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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trafen ein.
    Peter Köhler stand im Durchgang zum zweiten Raum, wo sich auch eine Bühne befand.
    Sie wurde während der Börse benutzt, denn dort sollten die Versteigerungen stattfinden und auch die Gewinnspiele, die man sich ausgedacht hatte. Die großen Händler hatten die Preise gestiftet. Aus Erfahrungen wußten sie und die Besucher, daß diese Unterbrechungen sehr gut ankamen.
    Eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung trafen die Wedekinds ein. Peter hatte sie zunächst nicht bemerkt - er war mit dem Ehepaar befreundet -, dann aber fiel ihm auf, wie verbissen sie aussahen, als sie ihre Tische aufbauten.
    Er schlenderte zu ihnen hinüber.
    »He, was ist los mit euch?«
    Rita Wedekind stellte einen prall mit Romanheften gefüllten Karton ab. »Wieso? Was soll sein?«
    Peter runzelte die Stirn. »Ich weiß auch nicht, aber ihr kommt mir irgendwie anders vor.«
    »Möglich. Wir haben beide schlecht geschlafen. Das Wetter, weißt du.«
    »Ah ja, sicher.«
    Als er stehenblieb, wunderte sich Rita. »Glaubst du mir nicht?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Peter schaute in die Runde. Für einen Moment hatte er Ruhe. Dann trat er dicht an Rita Wedekind heran. »Ich glaube dir deshalb nicht, weil ich die Angst in euren Gesichtern sehe. Ja, es ist die kalte Angst. Ihr seid so blaß, ihr seid…«
    »Das bildest du dir ein.«
    Reinhold schlenderte herbei. »Was habt ihr denn?«
    Rita zwang sich zu einem kantigen Lächeln. »Peter ist der Ansicht, daß wir Angst haben. Wir würden jedenfalls so aussehen.«
    »Ja, stimmt.«
    Wedekind hob die Schultern. »Du bist ein guter Beobachter, mein Lieber.«
    »Habt ihr denn Angst?«
    »Ja.«
    »Das wird schon laufen hier…«
    »Das ist es nicht.«
    »Sondern?«
    »Peter, ich will dir was erzählen, du mußt zuhören, aber du wirst dich wundern, dich an den Kopf fassen, du wirst dich…«
    »Herr Köhler?«
    »Ja!« Peter drehte sich um. »Moment mal«, sagte er zu den Wedekinds, die sich wieder an ihre Arbeit begaben, da sie den Mann erkannt hatten, der mit Peter reden wollte. Er war ein Reporter.
    Und wenn die einmal anfingen, ging Zeit drauf.
    »Einen ersten Eindruck hätte ich gern von Ihnen. Glauben Sie, daß diese Börse ein Erfolg wird?«
    »Und ob.«
    »Gewaltiger als die anderen zuvor?«
    »Auch das glaube ich, denn es haben sich mehrere neue Händler angesagt.« Peter schaute an dem Mann vorbei. Er stand ziemlich günstig und konnte durch die offenen Glastüren des Eingangs nach draußen sehen, wo ein Wagen vorfuhr mit der Aufschrift WDR.
    Die Reporter wollten mit Interviews live in die Vormittagssendung gehen, und einige private TV-Sender hatten sich ebenfalls angesagt. Tele 5 und SAT 1 wollten ihre Reporter schicken, bei RTL wußte man es noch nicht genau.
    Auch Ewald Fehlau erschien.
    Er hatte seine Frau mitgebracht, auf deren Lippen ein leichtes Lächeln lag, das ihrem Mann galt und irgendwie schadenfroh wirkte, denn Ewald, der alte Tiger, hatte den gestrigen Abend und vor allen Dingen den Whisky doch nicht so gut überstanden.
    »Du hast immer noch den leicht geröteten Hörder Weingartenstraßenblick«, erklärte Clara beim Eintreten. »Brauchst du noch etwas gegen deinen Kater? In der Nähe ist ein Hotel, ich kann dir da etwas holen.«
    »Ja, ich brauche was.«
    »Bitte, dann…«
    Ewald hüstelte. »Aber das bekomme ich hier. Ein frisch gezapftes Dortmunder Actien-Bier. Kann auch Kronen sein oder Ritter. Jedenfalls muß es aus Dortmund stammen.«
    Ewald war eben Lokalpatriot. Wer wie er, fast hundert Kilometer von Dortmund entfernt wohnte und dort nicht sein Bier bekam, der konnte einfach nicht anders.
    »Dann schluck dir einen oder auch zwei. Und ich werde später noch mal reinschauen. Ich habe mich mit Roswitha verabredet. Wir werden etwas spazierengehen, auch zu Mittag essen und uns umschauen.«
    »Viel Spaß.« Ewald hatte keine Augen mehr für seine bessere Hälfte, weil ihn der Anblick der Romane und Comics fesselte. Es war nicht weit bis zur Theke, doch auf dem Weg dorthin wurde er mehrmals angesprochen, denn er kannte fast jeden hier.
    Er begrüßte auch die Familie Köhler, mußte sich von Heidi eine Bemerkung über seinen momentanen Zustand anhören und bekam nur ihren Bruder Peter nicht zu fassen, denn der war wieder voll in Action. Mittlerweile waren auch die Türen geschlossen worden. Erst um elf Uhr wurden sie wieder geöffnet, doch schon jetzt erschienen die ersten Fans und schauten durch das Glas. Die meisten hatten Taschen und Tüten oder sogar Koffer

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