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0683 - Die Verdammten der Nacht

0683 - Die Verdammten der Nacht

Titel: 0683 - Die Verdammten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Reich?«
    Die Detektivin war von der Frage überrascht worden. »Das ist nicht so einfach zu beantworten. Okay, ich bin schon neugierig, was es mit den Verdammten der Nacht auf sich hat. Aber ich möchte bis zur Dunkelheit nicht warten. Ich hatte eigentlich vor, Sie zu meinem Freund John Sinclair zu bringen, denn er interessiert sich bestimmt dafür, was es mit den Verdammten der Nacht auf sich hat.«
    »Noch jemand?«
    »Ja, wir können mit ihm telefonieren.«
    Brenda schüttelte den Kopf. »Nein, Jane, ich will nicht. Verstehst du? Ich will nicht!«
    »Was ist der Grund? John Sinclair ist nett. Er hat für gewisse Dinge ein sehr großes Verständnis. Ich weiß nicht, wo da das Problem liegt, Brenda.«
    »Weil ich jetzt weg will.«
    »Sofort?«
    »Auf der Stelle.«
    Jane lachte auf. »Aber du bist nackt. So kannst du nicht das Haus verlassen und weggehen.«
    »Ich werde mir eine Decke umhängen. Wenn das geschehen ist, gehe ich.«
    Jane schluckte. Sie formulierte die nächste Frage sehr langsam.
    »Wie weit ist es denn?«
    »Nur wenige Schritte.« Brenda hob die Schultern. »Kaum einen Steinwurf entfernt. Da öffnet sich eine andere Welt. Es ist ihr Reich, das Reich der Verdammten der Nacht. Dort werden wir dann hingehen und alles erleben.« Sie ließ Jane stehen, als wäre sie überhaupt nicht vorhanden. Dann ging sie aus dem Zimmer.
    Da Brenda die Tür hinter sich nicht schloß, konnte Jane erkennen, welchen Weg sie nahm.
    Die Nackte betrat das Schlafzimmer. Jane ließ sie in Ruhe. Sie blieb im Wohnraum zurück und nagte auf der Unterlippe. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was Brendas Erklärungen zu bedeuten hatten. Diese Frau mußte eine schreckliche Nacht durchgemacht haben. Sie war innerlich verändert oder herumgedreht worden. Von Kräften beeinflußt, für die es keine Erklärung gab.
    Wer waren die Verdammten der Nacht? Waren es Zombies, lebende Leichen? Grausame Wesen, die unter einem alten Fluch zu leiden hatten? Oder waren es nur Monstren, fleischgewordene Mythen, irgendwelche Kreaturen aus fernen Dimensionen.
    Was immer es auch sein mochte, sie waren nicht mit normalen Menschen zu vergleichen.
    Brenda Evans kehrte zurück. Diesmal trug sie Kleidung. Eine Hose, ein dünnes T-Shirt. Unter dem Stoff zeichnete sich deutlich ihr schwerer Busen ab.
    »Ich bin bereit, Jane.«
    »Sofort?«
    »Komm. Du wolltest eine Lösung.«
    »Ich möchte noch anrufen und meinem Freund John Sinclair Bescheid geben. Mit ihm war ich verabredet. Ich kann den Termin nicht verschieben. Er steht schon seit langem fest.«
    »Vergiß ihn!«
    »Warum?«
    »Sind die Verdammten der Nacht nicht wichtiger, Jane? Wir müssen uns beeilen. Es ist wichtig.«
    »Es dauert nicht lange.«
    »Dann bin ich weg, und du wirst den Weg zum Ziel nie finden, Jane Collins.«
    Es war vertrackt. Jane steckte in einer Zwickmühle. Schließlich nickte sie.
    »Du kommst also mit mir?«
    »Ja, ich möchte sie sehen. Wenn es nicht weit ist, um so besser für mich.«
    Brenda lächelte hintergründig. »Sicher Jane, das ist alles sicher. Komm nur.«
    Sie blieb noch stehen und schüttelte den Kopf. »Es kommt mir alles vor, als wäre es von dir geplant worden. Hast du etwa gewußt, daß ich zu dir kommen würde?«
    »Das kann sein.«
    »Und wieso?«
    »Es gibt gewisse Dinge, die kann man fühlen, Jane. Man muß sich nur an sie herantasten.« Brendas Blick bekam wieder den metallischen Glanz. »Auch bei dir habe ich es gefühlt. Auf irgendeine Art und Weise sind wir verwandt. Wir wollen beide das Große, wir wollen Grenzen überwinden, und wir werden es schaffen.«
    »Grenzen? Vielleicht welche in andere Welten?«
    »Auch das will ich nicht ausschließen. Laß dich überraschen, Jane.« Sie schob die Detektivin aus der Wohnung.
    Eigentlich bin ich wahnsinnig, dachte Jane, daß ich ihr überhaupt folge. Es wäre besser gewesen, sie allein zu lassen und später noch einmal zurückzukehren – mit John.
    Statt dessen ging sie neben Brenda Evans her die Stufen der Treppe hinab und hatte dabei das Gefühl, in ihr eigenes Unglück zu schreiten. Draußen empfing sie wieder der warme Sonnenschein, allerdings zeigte er sich etwas verändert.
    Er war nicht mehr so klar und strahlend wie am frühen Morgen.
    Dunst hatte sich unter die Strahlen gemischt. Und es sah aus, als würde er sich zu einem Nebel verdichten. Das wiederum ließ auf eine Änderung der Großwetterlage schließen.
    Jane wollte zu ihrem Wagen gehen, aber Brenda tippte ihr auf die Schulter.

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