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0684 - Wald der toten Geister

0684 - Wald der toten Geister

Titel: 0684 - Wald der toten Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannte ich. Es war ein Dämon, Hüter des Waldes und der Pflanzen. Ich aber stand ihm nicht negativ gegenüber. Bisher hatten wir uns gegenseitig respektiert. Seinen jetzigen Plan aber konnte ich nicht akzeptieren.
    »Es tut mir Leid, Mike«, erklärte ich mit ruhiger Stimme. »So geht das nicht. Auch Mandragoro kann nicht einfach über das Leben anderer Menschen bestimmen. Das gibt es nicht, das stimmt nicht mit unseren Gesetzen überein.«
    »Für mich gelten andere.«
    »Nicht für mich. Deshalb sage ich dir noch einmal: Bring mich zu ihm! Ich werde mit Mandragoro reden. Ich kenne ihn. Wir respektieren uns, wir beide standen uns nie als Gegner gegenüber, denn im Prinzip wollen wir das Gleiche. Nur die Methoden sind andere, und da muss ich mich an meine Regeln halten.«
    »Dad wird es erleben…«
    Phil Evans schüttelte den Kopf. »Nein, Mike, nicht mit mir. Und wenn ich mich mit allen Konsequenzen gegen dich stellen muss!« Er hob einen Arm an, und im nächsten Augenblick überraschte er uns.
    Blitzschnell drehte er sich um.
    Ich wollte ihn anschreien, weil ich zu weit entfernt stand, um ihn festhalten zu können, aber ich ließ es sein. Er hatte schon einen zu großen Vorsprung.
    Ich drehte mich um, weil ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung bemerkt hatte.
    Mike breitete seine Schwingen aus. Zweimal bewegte er sie, dann stieg er in die Höhe.
    »Ich kriege ihn. Ich hole mir meinen Vater!«
    »Bist du wahnsinnig, du…?«
    »Nein!« Er flog davon, ließ mich zurück. Ich hätte zur Waffe greifen und hinter ihm herschießen können, doch das ließ ich bleiben, denn ich wollte keinen Toten. Es musste eine andere Chance geben, und zu groß konnte der Vorsprung des Mannes nicht sein, auch wenn es Mike besser hatte, der schneller flog als ich lief.
    Ich jagte mit gewaltigen Sätzen durch die Lücke zwischen den Trucks und erreichte den freien Parkplatz.
    Die große Fläche lag zwar vor meinen Augen, aber angepflanzte Buschreihen trennte sie doch in verschiedene Segmente. Der Wind strich wie mit kalten Fingern über diese Hindernisse hinweg und spielte mit den starren Spitzen.
    Ich schaute zum Himmel.
    Wolken jagten sich gegenseitig über die weite Fläche. Hinter ihnen sah ich ein kaltes Licht. Vielleicht der Rest des allmählich entschwindenden Tages.
    Und ich sah Mike!
    Er flog wie ein gewaltiger Vogel unter den Wolken her, die Beine ausgestreckt, die Arme mit den aus ihnen hervorwachsenden Schwingen in einem gewissen Rhythmus auf und ab bewegend, der ihm ein Einhalten der Geschwindigkeit garantierte.
    Wo war Phil Evans hingelaufen? Versteckte er sich zwischen den Büschen, oder hatte er den Weg zu den Parkplätzen für normale Pkws eingeschlagen?
    Es war schlecht zu erkennen. Das Licht war grau. Die Büsche warfen Schatten. Am Himmel jagten sich die Wolken und sorgten dafür, dass sich die Lichtverhältnisse ständig veränderten. Mal waren die Lücken größer, dann zogen sie sich zusammen.
    Ich blickte zur Tankstelle hin, die im vollen Licht erglänzte. Es lag wie eine Glocke über dem Asphalt.
    Fahrzeuge schoben sich heran. Scheinwerferstrahlen durchschnitten das Gelände, als wären sie auf der Suche nach bestimmten Gegenständen. Sie berührten auch die Hecken, rissen Lücken in deren Zusammenhalt und schwenkten dann weiter.
    Eine Bewegung hatte ich nicht feststellen können. Wenigstens keine, die mich misstrauisch gemacht hätten. Ich dachte auch über andere Verstecke nach.
    Das Rasthaus wäre für ihn ebenfalls in Frage gekommen. Zeit genug hatte er gehabt.
    Zum Glück erging es Mike nicht besser. Ich sah ihn seine Kreise ziehen, auch er hatte seinen Vater nicht gefunden. Wahrscheinlich würde er ihn vor mir entdecken, und dann musste ich schnell, verdammt schnell sein. Ich lief über den Parkplatz, bewegte mich steifbeinig. Der Wind fuhr durch meine feuchte Kleidung, er kratzte regelrecht auf meiner Haut, dann biss er in mein Gesicht.
    Neben einem Heckenstreifen blieb ich stehen. Es war leicht, über die Büsche hinwegzuschauen.
    Rechts von mir verstreuten Kugellampen ihr Licht. Sie gehörten bereits zu der langen Reihe der Beleuchtungskörper vor dem Rastplatz.
    Überall glänzten die großen Pfützen. Manche erinnerten mich an kleine Seen. Wenn Fahrzeuge hindurchfuhren, entstanden hohe Fontänen, die rechts und links ihre Bögen zogen.
    Es gab schon Stellen, die der Wind getrocknet hatte. Sie lagen meist am Rand des Parkplatzes, wo das freie Feld begann. Diese Grenze hielt ich besonders im Auge.
    Das

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