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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand. Darunter ebenfalls ein schwarzes T-Shirt aus mit silberfarbenen Aufdruck Ich bin das Grauen. Zusätzlich war noch das Konterfei eines allgemein bekannten deutschen Volks- und Schlagersängers zu sehen.
    »Es ist nichts unmöglich«, präzisierte Ewald.
    »Dann habe ich noch Chancen?«
    »Klar, ich schaue mal in meinem Keller nach.«
    Die Familie freute sich. Man tauschte Adressen aus, und Ewald versprach, sich zu melden.
    Diese Börsen machten ihm, dem Kenner der Szene, ungeheuren Spaß. Er liebte es, von Gleichgesinnten umgeben zu sein, und er blieb stets bis zum Schluß da.
    Manchmal half er noch beim Abbauen, und in der Branche kannte ihn fast jeder. Sein Arbeitgeber konnte froh sein, einen solchen Fachmann zu beschäftigen.
    Er schaute zur Tür. Dort herrschte noch immer Betrieb. Heidi Köhler, die hinter der Kasse saß, hatte alle Hände voll zu tun und war ins Schwitzen geraten. Sie hatte ihre Jacke ausgezogen, saß dort im dünnen Pullover, dessen Farbe aussah wie helles Blut, das sich auf ihrem Oberkörper verteilt hatte.
    Ihre Mutter half ihr dabei, und Vater Köhler hatte den Dienst am Stand übernommen.
    An der Tür erschien ein Schatten. Groß, wuchtig, das erkannte Ewald selbst aus dieser Distanz. Der Schatten bewegte sich locker und dennoch kraftvoll.
    Er trug nur Hose und Hemd und hielt etwas mit seiner rechten Hand umklammert.
    Auf seinem Schädel wuchs kein Haar, aber er bewegte die Augen und nahm jedes Detail auf.
    Seine Haut war schwarz.
    »Verdammt!« keuchte Ewald Fehlau und wäre fast vom Hocker gekippt. »Verdammt, das ist er! Das ist Lavalle…«
    Plötzlich bekam er Angst…
    ***
    Lavalle hatte sich in London einen Wagen gemietet und den Kanal mit der Fähre überquert. Er war dann durch Frankreich gefahren, durch Belgien und hatte die deutsche Grenze bei Aachen erreicht.
    Der grüne Honda Prelude war erst knapp fünftausend Kilometer gelaufen und ausgezeichnet in Schuß. Doch erst hinter Aachen atmete Lucien Lavalle auf, denn nun brauchte er keine Angst mehr zu haben, kontrolliert zu werden.
    Er rollte von Aachen aus in Richtung Osten, fuhr über Köln, nahm die Autobahn nach Oberhausen, bog bei Wuppertal ab, ließ die Stadt Bochum rechts liegen und erreichte die Abfahrt, die zur Bundesstraße 1 führte. Jetzt lagen nur noch wenige Kilometer vor ihm, bis er sein Ziel erreicht hatte.
    Die bekannte Westfalenhalle lag an dieser Bundesstraße, und hinter ihr grüßte der Fernsehturm, der von den Einheimischen Florian genannt wurde und sich in den blaßblauen Himmel reckte wie ein starrer Arm, der versuchte, einen der wenigen Wolkenhaufen zu umfassen, dabei aber kein Glück hatte, denn die weißen Gebilde trieben stets an ihm vorbei oder über ihn hinweg.
    Lavalle hatte seine Reise gut vorbereitet, sich alles auf der Karte angesehen und hatte sich nicht einmal verfahren. Er bekam nur leichte Schwierigkeiten bei der Parkplatzsuche, aber die ließen sich beheben.
    Ein Wächter verlangte fünf Mark von ihm! Deutsches Geld trug er bei sich, und er zahlte.
    »Fahren Sie ganz durch. In der hinteren Reihe werden Sie noch freie Plätze finden.«
    Lavalle hatte den Mann zwar nicht verstanden, doch anhand seiner Bewegungen wußte er, wie er fahren sollte. »Thanks for your kindness«, sagte er noch und rollte an.
    Er fand einen Platz, stellte den Honda ab, blieb noch für einen Moment sitzen, senkte den Kopf, starrte gegen das Lenkrad und dachte daran, daß ihn jetzt nichts und niemand mehr von seinem Plan der großen Rache würde abhalten können.
    Er stieg aus und stellte sich vor den Kofferraum des Fahrzeugs. Über das Dach des Honda schaute er hinweg. Der mächtige Rundbau der Westfalenhalle lag zum Greifen nahe vor ihm in der klaren Luft. Ein leichter Wind wehte gegen sein Gesicht und trieb weiße Pollen vor sich her. Kein Wetter für Allergiker.
    Aus dem Kofferraum holte Lavalle einen dunklen Kasten hervor, ungefähr doppelt so groß wie ein Schuhkarton. Als er die Klappe wieder zugedrückt hatte, hob er den Karton an und lauschte daran.
    Er war sehr zufrieden, als er die raschelnden Bewegungen seiner »Freunde« vernahm.
    Sie waren noch da.
    Der Dämon hatte sie ihm aus den Tiefen seines Reiches geschickt, um ihn richtig stark zu machen.
    Er würde es ihnen zeigen, er würde ihnen die heilige Furcht der schwarzmagischen Götter beibringen. Sie sollten sich wundern, diese verdammten Frevler, sie würden vernichtet werden, gefressen, zerfleischt.
    Aber er dachte nicht nur optimistisch. Sehr oft

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