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0683 - Die Verdammten der Nacht

0683 - Die Verdammten der Nacht

Titel: 0683 - Die Verdammten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch, da lief einiges mal wieder quer.«
    »Wir waren nicht darauf gefaßt. Ich glaube auch nicht, daß sich ein lebender Toter ins Kino setzt, um etwas über die Zombies zu erfahren, die von gewissen Filmemachern für ein breites Publikum geschaffen werden.«
    »Was denkst du denn?«
    Die Horror-Oma trank einen Schluck Tee. »Ich glaube daran, daß du dich da in etwas hineinbohrst, das überhaupt nicht existent ist. Du bist auf der falschen Spur.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Was spricht denn dagegen?«
    Jane reckte sich. Sie schaute gegen den bunten Vorhang, hinter dessen Stoff es hell glänzte. »Ich kann es dir nicht sagen, Sarah, es ist eben mein Gefühl. Wir beide wissen, daß es nicht immer schlecht ist, sich von Gefühlen leiten zu lassen.«
    »Reaktionen aus dem Bauch hervor.«
    »So ähnlich.«
    Sarah lächelte. »Okay, Jane, du weißt, daß ich dich nie daran hindern würde, das Richtige zu tun. Jetzt frage ich dich. Was ist in diesem Fall das Richtige?«
    »Wenn ich das wüßte.«
    »Vielleicht ein Anruf?« fragte sie mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.
    Jane lächelte zurück. »Ich merke schon, daß auch du dich mit dem Fall beschäftigt hast.«
    »Ein wenig.« Sarah Goldwyn streckte den Arm aus und bekam das tragbare Funktelefon zu fassen. »Bitte, Jane, tippe die Nummer ein, wünsche der Dame einen guten Morgen, dann rede mit ihr.«
    Die Detektivin zögerte noch. »Mal ehrlich, was hast du für ein Gefühl dabei? Wie stehst du zu Brenda Evans?«
    »Überhaupt nicht, Jane.«
    »Wie?«
    »Ich kann nicht zu ihr stehen, weil ich einfach zu wenig mit ihr gesprochen habe.«
    »Ja, da hast du recht. Nur muß ich dir sagen, daß ich dich so nicht kenne. Du bist sonst anders. Viel agiler, Sarah. Da steckst du manch Jungen in die Tasche.«
    »Man kann sich eben ändern.«
    »Nein, nicht du.« Jane verengte die Augen. »Ich kenne dich ein wenig, Sarah. Du bist nicht außen vor. Du hast deine eigene Meinung, daran glaube ich fest.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Ich werde anrufen.«
    »Bitte.«
    Die Tastatur befand sich an der Innenseite des Hörers. Jane hatte sich die Nummer notiert. Der Zettel lag auf der Arbeitsplatte.
    Sie wählte, hielt den Hörer ans Ohr, wartete – und erreichte nichts.
    Keiner hob ab.
    Enttäuscht ließ sie ihn wieder zurücksinken und blickte in Sarah Goldwyns Gesicht. »Es hat sich niemand gemeldet, das ist seltsam.«
    »Die Frau hat einen Beruf.«
    Jane schlug gegen ihre Stirn. »Stimmt! Daran habe ich nicht gedacht. So wird es wohl sein.«
    »Du weißt nicht, wo sie beschäftigt ist?«
    »Nein.«
    »Das ist Pech. Dann solltest du bis zum Abend warten und erst dann mit ihr reden.«
    Jane sah aus, als wollte sie den Hörer aus dem Fenster werfen.
    »Das will ich eben nicht.«
    »Was macht dich da so sauer, Kind?«
    »Alles, Sarah, verstehst du? Mich macht alles sauer, mich regt alles auf, was diesen Fall betrifft. Ich habe einfach das Gefühl, nein, schon die Überzeugung, daß mehr dahintersteckt. Brenda Evans bewegt sich auf einer gefährlichen Bahn und rollt immer weiter von uns weg, obwohl wir ihr im Nacken sitzen, es aber nicht schaffen, sie einzuholen. Das meine ich.«
    »Da kann ich nicht widersprechen, dir aber auch nicht zustimmen. Was willst du jetzt tun?«
    »Am liebsten würde ich zu ihr fahren«, sagte sie mit nachdenklicher Stimme.
    »Warum das?«
    »Ich würde dann meinem Gefühl folgen. Ich würde mich befreiter fühlen, wenn ich alles…«
    »Und John Sinclair? Willst du ihn nicht fragen? Er hat Brenda Evans auch kennengelernt. John ist ein Mann, der oft genug aus dem Bauch heraus handelt. Du solltest dich vielleicht mit ihm zusammensetzen und über den Fall reden.«
    »Ich will aber handeln.«
    Sarah winkte mit beiden Händen ab. »Ja, schon gut, Kind, nur keine Aufregung. Wenn es dich wirklich beruhigt, dann fahr zu ihr. Hast du die Adresse?«
    »Auf ihrer Karte.«
    »Bis gleich dann.«
    Jane erhob sich. Ihr Gesicht zeigte einen nachdenklichen Ausdruck. Am Tisch blieb sie stehen und stützte die Hände auf. »Ich weiß nicht, weshalb es mich treibt. Es ist wie eine innere Uhr, die ich aufgezogen habe. Jetzt wird es Zeit.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst.«
    »Danke.« Jane streichelte über Sarahs Wange. »Und sei mir bitte nicht böse.«
    »Wie käme ich dazu?«
    »Ich rufe dich an.«
    »Ja, tu das…«
    ***
    Bei dem herrlichen Wetter hätte Jane Collins an sich strahlender Laune sein müssen. Diese Explosion des Frühlings war schon

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