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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Die Luft schien so dick zu sein, dass man sie kaum atmen konnte. Außerdem wurde der Parapsychologe von aggressiven Insekten geplagt. Während diese hartnäckigen Biester vor dem Fell der Tiger zurückschreckten, stürzten sie sich nur umso begieriger auf Zamorra.
    Kooranovian warf seinem menschlichen Begleiter einen spöttischen Blick zu. Der Martor hatte die Strahlwaffe geschultert.
    »Ja, als Nackthäuter hat man es nicht leicht im Urwald! Das hier ist eben unser natürlicher Lebensraum. Und nicht eurer!«
    »Weswegen zerstören die Menschen euren Dschungel, Martor?«
    Der Tiger schien überrascht von Zamorras ernsthafter Frage.
    »Woher soll ich das wissen! Für ihre verdammten Felder, nehme ich an! Und überhaupt - du bist doch der Mensch und nicht ich!«
    »Ich stamme aber nicht von eurer Welt«, erinnerte der Dämonenjäger den Kijnzho.
    »Menschen und Tiger waren jedenfalls immer schon Feinde«, knurrte der Martor. »Unsere Vorfahren haben noch mit bloßen Pranken und Zähnen gegen die Nackthäuter gekämpft. Aber ihre Waffen wurden immer ausgefeilter. Doch als wir erst mal begonnen hatten, unsere Gehirne zu gebrauchen, waren wir ihnen im Prankenumdrehen überlegen! Unsere Technologie…«
    Plötzlich warf der Martor Zamorra einen seltsamen Seitenblick zu. Kooranovian war ins Schwärmen gekommen. Zamorra war sicher, dass er beinahe von selbst mit den Effekten von Neupflanz angefangen hätte. Aber er konnte sich gerade noch rechtzeitig bremsen.
    Zamorra beschloss, die Sache einstweilen auf sich beruhen zu lassen.
    »Wie weit ist es zur Latzuk-Basis?«, erkundigte er sich beiläufig.
    »Ein knapper halber Tagesmarsch. Wir werden etwas länger brauchen, weil wir dich dabei haben. Du kannst einfach nicht so schnell laufen wie ein Tiger.«
    »Ihr könnt mich ja tragen«, schlug Zamorra vor. Und bereute im nächsten Moment seinen Vorschlag, weil ihm wieder einfiel, wie Katzen ihre Jungen trugen… Du bist wirklich ein unübertreffliches Genie, dachte er selbstironisch.
    Aber Kooranovian blinzelte nur. Offenbar fragte er sich, ob der Mensch ihn auf den Arm nehmen wollte oder nicht.
    Im nächsten Moment zischte ein Feuerstrahl knapp an seinem Schädel vorbei.
    ***
    »Ein Hinterhalt! Verteilen und feuern !«
    Kooranovian brüllte den Befehl. Die Tiger ließen sich rechts und links des schmalen Pfades ins Gebüsch fallen. Hinter den dicken Stämmen der immergrünen Katanka-Bäume und zwischen den mangrovenähnlichen Duspat-Pflanzen tauchten plötzlich Menschen in Tarnuniformen auf.
    Menschen mit Strahlern im Anschlag.
    Auch Zamorra hatte sich auf den Boden geworfen. Er stand sozusagen zwischen den Fronten. Dieser Krieg ging ihn nichts an. Der Parapsychologe hatte nicht vor, auf einer der beiden Seiten zu kämpfen. Seine Aufgabe war es, Frieden zu stiften, nicht noch mehr Blut zu vergießen. Abgesehen davon war er sowieso unbewaffnet.
    Aber er wollte auch nicht durch einen verirrten Blasterschuß krepieren.
    Die Menschen hatten jedenfalls ihre Kijnzho-Gegner unterschätzt. Aus seiner Froschperspektive sah Zamorra, wie innerhalb von Sekunden drei Soldaten unter dem Strahlfeuer von Kooranovian und den anderen zu Boden stürzten.
    Der Dämonenjäger erinnerte sich, dass der Tiger einer Eliteeinheit angehörte. Vielleicht ein Scharfschützenregiment oder so etwas.
    Kooranovian sprang über Zamorra hinweg. Er machte einen blitzschnellen Gegenvorstoß.
    Der Parapsychologe hörte nur das Rascheln der Blätter und das Knacken der Zweige, als der Tiger in das Unterholz brach. Dann war er für Zamorras Blicke unsichtbar. Sekunden später vernahm man die erstickten Schreie von mehreren Menschen. Dazwischen kurzes Strahlfeuer.
    Kooranovian kehrte zurück. Er schlenkerte in der einen Hand seine Waffe. Sein Maul war von Blut bedeckt. Es tropfte an seinem Kinn herunter.
    »Rückzug!«, ordnete er an.
    Schießend wichen die Tiger zurück. Aber der mörderische Alleingang des Martors hatte seine Wirkung auf die menschlichen Gegner nicht verfehlt. Sie folgten nur zögernd. So, als fürchteten sie, noch einmal in die direkte Reichweite der Tigerzähne zu kommen. Wahrscheinlich war das auch wirklich so.
    Auch Zamorra kam wieder auf die Beine. Vorsichtshalber blieb er neben dem Weg im Unterholz, um nicht wie eine lebende Zielscheibe herumzulaufen, auch wenn es dort entschieden beschwerlicher war, voran zu kommen.
    Allerdings übersah er dabei einen kleinen, aber steilen Abhang.
    Er stürzte hinunter. Fluchend versuchte er sich an Pflanzen

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