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0684 - Wald der toten Geister

0684 - Wald der toten Geister

Titel: 0684 - Wald der toten Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ästen weg, waren wie starre Arme, die über Sukos Körper kratzten. Ein sehr weicher Humusboden ließ seine Schritte nachfedern. Dicht wachsendes Gras sah sehr saftig aus, und der Dunst war nur noch am Waldrand zu erkennen. In tieferen Regionen hing er nicht zwischen den Bäumen.
    Jeder Stamm sah alt und grau aus, als stünde er dicht vor dem Absterben.
    Suko machte die Probe aufs Exempel. Er packte einen der stärkeren Zweige, bog ihn nach innen und spürte keinen elastischen Widerstand. Der Zweig brach sehr schnell.
    Suko warf ihn weg und ging weiter.
    Nach wenigen Schritten schon blieb er stehen, weil er blubbernde Geräusche in seiner Nähe vernommen hatte. Als würden aus einem Tümpel Blasen an die Oberfläche steigen und dort mit satten Lauten zerplatzen. Auch fauliger Geruch wehte auf ihn zu.
    Suko änderte die Richtung. Schon sehr bald sah er die Oberfläche des Tümpels schimmern. Sie erinnerte ihn an ein großes, rundes Auge, das einen matten Glanz zeigte. Als läge Fett auf der Wasserfläche. Die ihn umstehenden Bäume erschienen Suko saftiger als die anderen, doch von ihnen herab und zwischen ihnen hingen tote Äste, die braun waren wie verweste Arme.
    Er hatte bisher weder ein Tier gesehen noch einen Menschen. Trotzdem war er sicher, Jane Collins und Brenda Evans hier zu finden. Es gab genügend Verstecke, wobei sich Suko natürlich fragte, was die beiden dort zu suchen hatten.
    Was hatte sie überhaupt in den Wald getrieben? Es geschah nichts ohne ein Motiv, auch auf der anderen, dämonischen Seite, da war Suko Fachmann genug.
    Er näherte sich dem geheimnisvollen Tümpel. Seine Füße versanken im noch weicher gewordenen Boden. Tatsächlich stiegen aus der Tiefe des Wassers Blasen in die Höhe, die für einen Moment auf der Oberfläche schwammen, bevor sie mit satten Lauten zerplatzten.
    Der Tümpel stank.
    Ein alter, ekliger Geruch stieg Suko in die Nase. Noch schlimmer als im übrigen Wald. Hier schien sich das Zentrum des Geruchs zu befinden, und Suko hätte sich am liebsten die Nase zugehalten, aber das tat er nicht. Er wollte der Ursache auf den Grund gehen.
    Abgebrochene Zweige lagen genug herum. Suko hob einen auf. Es war ein etwas krumm gewachsener Ast, stark genug, um die Flüssigkeit umrühren zu können.
    Das tat Suko auch.
    Es war kein normales Wasser. Das Zeug setzte ihm zu viel Widerstand entgegen, es war wie eine Mischung aus Öl und Schmier, die jemand in den Tümpel gepumpt hatte.
    Als Suko den Ast wieder hervorzog und sich das untere Drittel genau betrachtete, schimmerte dort ein schwarzer Schmier, an dem noch alte, grüne Reste hingen. Sie klebten daran wie nasses Papier.
    Suko hielt den Ast dicht unter seine Nase, schnupperte und verzog den Mund. Der Gestank nach altem Öl und irgendeiner scharfen Säure stieg in seine Nase.
    Er schüttelte sich. Wenn er es richtig überlegte, konnte dieser Tümpel keinen natürlichen Ursprung haben. Da musste etwas von unten her in die Höhe gestiegen sein, um ihn auszufüllen.
    Dreck und Öl, ein widerliches Zeug, die perfekte Verpestung der Umwelt.
    Umwelt!
    Er presste die Lippen zusammen. War dieser Wald etwa umweltgeschädigt? Sah er deshalb so tot aus? Natürlich, denn die Zeugin hatte von einer alten Müllkippe gesprochen, die man wieder aufgeforstet hatte. Aber welcher Müll lagerte hier unten?
    Jedenfalls kein normaler, das musste Sondermüll sein. Man hatte aufgeforstet und gleichzeitig wieder zerstört. Ein Verbrechen an der Umwelt, das in Suko die kalte Wut hochsteigen ließ, obwohl das Blut heiß hinter seinen Schläfen hämmerte.
    Er kam zu dem Ergebnis, dass hier etwas ablief, dessen Tragweite er noch gar nicht überblicken konnte.
    Ein Skandal…
    Aber was hatte ein verstorbener junger Mann damit zu tun, der seiner Mutter plötzlich wieder erschien? Es musste demnach eine Verbindung zwischen Mike Evans und diesem Stück Wald geben.
    Die Oberfläche hatte sich wieder beruhigt. Es liefen keine Kreise mehr den Rändern entgegen.
    Auf der anderen Seite des stinkenden Gewässers erhob sich einer der höchsten Bäume. Grau und braun sah er aus, mit Ästen wie Arme, die er müde gespreizt hatte. Der Stamm war ziemlich schlank, zeigte dicke Einkerbungen, als wären sie von Äxten in das Holz hineingedroschen worden.
    Man hatte ihm das Leben genommen.
    Genau dort sah er die Bewegung!
    Etwas war für einen Moment hinter dem Stamm aufgetaucht. Er konnte nicht genau erkennen, ob es ein Mensch oder ein Tier gewesen war. Rein gefühlsmäßig

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