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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Atemzug lang schwindlig und hatte die Augen unwillkürlich geschlossen, weil die Welt sich um ihn zu drehen begann. Aber im Nu hatte er den Halt gefunden, und wenn ihm jetzt, nur wenige Sekunden nach der Übernahme des Mutanten, das Gleichgewicht ein zweites Mal abhanden kam, so daß er wankte und ziellos des Körpers auf das Eindringen eines fremden Bewußtseins, sondern in dem Schock der Erkenntnis, die Thomas Kantenberg soeben gewonnen hatte.
    „Es ging ihm nicht wie Krohl. Er spürte die Anwesenheit seines Mutanten durchaus, selbst jetzt noch, fast eine Minute nach dem Transfer. Er spürte sie deutlich und schmerzhaft. Fast glaubte er, den Punkt innerhalb des Gehirns bezeichnen zu können, an dem Tako Kakutas Bewußtsein sich niedergelassen hatte. Und mit schonungsloser Klarheit wurde ihm das Entsetzliche bewußt: seine Abwehrmaßnahrnen hatten versagt. Mühelos hatte der Geist des Mutanten die schützende Hülle des Pseudo-Bewußtseins durchdrungen. Kantenberg wußte nicht, woher ihm diese Gewißheit kam: er war sicher, daß Tako Kakuta jede geheimste Regung seines echten Bewußtseins kannte.
     
    7.
     
    Wehe mir!
    Ich bin einem Verräter anheimgefallen! Welch fürchterlicher Plan, den Rest der Menschheit an Leticron zu verraten! Ich darf es'nicht zulassen. Ich muß dafür sorgen, daß die Absicht des Verräters bekannt wird. Aber im Augenblick bin ich hilflos. Ich bin weiter nichts als ein Gast in seinem Körper. Die Befehlszentren seines Gehirns sind mir versperrt. Ich kann diesen Körper nicht unter meine Kontrolle bekommen.
    Er weiß, daß ich alles weiß. Die Angst schüttelt ihn. Vielleicht wird er sich durch sein Benehmen selbst verraten. Er ist ein latenter Psi-Träger. Er hat versucht, eine falsche Erinnerung aufzubauen, die mich täuschen sollte. Vor mir, dem Teleporter, glaubte er, keine Furcht haben zu müssen. Er wußte nicht, daß sich mein Bewußtsein dicht neben dem seinen ansiedeln würde.
    Ich kann es sehen, wie eine Landschaft vor mir ausgebreitet, als hätte ich wieder Augen. Ich brauche keine telepathische Begabung, um seine Gedanken zu erkennen: ich sehe sie vor mir. Und über allem liegt wie ein halbdurchsichtiger Dunstschleier das Pseudobe-wußtsein, mit dem er mich hatte irreführen wollen.
    Jetzt reißt er sich zusammen. Ich kann durch seine Augen nicht sehen, durch seine Ohren nicht hören, aber ich erkenne an den Veränderungen seines Bewußtseins, daß die anderen Verdacht geschöpft haben. Er wird ausgefragt. Er erfindet Entschuldigungen, Erklärungen für sein merkwürdiges Verhalten.
    Er ist ein Mann von großer Disziplin. Er bringt es fertig, die Angst zu bannen und sich auf das zu konzentrieren, was getan werden muß, wenn er sein Vorhaben weiterführen will. Es wird nicht leicht sein, ihn dazu zu bringen, daß er sich verrät. Aber ich darf nicht aufgeben: Der Menschheit droht die Gefahr der völligen Vernichtung.
    Ich muß ihn unter meine Gewalt bringen......
    Stöhnend lehnte Kantenberg an der unregelmäßig gezackten Felswand. Wie durch einen dichten Nebel hindurch hörte er Krohls Stimme: „Was ist los mit Ihnen, Mann? Reißen Sie sich zusammen!"
    Kantenberg öffnete die Augen. Der Oberst hatte recht. Er mußte sich zusammenreißen, die Angst überwinden, sonst war alles verloren. Mit tastender Hand stieß er sich von der Felswand ab, stand einen Augenblick auf wankenden Beinen und gewann dann schließlich seinen Halt wieder. Krohl nickte ihm anerkennend zu.
    „Wie fühlen Sie sich?" wollte er wissen. .
    „Besser", ächzte Kantenberg. „In den ersten Sekunden war es fast nicht zu ertragen, aber jetzt wird es allmählich besser."
    „Es ist nur ein psychologischer Effekt", tröstete ihn der Oberst.
    „Ihre Phantasie stört sich an der Vorstellung, daß Sie jetzt mit zwei Bewußtseinen ausgestattet sind. Unsere Psi-Leute haben sich ausgerechnet, daß bei dem Transfer eine echte Gefahr weder für Geist, noch für Körper besteht. Wenigstens nicht für Sie. Wenn überhaupt, dann nur für den Mutanten, der in Ihnen sitzt."
    Kantenberg atmete einmal tief durch. Das klärte das Gehirn und beseitigte die letzten Reste der Angst, die ihn eben noch fest in den Krallen gehabt hatte.
    „Sie haben natürlich recht", bestätigte er Krohl. „Ich merke es jetzt selbst. Es geht mir wieder gut. Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Sir."
    Krohl wandte seine Aufmerksamkeit der kleinen Armenierin zu, die jetzt vor dem Paratransauge Aufstellung genommen hatte.
    Bei ihr ging der

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