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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen
Autoren: Martin Barkawitz
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Zamorra geblieben ist?«, grollte Dondez Kombu. »Bestimmt ist er seinesgleichen freudestrahlend in die Arme gelaufen!«
    »Halts Maul!«, befahl der Martor.
    Allerdings hatte auch Kooranovian sich bereits gefragt, wo sein menschlicher Vertrauensmann steckte. Seit dem Gefecht mit der Menschen-Einheit war Zamorra spurlos verschwunden.
    Ob ihn ein verirrter Energiestrahl getroffen hatte und er als verkohltes Stück Fleisch irgendwo im Urwald lag?
    Der Gedanke an Menschenfleisch weckte unwillkürlich Kooranovians Appetit. Er erinnerte sich daran, dass er schon lange keine Beute mehr gerissen hatte. Doch dann kehrten seine Überlegungen zu Zamorra zurück.
    War es vielleicht ein Fehler gewesen, einem Menschen zu vertrauen?
    Wieder erinnerte sich der Martor daran, was er von seinen Ausbildern auf der Militärakademie gelernt hatte.
    »Es ist widernatürlich, mit den Menschen in Frieden leben zu wollen. Wir sind Raubtiere, und Raubtiere fressen Menschen!«
    Wie konnte er, Kooranovian Sint Martor, diese Weisheit von Jahrhunderten einfach mit Hinterpranken treten?
    Kooranovian biss die Zähne zusammen. Zweifel waren jetzt das Letzte, was er gebrauchen konnte. Sie waren schon so weit gegangen, nun gab es kein Zurück mehr. Wenn ihre Mission scheiterte, würden sie alle entweder von den Menschen zerstrahlt oder…
    Der Martor brach den Gedankenstrom ab. Er hatte eine Mission und er würde sie erfüllen. Bis zum letzten Atemzug.
    »Pause beendet!«, schnarrte er. »Es ist nicht mehr weit bis zur Latzuk-Basis!«
    Die Kijnzho-Kolonne arbeitete sich weiter vor. Für kurze Zeit verließen die Tigersoldaten den Dschungel. Sie mussten einen jener kahlen Flecken überqueren, der von der bevorstehenden Klimakatastrophe kündete.
    Sie passten höllisch auf, nicht plötzlich von einem Rotor-Tank überrascht zu werden. Alle hatten ihre Unsichtbarkeits-Decken griffbereit.
    Zum Glück war das Stück verbrannte Erde nur klein. Aber allen war erst wieder wohl, als sich das grandiose Blätterdach des Regenwaldes erneut über ihnen schloss.
    Sie mussten nicht mehr lange marschieren. Dann lag die Latzuk-Basis vor ihnen.
    Der Grenzposten bestand nur aus ein paar primitiven Bunkern und Baracken, die mit Stacheldrahtrollen auf Spanischen Reitern gesichert waren. Die Basis war nicht mehr als ein vorgeschobener Posten, der nur mit einem Dutzend Menschen besetzt war.
    Den Kijnzho stieg der Geruch ihrer Todfeinde in die Nasen!
    Noch nie in ihrem Leben hatten sie alle sich so beherrschen müssen wie in diesen Minuten. Jeder Tiger in dem kleinen Trupp brannte darauf, sich auf die Erbfeinde zu stürzen, um dem eigenen Jagdtrieb freien Lauf zu lassen.
    Aber die Kijnzho wahrten Disziplin. Ihre Blicke richteten sich erwartungsvoll auf-Kooranovian, der einige Schritte vor seine Soldaten getreten war.
    Der Martor hatte seine Strahlwaffe am Riemen geschultert. Er hob die Vorderpfoten auf Kopfhöhe und ging langsam auf die menschlichen Wachtposten zu.
    Diese hatten ihn natürlich schon längst entdeckt und ins Visier ihrer Strahler genommen.
    »Was willst du, Tiger?«
    »Ich bin Kooranovian Sint, Martor der Streitkräfte von Cairs Ablarn«, stellte er sich vor. »Und ich komme in einer Friedensmission!«
    »Ich hole den Offizier! Aber keine Tricks!«, sagte einer der Soldaten und lief zum Bunker hinüber.
    Seine Kameraden hielten inzwischen Kooranovian in Schach. Ängstlich schielten sie zu den weiteren Tigern hinüber, die sich mit schussbereiten Strahlern ein Stück hinter ihrem Anführer in Position befanden. Sie ahnten, dass sie bei einem Angriff der Raubkatzen nur geringe Uberlebenschancen hatten.
    Ein älterer Mann in Uniform trat aus dem Bunker. Ihm folgten weitere Uniformierte, zum Teil mit Aktentaschen und Kommunikationseinheiten.
    Dies war offensichtlich die Friedensdelegation der Menschen.
    »Ich bin Nito Brott, Hundert-Anführer unserer Armee«, sagte der ältere Offizier. »Ihr kommt spät, Martor!«
    »Wir kommen spät«, fauchte Kooranovian, »weil unsere Maschine von euren verdammten Rotor-Tanks abgeschossen wurde! Das war nicht vereinbart!«
    »Ich habe keinen solchen Befehl gegeben«, erwiderte Brott ungerührt. »Die Luftwaffe hat manchmal ihren eigenen Kopf…«
    »Was für einen Kopf eure Luftwaffe hat, ist mir egal!«, fauchte Kooranovian. »Jedenfalls sind wir nun da, und wir…«
    »Wo ist euer Vermittler?«, unterbrach ihn der Hundert-Anführer der Menschen. »Ihr hattet einen Menschen angekündigt, der für euch sprechen wollte. Ich
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