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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein großer Magnet, der mehrere Wagen zugleich in die Höhe hieven konnte. Auf dem Platz entdeckte Suko die Buden der Arbeiter und auch zwei blaue Toilettenhäuschen.
    Nur zwei Männer waren zu sehen. Sie unterhielten sich mit dem Fahrer eines Trucks, der am Kotflügel lehnte und eine Zigarette rauchte. Als Suko näher kam, schauten sie auf.
    Der Inspektor spürte augenblicklich das Misstrauen, das sie ihm entgegenbrachten. Er war hier ein Fremder, und das zeigte man ihm auch.
    »Suchst du auch einen Vampir?«, wurde er begrüßt.
    »Wieso?«
    »Kann doch sein.« Der Sprecher grinste und zeigte seine Zähne. »Ich bin es nicht.«
    Dafür präsentierte Suko seinen Ausweis, dessen Anblick die Männer kaum beeindruckte. »Kommen wir mal zur Sache, meine Herren. Es hat sich also herumgesprochen, dass es hier ein Vampir geben soll.«
    »Man erzählt davon.«
    »Und Sie haben keinen Verdächtigen gesehen?«
    »Richtig.«
    »Wo könnte er sich denn versteckt halten, wenn er sich tatsächlich hier aufhält?«
    Die Männer schauten sich an, der Truckfahrer grinste - ihn ging die Sache nichts an -, aber der Sprecher deutete nach links. »Schauen Sie mal da nach, wenn Sie Lust haben. Da liegen die Abfallberge, die noch abgeräumt werden müssen.«
    »Eine Müllkippe?«
    »So etwas Ähnliches. Ausgeschlachtetes Zeug. Kühlschränke, Öfen und so weiter. Einer der Schandflecken in London, von dem kaum jemand Notiz nimmt.«
    »Danke.«
    »He, Mister!«
    Suko drehte sich um, als er die Stimme des Sprechers hörte. »Was ist denn?«
    Der Mann grinste. Er hatte seine Hände in die Seiten gestemmt. »Wenn Sie ihn finden, werden Sie ihn pfählen? So richtig wie im Kino?«
    »Klar.«
    »Dann möchte ich um die Asche bitten. Als Souvenir für mein Weib.« Er wollte sich ausschütten vor lachen, auch die Kollegen lachten mit, und Suko ging kopfschüttelnd weiter.
    Diese andere Müllhalde war ziemlich groß. Man hatte dort wirklich alles Mögliche gelagert. Sie war schon ziemlich alt, denn das Unkraut wucherte zwischen den Elektrogeräten, den halb verfaulten Kisten, den Fässern und Kanistern, die zum Glück allesamt leer waren, wie Suko sehr schnell festgestellt hatte.
    In seiner Nähe befand sich der Kanal. Er sah auch eine zweite Brücke, noch schmaler als die Erste, und stellte fest, dass er an einem Seitenkanal entlanglief.
    Wo konnte sich der Blutsauger verstecken, vorausgesetzt es gab ihn? Hundertprozentig davon überzeugt war Suko nicht.
    Das Quietschen der Kräne blieb hinter ihm zurück. Die Umgebung zeigte eine trostlose Einsamkeit, wie sie schlimmer kaum sein konnte. Für einen Vampir war sie kaum geeignet. Er jedenfalls entdeckte kein Versteck, in dem sich der Blutsauger vor dem Tageslicht hätte verbergen können. Hier war alles frei.
    War doch alles ein Irrtum?
    Er schaute nach rechts, wo die dunkle Oberfläche des Kanalwassers schimmerte.
    In der Ferne bewegte sich ein beladenes Schiff. Es fuhr in die andere Richtung.
    Suko fiel trotzdem etwas auf. Ein schwacher Schatten schwebte über der Fläche. Als er näher an den Rand herantrat, erkannte er, dass der Schatten von einem Boot geworfen wurde, das nahe der Brücke vertäut war. Es war ein altes, schmutziges Eisenboot. Der Staub lag wie eine zweite Lackierung auf den Aufbauten.
    Suko schaute sich das Boot genauer an. Spuren sah er nicht. Er konnte sich allerdings vorstellen, dass es sich als Versteck für einen Vampir gut eignete, denn ein schmaler Niedergang führte unter das Deck. Dort war es zwar eng, aber als Vampir konnte man sich schon an einen Sarg gewöhnen, der irgendwann eine Ruhestätte sein würde.
    Es kam tatsächlich kein anderes Versteck in Betracht. Irgendwo musste und wollte Suko mit der Suche anfangen. Das Industrieboot kam ihm gerade recht.
    Auf der Brücke ließ sich niemand blicken. Der leichte Wind trieb einen fauligen Geruch vor sich her. Da konnte sich ein Blutsauger ebenfalls wohl fühlen.
    Das Boot lag nicht sehr tief. Mit einem Sprung konnte Suko an Deck gelangen.
    Er landete sicher. Das Deck schwankte kaum, er schaute sich um und entdeckte schon gewisse Schleifspuren im Staub. Ob sie von menschlichen Füßen stammten, war fraglich.
    Er bewegte sich auf den Niedergang zu. Auch die schmale Leiter sah staubgrau aus.
    Aber nicht an allen Stellen. In der Mitte schimmerte sie blank. War dort jemand hergegangen?
    Suko merkte die Veränderung. Eine innere Spannung hielt ihn umklammert. Was er betreten wollte, verdiente das Wort Kajüte nicht. Es musste

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