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0684 - Wald der toten Geister

0684 - Wald der toten Geister

Titel: 0684 - Wald der toten Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenso schnell wie ein Vogel, und mir war der Verdammte der Nacht wieder einmal entkommen.
    Aber ich wusste, wohin er fliegen würde. Ich brauchte mich nicht einmal in seine Gedankengänge zu versetzen, es stand für mich alles fest. Klar und logisch wie auf einem gedanklichen Reißbrett aufgezeichnet.
    Nach den Killern konnte ich keine Fahndung einleiten, da ich nicht einmal genau die Automarke erkannt hatte. Wenn es Profis waren, wechselten sie auch den Wagen.
    Jetzt musste ich mich um andere Dinge kümmern.
    Wie ein Leichtathlet sprintete ich über den Parkplatz hin zu meinem Rover.
    Ich kam anderen Autos in die Quere. Fahrer hupten, schrieen wütend, hielten mich für lebensmüde.
    Und als ich endlich den Rover erreichte, konnte ich vor Keuchen kaum sprechen.
    Ich wählte unser Büro an.
    Glenda meldete sich.
    »John hier.«
    »Himmel, was ist los? Deine Stimme. Bist du…?«
    Ich rang nach Luft. »Sorry, aber ich bin gerannt. Gib - gib mir Suko. Aber schnell.«
    »Der ist nicht da.«
    Ich schloss die Augen. »Was?«
    »Nein, er fuhr zur Wohnung von Brenda Evans und ist bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. Ich habe auch nichts von ihm gehört. Du weißt doch, es ging um Jane.«
    »Ja, natürlich, Lady Sarah war ja im Büro. Ich habe mich da geirrt, verflucht.«
    »Was soll ich tun?«
    »Die Dinge haben sich zugespitzt. Ist Sir James im Büro?«
    »Bleib dran, ich verbinde.«
    Mir blieben einige Sekunden, um nach Luft zu schnappen. Dann hörte ich die Stimme meines Chefs.
    »Was gibt es, John?«
    »Sir, hören Sie mir zu und kümmern Sie sich nicht um meine Stimme. Ich glaube, dass es um Leben und Tod geht.«
    »Wer?«
    »Graham Watkins.«
    »Der Chef der Firma Sanitation Service? Glenda informierte mich über gewisse Dinge.«
    »Ja, wie ich die Dinge sehe, schwebt er in Lebensgefahr. Was immer er auch getan hat, es gibt keinen Grund, ihn dafür töten zu lassen. Sir, beeilen Sie sich. Sie müssen ihn in Schutzhaft nehmen. Ich habe mit seinem ehemaligen Angestellten geredet. Phil Evans wird leider nicht mehr sprechen können, man hat ihn erschossen, und ich gehe davon aus, dass es Watkins' Leute waren. Vielleicht wusste Evans zu viel. Nun ist sein Sohn unterwegs, um Rache zu nehmen.«
    »Der Tote?«
    »Das ist er nicht, Sir. Ich erkläre Ihnen alles später, wenn ich wieder in London bin. Ich informiere nur die Kollegen, dann ziehe ich los. Hier liegt eine Leiche.«
    »Okay, ich werde veranlassen, dass Watkins überwacht wird.«
    »Ja, bitte.«
    Ich hängte ein, schluckte und keuchte noch immer. Mein Herz schlug auch schneller als gewöhnlich, aber das hier musste einfach durchgestanden werden.
    Für die Dauer einer Minute blieb ich sitzen und wartete darauf, dass sich mein Atem beruhigte.
    Dieser Fall war mir zwar nicht aus den Händen geglitten, aber er hatte sich zu sehr verzweigt. Und ich hoffte, dass es mir gelang, alles in die Reihe zu bringen.
    Ich hatte erfahren, wo sich der Wald befindet. Nicht weit von Brenda Evans' Haus entfernt.
    Da musste ich hin. Das würde mein nächstes Ziel sein, dort wollte ich Mandragoro gegenübertreten.
    Ich dachte an Jane und Brenda.
    Wenn sie Mandragoro in die Falle gelaufen waren, konnte ich für ihr Leben nicht garantieren.
    Nachdem ich den örtlichen Kollegen Bescheid gegeben und sie über den Fundort der Leiche informiert hatte, gab ich Gas.
    Ab jetzt zählte jede Minute!
    ***
    Es waren zwei Killer gewesen, die im Wagen gehockt hatten. Aber nur einer hatte geschossen.
    Derartige Aufträge mochten sie. Die waren glatt, die waren sicher, da brauchten keine langen Informationen gegeben zu werden. Man fuhr hin, man schoss, die Sache war erledigt.
    Und sie hatte einen Sonderbonus eingebracht. Für jeden zusätzlich tausend Pfund.
    Sie kannten die Regeln. Sie würden den Wagen wechseln und mit einem anderen nach London fahren, wo es genügend Schlupflöcher für sie gab. Die Killer gehörten zu denen, die nie auffielen. Ihren Job übten sie bereits seit fünf Jahren aus. Sie waren in der Branche bekannt, aber sie gehörten auch zu denjenigen, die dafür sorgten, dass gewisse politische Gegner ausgeschaltet wurden.
    Sie ließen sich von Gruppen anheuern, und es war ihnen egal, welche Ideologie dahinter stand.
    Mit der Mafia hatten sie nichts zu tun. Sie hüteten sich auch, dieser Organisation in die Quere zu kommen.
    Der Fahrer hieß Svensson. Seine Eltern stammten aus Schweden. Er selbst sah mit seinen blonden Haaren ebenfalls wie ein Bilderbuch-Schwede aus. Er hatte auch

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