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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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provozierend eng.
    Das Hemd war ebenfalls dunkel. Bei jeder Bewegung changierte der Stoff in den Farbtönen Violett und Schwarz. Wie dunkles, altes Blut, das in die Nacht hineintropft, dachte Ewald.
    Er rechnete sich aus, wo Lavalles Ziel liegen konnte, wenn er so weiterging wie bisher. Als er sich die Linie gedacht hatte, durchfuhr ihn ein Schreck.
    Verdammt, der würde direkt den Verkaufstisch der beiden Wedekinds erreichen.
    Ewald bekam eine trockene Kehle, was nicht allein am Tabak lag. Es war die Furcht.
    Er drehte den Kopf, weil er zu den Wedekinds hinschauen wollte. Wie bei allen Händlern war auch ihr Stand gut besucht. An gewissen Stellen, wo die Gruselromane in den Kartons standen, sogar umlagert. Beide Verkäufer hatten nicht die Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern als um die Belange der Kunden.
    Sie würden überrascht werden, sie würden vielleicht durchdrehen, und Fehlau glaubte plötzlich nicht mehr daran, daß dieser Auftritt von den Händlern inszeniert worden war.
    Das war so verdammt echt…
    Ihm war klar, daß er etwas tun mußte. Am besten war es, wenn er die beiden warnte. Ewald bewegte sich von der anderen Seite auf den Stand zu und achtete nicht mehr darauf, daß er von Besuchern angesprochen wurde, er schaute nur zu dem Verkaufstisch seiner beiden Freunde hin.
    Mehr als die Hälfte der Strecke, vom Eingang aus gesehen, hatte Lavalle bereits zurückgelegt, wobei er sich noch immer nicht so verhielt wie die übrigen Besucher, die mal an diesen oder an jenen Tisch gingen, um zu schauen, zu prüfen und zu kaufen. Es wurden ja nicht nur Romane und Comics angeboten, auch Stickers, Aufkleber, kleine Figuren bekannter Comicgrößen und Buttons.
    Eine Frau trat Lavalle in den Weg. Sie wäre gegen ihn gelaufen, da sie in Gedanken versunken war.
    Der Mann aus Kuba bewegte nur seinen rechten Arm, eine lässige Gebärde, als wollte er eine Fliege vertreiben, aber er vertrieb die Frau.
    Sie hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben, geriet ins Stolpern und konnte sich an einem Nachbartisch fangen, wo sie zwei Kästen von der Unterlage fortriß, so daß diese zu Boden prallten und ihre Ladung entließen.
    Sie hatte kaum etwas von dem Vorgang mitbekommen, deshalb konnte sie sich nicht beschweren.
    Vielleicht wunderte sie sich nur darüber, daß sie gefallen war.
    Lavalle aber ging weiter und Ewald ebenfalls.
    Dem Schwarzen schuf man Platz, man wich immer wieder aus, denn der Blick in sein Gesicht verriet nichts Gutes. Seine Augen waren so kalt wie finstere Sterne.
    Noch hatten die Kunden am Tisch der Wedekinds nichts bemerkt. Aber Ewald wußte, was er zu tun hatte. Er schlug einen Bogen. Seine Stimmung war dahin. Er dachte daran, daß jeden Augenblick eine Hölle losbrechen konnte, und er mußte seine Dortmunder Freunde warnen.
    Peter Köhler versteigerte noch immer. Er ahnte nicht, was sich in dem anderen Raum zusammenbraute.
    Fehlau schwitzte. Der Schweiß hatte sich auf seinem gesamten Körper verteilt. Selten hatte er einen derartigen Streß gehabt, und er atmete auch nicht auf, als er sein Ziel erreicht hatte.
    »Rita, Reinhold!«
    Zuerst hörten ihn die beiden nicht. Erst als der die Namen wiederholte, drehte sich der Mann um.
    Unwillig schaute er Ewald an, wollte etwas Negatives sagen, dann sah er Fehlaus Gesicht, ballte die Hände zu Fäusten und hauchte: »Was ist geschehen?«
    »Dreh dich um!«
    »Was ist…«
    Ewald kam näher, schob einen Kasten mit dem Fuß zur Seite und zischte: »Er ist da!«
    Reinholds Augen weiteten sich. »Lav…«
    »Ja, Lavalle!«
    Wedekind verlor alle Farbe. Er sah aus, als wollte er sich übergeben, statt dessen atmete er ein. Ewald Fehlaus Gesicht verschwamm vor seinen Augen, aber er sah trotzdem, wie dieser den Arm hob und an Reinhold vorbeideutete.
    Endlich drehte sich Wedekind um.
    Genau in dem Augenblick, als Lavalle zwei Kunden, es war das Ehepaar Götz, zur Seite schob.
    Er stand vor dem Tisch.
    Rita Wedekind schrie leise auf. Auch sie hatte ihn gesehen, und sie durchfuhr der Schrecken.
    Lavalle lächelte grausam. Er hob den rechten Arm und stellte den schwarzen Kasten auf den Tisch.
    »Here Jams«, sagte er. »Hier bin ich.«
    Jeder verstand ihn, aber keiner wußte so recht, was er mit dem Besuch anfangen sollte, bis auf die Wedekinds, die aber nicht in der Lage waren, etwas zu unternehmen und sich bestimmt auf eine einsame Insel gewünscht hätten.
    Ewald faßte sich ein Herz. »Was willst du?« rief er.
    Für einen Moment schaute Lavalle ihn an, und Ewald

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