nach etwa zwei Metern eine Wand berührte. Die Oberflächenstruktur deutete auf große Steinbrocken hin, die man roh zubehauen und verfugt hatte.
    So wie in der Höhle, in der sie sich zuerst befunden hatte, wo die Fackeln brannten und die Kuttenträger sich nicht von Drohungen und Schüssen stoppen ließen…
    Die Kuttenträger! Handelte es sich um Angehörige jener Sekte, von der Bonavista berichtet hatte und zu der er selbst gehörte, wie Nicole immer noch annahm?
    Brüder des seligen Kraken…
    Schöner Krake! Eher unselig war das dämonische Ungeheuer, das sich Menschenopfer bringen ließ und jetzt unter seinen eigenen Anhängern räuberte, nur schienen die sich dabei nicht unwohl zu fühlen und Bonavista war wohl die große Ausnahme, weil er um sein eigenes Leben

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