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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angeblichen Penner zu erreichen, ging er einen großen Schritt nach vorn. Dann bückte er sich und packte zu. Er bekam den Mann am Kragen zu fassen.
    Ein Ruck, und er hatte ihn hochgezerrt.
    Ideal für den Blutsauger. Die beiden Männer waren ungefähr gleich groß. Als der Vampir stand, fuhr er herum.
    Aus seinem Mund löste sich ein Kreischen. Er hatte ihn dabei weit aufgerissen und war zudem zum Licht gedreht worden.
    Der Arbeiter sah die beiden Zähne.
    Es dröhnte, als ihm vor Schreck die Lampe aus der Hand fiel und diese am Boden landete. Er konnte es nicht begreifen, ein Albtraum wurde innerhalb von Sekunden zur rauen Wirklichkeit.
    Das Grauen schwappte noch stärker über ihm zusammen, als er die kalten Totenfinger der Bestie in seinem Gesicht spürte. Wie Eisklauen fuhren sie an seinen Wangen entlang, waren zudem leicht gebogen, sodass die Nägel die Haut einrissen und blutende Schrammen hinterließen.
    Als der Wiedergänger das sah, drehte er fast durch. Er drückte sich mit seinem gesamten Gewicht gegen den Mann, um die Beute auf den Rücken zu stürzen.
    Aber die Kraft reichte trotz allem nicht aus. Der Wille war da, mehr nicht.
    Beide blieben ineinander verhakt, als sie zurücktaumelten und der Arbeiter mit dem Rücken gegen die Wagonwand stieß, wo er zunächst einmal Halt fand.
    Der Vampir war vor ihm. Sein Gesicht war nur noch eine entstellte Fratze. Aus der offenen Mundhöhle wehte dem Mann ein Gestank entgegen, den er nicht beschreiben konnte. Er war einfach entsetzlich, denn er roch nach angefaulten, Leichen.
    Es gab für ihn nur eine Chance. Er musste schneller sein als diese Bestie, denn instinktiv hatte er erfasst, dass die Gestalt nicht so konnte, wie sie gern wollte.
    Der Arbeiter rammte sein Knie hoch.
    Nicht einmal, nicht zweimal, sondern dreimal. Er wuchtete es tief in den Unterleib des Monstrums, das keinen Schmerzschrei ausstieß, sondern alles hinnahm.
    Dann wankte es doch zurück. Die Hände hatten sich von den Schultern des Mannes gelöst. Die Bestie taumelte und schwang die Arme dabei wie Dreschflegel.
    Der Arbeiter setzte nach. Er hob sogar noch seine Lampe auf und erwischte den anderen dicht vor dem Ausstieg.
    Die harte Kante der Stableuchte prallte gegen die Stirn der Bestie, wo sie die Haut aufriss und eine Wunde hinterließ, aus der milchiges Blut rann. Jedenfalls sah es für den Arbeiter so aus. Noch einmal hinschauen konnte er nicht, denn sein Treffer hatte den anderen durch den offenen Einstieg geschleudert.
    Rücklings war er auf die Schienen und den Schotter gestürzt, wo er sich bei dieser Wucht eigentlich hätte den Hinterkopf einschlagen müssen, was aber nicht der Fall war, denn er rollte sich herum und kam wieder auf die Füße.
    Dicht neben ihm prallte der Arbeiter auf. Er hätte ihn jetzt weiterhin angreifen können, doch diesen Wunsch verbiss er sich. Ob er einen zweiten Kampf überlebte, war fraglich..
    Beim ersten Hinsehen hatte er an eine Fata Morgana geglaubt. Beim zweiten Mal aber war er sich sicher gewesen. Im Wagon hatte ein Vampir, ein Blutsauger gelauert. Es gab keine andere Möglichkeit, denn ein normaler Mensch wäre unter diesen mächtigen Schlägen längst zusammengebrochen oder läge jetzt zumindest mit einer schweren Schädelverletzung vor dem Wagon. Dieser aber lebte.
    Er kroch unter dem Wagon hervor und lief auf das Industriegelände mit den Kohlen- und Schrotthalden zu, wo es ebenfalls zahlreiche Verstecke für ihn gab.
    Der Arbeiter aber rannte zu seinen anderen Kollegen, um Meldung zu machen. Und wenn ihn alle für verrückt hielten, aber er musste es tun…
    ***
    Glücklich sahen wir beide nicht aus, als wir im Fahrstuhl standen und zu unserem Büro hochfuhren.
    »Glaubst du, dass sie es getan hat?« fragte Suko.
    Ich hob die Schulter. »Keine Ahnung. Amelia Astor, ein Star des erotischen Musicals, aber auch ein Vampir?«
    »Schlecht vorstellbar, wie?«
    Ich verließ den Lift nach Suko. »Du sagst es, Alter.«
    Er blieb stehen und drehte sich um, dass ich beinahe gegen ihn geprallt wäre. »Denk an Mallmann, denk an Berlin, an Pratau. Wir haben es schon mit allen Arten von Blutsaugern zu tun gehabt. Ihr zweites Leben tarnen sie oft perfekt.«
    »Diese Astor steht jeden Abend auf der Bühne«, gab ich zu bedenken.
    »Sicher. Dennoch hat sie Zeit genug, sich Opfer zu suchen. Die Nächte sind lang.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Ich denke viel stärker an die Uhr, John. Das ist eine Sache, die mir nicht in den Kopf will. Was haben diese Uhr und der

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