069 - Duell um das Höllenschwert
und wohlige Schauer durchrieselten ihn.
Ein Teil seines Ichs schien sich aufzulösen. Er hatte keine Hemmungen mehr, und der Wunsch, die Hexe zu lieben, wurde immer größer.
»Es ist ein guter Trank«, flüsterte er, während er den leeren Becher wegstellte. Dann berührte er Flovi mit seinen Händen, und es war ihm, als würden kleine Stromstöße durch seinen aufgewühlten Körper rasen. Sie mußte ihm ein Rauschmittel gegeben haben. Er fühlte sich phantastisch.
Das Gefährliche an der Sache war nur, daß er den Grund zu vergessen drohte, weshalb er hierhergekommen war.
Er hatte Flovi aufgesucht, um sie zu töten!
Aber daran verschwendete er im Moment keinen Gedanken. Er dachte an andere Dinge, an Erfreulicheres.
Er zog Flovi an sich. Sie schloß die Augen und ein kleines Lächeln umspielte ihre vollen, sinnlichen Lippen. Seine Hände erforschten ihren Körper und die Hexe genoß es.
Gemeinsam sanken sie aufs Lager.
Frank Esslin wurde von einem wohltuenden Schwindel erfaßt. In diesen Augenblicken dachte er nicht an seine Ziele, nicht an Sastra, nicht an Yora - nur an Flovi…
Die Hexe war jetzt über ihm, streifte ab, was sie am Körper hatte, zog auch ihn aus.
Haut berührte Haut, und ein geheimnisvolles Knistern entstand. Der Hexentrank tat seine Wirkung.
Frank Esslin spürte, wie sich ihm Flovi schenkte, und er nahm dieses Geschenk dankbar an. Sie gaben einander rückhaltlos, was sie zu geben vermochten. Ein Mann und eine Frau. Ein Mensch und ein Wesen von Coor. Ein Söldner der Hölle und eine Hexe…
Flovi streichelte ihn. Ihre Hände waren sanft und weich. Er hatte das Gefühl, von zarten Daunen berührt zu werden. Flovis schönes Gesicht befand sich über ihm. Ihr langes, schwarzes Haar kitzelte ihn. Eine wilde Woge der Leidenschaft erfaßte ihn und wollte ihn forttragen.
Da fiel es ihm plötzlich wieder ein!
Er riß die Augen auf und hoffte, daß die Hexe nicht merkte, wie er erschrak. Sie bewegte sich träge. Er schaute sie an, und Sastras Worte kamen ihm wieder in den Sinn. Er biß sich auf die Lippe, um der Leidenschaft, die sein Denken komplett ausschaltete, nicht noch einmal anheimzufallen.
Während der Vereinigung…
Frank Esslin keuchte.
Das Wort! Das Wort fiel ihm nicht ein! Er geriet deshalb fast in Panik, spielte Flovi nur noch etwas vor. Er hatte das Glück, daß sie es nicht merkte.
Hatte sie mit dem Trank dafür gesorgt, daß er ihr nicht gefährlich werden konnte? Hatte sie mit diesem schwarzen Gebräu das Wort ausgelöscht?
Das Wort! Wie lautete das verdammte Wort, mit dem man die Hexe vernichten konnte?
Flovi bewegte sich jetzt etwas schneller, doch von diesem Zusammensein hatte Frank Esslin nichts mehr. Er war völlig ernüchtert, durchforschte seinen Geist nach dem Wort, das ihm Sastra mitgegeben hatte. Er brauchte Flovis Hexenkraft, um vorwärtszukommen, aufzusteigen.
Roncoc…? Nein. Barnex…? Auch nicht. Mit D… Hatte das Wort nicht mit einem D angefangen? Dab… Dubb… Dobbax… Nein. Dobbox. Ja! Dobbox! Das war es!
Er holte tief Luft. Egal, wie Flovi das deutete. Sie hatte jetzt sowieo keine Chance mehr.
» D-O-B-B-O-X! «
Er brüllte es in das Gesicht, das sich über ihm befand.
Was würde nun geschehen?
Er spürte, wie ihr Körper versteifte. Gleichzeitig riß sie die Augen auf. Panik und Entsetzen erkannte er in ihrem Blick. Und Wut und Enttäuschung. Und Haß, abgrundtiefen Haß. Ihr schönes Gesicht verzerrte sich, wurde zu einer häßlichen Fratze.
Und dann verwandelte sich Flovi in ein Tier.
In einen Strahlenpanther!
Frank Esslin blieb fast das Herz stehen. Was hatte er falsch gemacht?
***
Meine Spannung wuchs, während dieser Prä-Welt-Ritter auf uns zukam. Verdammt kriegerisch sah er aus, und das Tier, auf dem er saß, kam mir auch nicht gerade besonders vertrauenerweckend vor. Es hatte stämmige, krallenbewehrte Beine und ein Gebiß, vor dem man sich in acht nehmen mußte. Die Augen leuchteten in gelblichem Orange. Ich hatte so ein Vieh noch nie gesehen, aber das überraschte mich nicht. Auf Coor gab es viele Tiergattungen, die wir auf der Erde nicht kannten.
Der Dickhäuter wirkte auf den ersten Blick plump, aber mir fiel auf, daß dieses Reittier ungemein kräftig war und auf den leichtesten Druck seines Reiters reagierte.
Speer, Schwert, Dolch… Mehr Waffen sah ich nicht. Vielleicht setzte der Prä-Welt-Ritter dieses unförmige Tier als zusätzliche Waffe ein. Das war durchaus denkbar.
Ich hatte mich mit Mr. Silver an die Spitze
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