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0684 - Wald der toten Geister

0684 - Wald der toten Geister

Titel: 0684 - Wald der toten Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glitschig. Einige Male hielt sich Litowski am Haltegriff fest, schielte durch die Frontscheibe und zuckte zusammen, als hätte er sich am eigenen Speichel verschluckt.
    »Hast du was?«
    »Der Schatten!«
    »Hier?«
    »Und ob!«
    Svensson fuhr unwillkürlich langsamer. »Mach mich nicht verrückt, sonst sorge ich dafür, dass du in eine Klapsmühle kommst.«
    »Kann ich sogar verstehen, aber wenn ich ihn nun mal gesehen habe, dann stehe ich auch dazu.«
    Die Scheune tauchte an der rechten Seite auf. Sie stand auf einem kleinen Hügel. Um sie zu erreichen, musste Svensson den Wagen den Abhang hoch lenken, wobei die Hinterräder einmal kurz durchdrehten. Der Rest war Routine. Sie hatten den Vectra an der anderen Seite der Scheune abgestellt, mit der Schnauze zur Straße hin.
    Svensson stieg zuerst aus. Um Fingerabdrücke brauchten sie sich keine Sorgen zu machen, sie trugen stets Handschuhe. Aus sehr feinem Material, da war nichts zu finden.
    Svensson wartete auf Jorge. Der hockte noch im Auto und schaute sich um.
    »Was hast du?«
    »Nichts.« Er kletterte aus dem Fahrzeug und drückte die Tür leise zu, als hätte er Angst davor, jemanden zu stören. Auf leisen Sohlen bewegte er sich um den Wagen herum, den Blick gegen den düsteren Wolkenhimmel gerichtet.
    »Suchst du ihn noch immer?«
    »Klar.«
    »Ich gehe jetzt. Und du solltest dich beeilen, Jorge.«
    Die beiden Männer umrundeten die Scheune an der Rückseite. Der Vectra stand so, wie sie ihn verlassen hatten. Svensson gehörte zu den Typen, die auf Nummer Sicher gingen. Er untersuchte die Umgebung trotzdem nach Spuren.
    Es waren keine zu finden. Und ihre hatte der Regen längst ausgewaschen. Svensson öffnete die Tür.
    Litowski wartete an der linken Seite. Er konnte über den Wagen hinweg auf die Scheune sehen.
    Plötzlich verzerrte sich sein Gesicht zur Grimasse. Das dunkle Gebäude schien ihm wie ein Beweis für die Hölle zu sein, so unheimlich kam es ihm vor.
    Es war nicht das Gebäude, sondern der Schatten, der sich vom Dach gelöst hatte.
    Litowski schrie.
    Da hatte der Schatten schon ausgeholt. Mit beiden Händen hielt er ein Kantholz umpackt. Während des Falls und des Flugs hämmerte er es nach unten.
    Er traf Svenssons Kopf, und er erwischte ihn ausgerechnet mit der Kante. Blutend brach der Killer zusammen. Er war nicht einmal dazu gekommen, eine Bewegung zu machen.
    Auch Litowski nicht. Dabei zählte er zu den Menschen, die Gefahren rochen und auch dementsprechend rasch reagieren konnten.
    Der Schatten huschte über das Wagendach hinweg. Das Kantholz mit dem blutigen Ende hielt er ausgestreckt. In dieser kurzen Zeitspanne erkannte Litowski, dass der Mörder ein Mensch mit Flügeln war, die an den Armen wuchsen.
    Er wollte weg, aber da schmetterte das Holz bereits gegen sein Gesicht. Der Schmerz war furchtbar.
    Blut und Tränen verklebten seine Augen. Litowski merkte, wie er auf den Rücken fiel. Automatisch hatte er seinen Arm angewinkelt und tastete nach seiner Waffe.
    Das wusste Mike!
    Und er hämmerte wieder zu.
    Diesmal fraß sich der glühende Schmerz durch Litowskis Handgelenk. Dass es gebrochen war, hatte er nicht einmal mitbekommen. Er hielt die Augen weit offen, sein Gesicht war ein Mosaik der Qual.
    Der Schatten stand über ihm.
    Er sah ein Gesicht, einjunges Gesicht, und wollte nach dem Warum fragen.
    Es war ihm unmöglich, ein Wort hervorzubringen. Nicht einmal ein Krächzen drang über seine Lippen.
    Wieder raste das Kantholz auf ihn zu.
    Und diesmal war es endgültig.
    Der Schlag zertrümmerte Litowskis Kopf. Mike schleuderte die Mordwaffe mit einer wütenden Bewegung weg. Sie landete irgendwo neben einem großen Holzstapel. Aus ihm hatte er das Holz hervorgezerrt.
    Zu beiden Seiten des Fahrzeugs lagen die Toten. Sie waren auf dieselbe Art und Weise gestorben.
    Mike aber bewegte seine Schwingen. Das Bild war ihm egal. Er sah nur immer seinen toten Vater.
    Und er wusste jetzt, wohin er zu fliegen hatte. London lag zwar weit weg, für ihn aber nicht zu weit.
    Er rechnete sich aus, dass er rechtzeitig genug eintreffen würde, um den zu vernichten, der als Nächster auf seiner Liste stand.
    Graham Watkins, Chef der Firma Sanitation Service!
    ***
    Es war eine Gestalt aus Wurzelwerk, Zweigen und Ästen. Mandragoro gehörte zu den dämonischen Wesen, die nicht abgrundtief böse waren. Sie wollten die Welt anhalten und auf keinen Fall die Natur zerstören. Dass sie sich manchmal gewisser Methoden bedienten, die Ähnlichkeit mit denen der

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