Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
069 - Duell um das Höllenschwert

069 - Duell um das Höllenschwert

Titel: 069 - Duell um das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Stich.
    Und dann ging die Waffe mit dem starken Eigenleben zum Angriff über. Die Wildheit und die Kraft, mit der das Höllenschwert den Gegner attackierte, ließ Mr. Silver annehmen, daß es Cinto töten wollte.
    Der Ex-Dämon hatte große Mühe, das zu verhindern. Ein Treffer mit der Breitseite der Klinge beförderte Cinto vom Reittier.
    Der Dickhäuter brüllte zornig auf und stellte sich zum Kampf. Das Höllenschwert streckte das Reittier mit einem einzigen Schlag nieder.
    Dabei hatte das Tier noch Glück, nur mit der flachen Seite getroffen worden zu sein. Cinto stürzte zu Boden, überschlug sich, verlor den Helm, sprang auf und hielt sein Schwert mit beiden Händen.
    Er hatte langes, aschblondes Haar, das seinen Kopf umwehte.
    Mr. Silver verzichtete darauf, ihn vom Pferd aus anzugreifen. Er sprang vom Tier und attackierte den Vernichter.
    Cinto kämpfte wahrscheinlich so gut wie nie zuvor, aber es reichte nicht gegen das Höllenschwert.
    Der Mann war erstaunlich ausdauernd. Sein Pech war nur, daß das Höllenschwert nicht ermüdete. Die starke Waffe hieb ihm ein paar Dellen in die blanke Rüstung.
    Zwei-, dreimal ging Cinto zu Boden. Immer wieder sprang er auf. Immer etwas langsamer als vorher.
    Und dann kam der Schwertstreich, der ihn entwaffnete. Mr. Silver hatte gar nicht viel dazu getan. Es passierte fast von selbst. Cinto stürzte und schon saß die Spitze des Höllenschwerts an seiner Kehle.
    Das Schwert wollte Cintos Tod.
    »Neiiin!« brüllte Mr. Silver und er mußte alle Anstrengungen unternehmen, um zu verhindern, daß seine Waffe den Vernichter tötete.
    »Laß es!« keuchte Cinto. Schweißnaß war sein Gesicht. »Es hat das Recht, mir das Leben zu nehmen. Ich habe nicht dich, sondern das Höllenschwert herausgefordert.«
    Mr. Silver mußte seine ganze Willenskraft aufbieten, um das Schwert zurückreißen zu können. Die Waffe wollte nicht gehorchen, doch der Ex-Dämon zwang sie, seinen Befehl anzunehmen.
    Er trat zwei Schritte zurück. Sein Körper nahm das gewohnte Aussehen an. Er schob das Höllenschwert in die Lederscheide auf dem Rücken und musterte Cinto.
    Was würde nun geschehen? Akzeptierte er seine Niederlage? Oder würde er versuchen, durch irgendeinen gemeinen Trick doch noch zum Erfolg zu kommen?
    Der Dickhäuter erhob sich mit unsicheren, noch schwachen Bewegungen. Auch Cinto stand auf. Er holte sich sein Schwert und seinen Helm.
    »Was für eine starke Waffe«, sagte der Vernichter beeindruckt. »Ich hätte nicht gedacht, daß sich so viel Kraft in ihr befindet.« Er blickte Mr. Silver in die perlmuttfarbenen Augen. »Ich sagte, das Höllenschwert müsse dem Stärkeren gehören. Ich kenne keinen, der stärker ist als du. Nie wieder werde ich dir diese Waffe streitig machen, Mr. Silver. Es wäre eine große Ehre für mich, wenn ihr mir erlauben würdet, euch zu begleiten. Ich würde mich freuen, wenn ihr in mir einen Freund sehen würdet.«
    Der Wechsel vom Gegner zum Freund ging mir ein bißchen zu plötzlich. Durften wir Cinto trauen?
    »Wenn ihr denkt, mir nicht vertrauen zu können, werde ich weiterziehen«, sagte der Vernichter.
    »Für einen starken, unerschrockenen Mann haben wir Verwendung«, antwortete ich.
    »Keiner von euch hat von mir etwas zu befürchten«, schwor Cinto. »Ich meine ehrlich, was ich sage. Das Höllenschwert hat mich geprüft. Wäre ich euer Feind, hätte Mr. Silver seine Waffe nicht daran hindern können, mich zu töten.«
    Was er sagte, klang überzeugend.
    Ich reichte ihm deshalb als erster die Hand. Damit war ein neues, ungewöhnliches Bündnis besiegelt.
    ***
    Jubilee freute sich über Mr. Silvers Sieg, aber sie konnte ihre Freude nicht zeigen. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals krank gewesen zu sein.
    Solange sie bei dem Dämon Cantacca gelebt hatte, hatte er sämtliche Krankheiten entweder von ihr ferngehalten oder aus ihrem Körper vertrieben.
    Aber diesmal hatte es sie anscheinend erwischt. Bleischwer waren ihre Glieder. Sie fühlte sich unbeschreiblich matt und hatte ein eigenartiges Ziehen unter der Haut.
    Manchmal durchliefen sie eiskalte Schauer. Dann war ihr wiederum so heiß, daß sie sich am liebsten das Kleid aus grob gewebtem Stoff vom Körper gerissen hätte.
    Sie sprach nicht darüber, und seit sie auf Cinto gestoßen waren, hatte dieser die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen.
    Jubilee war darüber froh. Sie wollte nicht, daß man sich um sie Sorgen machte. Sie biß tapfer die Zähne zusammen und redete sich ganz fest ein, bald

Weitere Kostenlose Bücher