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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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fest zu halten. Aber sie waren durch die Luftfeuchtigkeit so rutschig, dass ihm die Blätter zwischen den Fingern hindurchglitten.
    In Zamorras Kopf drehte sich alles. Er konnte nicht tiefer als zehn oder fünfzehn Fuß gefallen sein. Er sah über sich auf dem Pfad immer noch das Mündungsfeuer der Strahler aufblitzen.
    Plötzlich hatte der Dämonenjäger das Gefühl, nicht mehr allein zu sein.
    Zamorra hob den Kopf. Vor ihm stand ein Soldat.
    Der Mann trug die gleiche Uniform wie Zamorra. Aber er hatte eine Strahlwaffe in den Händen.
    Der Parapsychologe reagierte reflexartig. Er warf sich zur Seite und kickte gleichezeitig gegen das Knie des Bewaffneten.
    Dann versuchte Zamorra, vom Boden hochzukommen. Er wollte dem Soldaten die Waffe entreißen und ihn außer Gefecht setzen.
    Aber das ging nicht.
    Denn erstens war dem Dämonenjäger immer noch sehr schwindlig. Und zweitens musste noch ein weiterer Soldat hinter Zamorra gestanden haben.
    Jedenfalls bekam er einen brutalen Schlag auf den Hinterkopf.
    Und dann gingen bei ihm die Lichter aus.
    ***
    Als er wieder zu sich kam, lag er in einem sauberen und weichen Bett.
    Für einen Moment glaubte er, er befände sich immer noch in seinem eigenen Schlafgemach auf Château Montagne, und alles, was er bisher erlebt hatte, wäre nur ein seltsamer Traum gewesen.
    Doch als er richtig wach war, erkannte er seinen Irrtum.
    Diese Art von Aufwachen gab’s nur in der Fantasie wenig talentierter Autoren, denen nichts anderes mehr einfiel, ihren Helden aus der ausweglosen Situation zu retten, niemals aber in der Wirklichkeit.
    Das hier war eindeutig nicht sein eigenes Schloss im Loire-Tal.
    Das Bett stand in einem fast quadratischen Raum. Außer einem Spind, zwei Stühlen und einem kleinen Tisch gab es keine Einrichtungsgegenstände. Eine schmale Tür führte vermutlich zu einem Bad oder einer Toilette, eine breitere nach draußen. Und ein Fenster aus gelblichem durchsichtigem Material zeigte Zamorra, wo er sich befand.
    Draußen erstreckte sich eine riesige stählerne Militärbasis über mehrere Meilen!
    Das war jedenfalls sein erster Eindruck.
    Er schwang die Beine aus dem Bett und trat vorsichtig ans Fenster. Er fühlte sich etwas schwach, aber sonst völlig in Ordnung. Es war unmöglich zu sagen, wie lange er ohnmächtig gewesen war. Mal ganz abgesehen davon, dass er natürlich keine Uhr bei sich hatte…
    Zamorra ließ sich von dem Anblick der Basis gefangen nehmen.
    Sie wirkte wie eine Stahlstadt mitten im Dschungel. Es gab verschiedene Start- und Landeplätze für Rotor-Tanks, außerdem Strahlkanonen von unglaublicher Größe und Länge, die in den Himmel ragten.
    Weit unter sich konnte Zamorra Abteilungen von Soldaten marschieren sehen. Andere bewegten sich mit Luftkissenschlitten oder anderen Fahrzeugen fort. Überall leuchtete das Grün der Uniformen. Es passte zum Dschungel - und bildete gleichzeitig einen krassen Gegensatz zu dem blitzenden Stahl der Basis selbst.
    Zamorra sah an sich herab. Seine »eigene« Uniform war verschwunden. Er trug nur Boxershorts und eine Art ärmelloses T-Shirt.
    Vorsichtig betastete der Parapsychologe seinen Hinterkopf. Dort war eine kleine Beule bereits dabei, sich zurückzubilden.
    Plötzlich sirrte die Tür zum Gang lautlos seitwärts. Zamorra drehte sich um. Zwei Männer kamen herein.
    Unwillkürlich nahm der Dämonenjäger militärische Haltung an. Vorsichtshalber…!
    Seine Gedanken rasten. Er musste sich jetzt in die Rolle eines von den Tigern gefangenen und von »seinen« Leuten befreiten Soldaten hineinfinden, wenn er nicht in Teufels Küche geraten wollte…
    Die beiden Besucher wirkten auf den ersten Blick wie ein komisches Duo auf der Kabarettbühne.
    Der Kleinere von ihnen trug einen sandfarbenen Overall, in dessen Brusttasche allerlei Geräte steckten. Er war so dick, dass sein Kleidungsstück an ihm eher wie eine Wurstpelle wirkte, die jeden Moment aufplatzen konnte.
    Der Größere war mager und bleich. So wie ein Mann, der fast nie das Sonnenlicht sieht. Tiefe Falten um den Mund ließen auf eine Magenkrankheit schließen. Sein Körper steckte in einem zerknitterten grauen Anzug.
    Stan Laurel und Oliver Hardy, dachte Zamorra unwillkürlich. Oder Pat und Patachon.
    Wenn man sie so nebeneinander stehen sah, machten die beiden Kerle einen lächerlichen Eindruck.
    Aber an dem grausamen Ausdruck in ihren Augen war gar nichts Komisches.
    »Ich bin Bogdan, dein Heilkundiger«, quäkte der Kleine in dem Overall. »Und das ist

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