0687 - Sie sind wieder da
abstreiten.«
Er fuhr mit der Hand durch sein blondes Haar, bevor er fluchte und sagte: »Verdammt noch mal, und ich habe angenommen, dass diese Zeiten vorbei sind.«
»Nein. Man erklärte mir sehr prägnant, dass sie wieder da sind. Dabei kann es sich nur um Zombies handeln.«
»Da hast du wohl Recht.«
Bisher hatte sich Sarrel zurückgehalten. Jetzt mischte er sich ein. »Wenn wir alles tun, was er verlangt, dann könnten wir es schaffen, nicht wahr?«
»Das sehe ich auch so.«
Der Kapitän zeigte sich beruhigt und schaffte es sogar, ein wenig zu lächeln.
Nicht Abe Douglas. »Du kannst dir vorstellen, welchen Ärger ich hatte. Man wollte euch nicht starten lassen, man glaubt dir und mir nicht. Man will von mir Beweise.«
»Was heißt das?«
»Cigam.«
Ich schüttelte den Kopf. »Er bleibt im Frachtraum.«
»Das kann er auch. Ich müsste ihn sehen.«
»Nein, Abe, nein. Dir muss mein Wort genügen. Wir kommen sonst wirklich in Teufels Küche.«
Er wand sich wie ein Wurm an der Leine. »Das ist wirklich nicht gut, was du da sagst.«
»Aber nicht zu ändern. Ich bitte dich nur um eines: Setz dich mit London in Verbindung. Rede mit Sir James Powell und auch mit Suko. Berichte ihnen von Cigams Plänen und erkläre ihnen sehr dringend, dass sie Stepanic freilassen sollen.«
»Sagen kann ich es. Ob sie es tun, liegt nicht in meiner Hand.«
»Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Wie ich Sir James kenne, wird er die nötigen Schritte schon in die Wege leiten. Haben wir uns verstanden?«
Douglas zog den Mund schief. »War ja nur ein kurzer Besuch, John. Schade, ich hätte diesen Cigam sehr gern hier in New York gehabt.«
Sarrel konnte sich nicht mehr halten. Es platzte aus ihm hervor. »Was glauben Sie, wie gern ich ihn losgeworden wäre, Mister? So müssen wir ihn noch ertragen.«
Der G-man reichte mir die Hand. »Es ist alles okay, John. Ich werde sehen, was sich machen lässt. Komm mal wieder nach New York. Aber unter anderen Verhältnissen.«
»Darauf kannst du dich verlassen.«
Es passte mir auch nicht, ihn gehen zu lassen. Ich hätte das Finale gern hier in New York gehabt, aber dieser verfluchte Cigam verfolgte andere Pläne.
Abe ging zum Wagen. Wir schauten ihm noch nach. Vor dem Einsteigen drehte er sich um und winkte.
Sarrel nickte mir zu. »Ich werde mich um den Start kümmern, Mr. Sinclair. Dem dürfte ja jetzt nichts mehr im Wege stehen.«
»Glaube ich auch.«
Die Gangway wurde zur Seite gerollt. Ich ging von der Tür weg und begab mich zu Bill und Tricia, die Abes Ankunft ebenfalls mitbekommen hatten.
»Nun, was hat er gesagt?«
»Begeistert war er nicht.«
Bill nickte. »Das kann ich mir denken. Aber sonst?«
»Wir werden fliegen. Und da ist noch etwas, das ich euch sagen muss.« Ich senkte meine Stimme zu einem Flüstern. »Ich habe mit Cigam Kontakt gehabt. Jetzt kenne ich seine wahren Motive, und darüber kann ich nicht einmal grinsen.«
»Worum geht es denn?«, hauchte Tricia.
»Um eine gigantische Erpressung, die allerdings nur mit einer Person zusammenhängt. Einem Mann namens Stepanic.«
Bill verstand. »Du meinst den Arzt? Davon hast du mir doch erzählt.«
»Der ist es.«
»0 verdammt, das ist ein Hammer.«
Ich gab den beiden einige Erklärungen und verschwieg auch nicht, dass es letztendlich um lebende Tote ging.
Tricia Black sah aus, als hätte sie einen Schlag in den Magen bekommen. Sie schüttelte sich. »Darf das denn wahr sein?«
»Leider stimmt es.«
»Und was wollen Sie dagegen tun?«
»Nichts vorerst. Wir müssen uns schon auf die Kollegen in London verlassen.«
»Da sind Sie aber guter Dinge?« Ich nickte lächelnd.
Unser Gespräch versickerte, denn Sarrel hielt eine kurze Ansprache. Er kam auf den vor uns liegenden Flug zu sprechen, der Nonstop bis London durchgehen würde.
Wieder gerieten die meisten Passagiere in helle Aufregung. Sogar wir bekamen Vorwürfe zu hören, weil einige herausgefunden hatten, dass wir nicht zu den normalen Fluggästen zählten.
Der Start.
Ich hatte mich zurückgelehnt, war angeschnallt und hielt die Augen halb geschlossen. Äußerlich erschien ich ruhig, in meinem Innern aber ging es zu wie in einem brodelnden Kessel. Die Furcht drückte mir den Hals zu. Ich dachte an das, was noch schief gehen konnte, was wiederum nicht richtig war, denn für die Zukunft benötigte ich einen klaren Blick. Ich durfte mich keinesfalls verrückt machen lassen.
Der Vogel rollte an.
Mein Blick fiel nach links, wo Tricia und
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