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0694 - Eine Falle für Merlin

0694 - Eine Falle für Merlin

Titel: 0694 - Eine Falle für Merlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon unbekleidet gesehen. So sah sie nicht ein, warum sie sich die Mühe machen sollte, sich etwas anzuziehen.
    »Es stimmt nicht ganz«, sagte Merlin schließlich, während er immer noch Nicole ansah. »Es geht um mehr als nur Yaga.«
    »Trotzdem könntest du dich auf normalem Wege anmelden, so wie wir es gefälligst zu tun haben, wenn wir von dir einen Rat einholen möchten«, fuhr Zamorra ihn an. »Wenn du uns noch einmal auf diese unangenehme Weise überraschst, wie du es heute getan hast…«
    »Was dann?«, fragte Merlin trocken.
    Zamorra runzelte die Stirn.
    »Du wirst erleben, was dann geschieht«, sagte Zamorra wesentlich ruhiger. »Fordere mich nicht heraus.«
    »Glaubst du, größer zu sein als der Merlin?«
    Zamorra winkte ab.
    »Davon ist hier doch gar nicht die Rede, sondern davon, dass du dir Frechheiten herausnimmst, die ich dir nicht länger gestatten werde. Reize mich nicht. Aber da du schon mal hier bist, kannst du dein Sprüchlein vortragen. Also, was willst du?«
    »Ich benötige eure Hilfe«, erwiderte Merlin.
    Nicole seufzte.
    »Das, bei der Keuchmilz der Panzerhornschrexe, wissen wir! Weil du sonst nicht hier wärst! Hättest du die Güte, endlich zur Sache zu kommen?«
    Der Zauberer räusperte sich. »Ich habe nachgedacht und weiß nun, dass es gilt, drei Dinge zu finden, ehe sie Yaga in die Hände fallen«, sagte er. »Sie darf sie nicht bekommen, und es bleibt wenig Zeit - nur bis zur nächsten Vollmondnacht.«
    »Das ist nicht gerade viel«, stellte Zamorra fest nach einem Blick auf den Wandkalender fest. »Warum das alles?«
    »Diese drei Dinge«, sagte Merlin, ohne auf Zamorras Frage einzugehen, »sind Arianwedds Mondharfe, Arawns Querflöte und ein Trinkgefäß aus der Keltenzeit. Einzeln versteckt sind sie an verschiedenen Orten auf der Erde. Verhindert, dass Yaga sie bekommt.«
    »Das hat doch schon mal nicht funktioniert - mit diesem verdammten Wandteppich, für den du uns extra in die Vergangenheit geschickt hast!«, fauchte Nicole ihn an.
    »Diesmal werdet ihr nicht in die Vergangenheit müssen«, erklärte Merlin. »Die drei Gegenstände sind in der Gegenwart versteckt.«
    »Und wo?«, fragte Nicole.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Na, klasse«, stöhnte Zamorra. »Das finde ich geradezu genial. Was hat es mit diesen Dingen auf sich? Arianwedd und Arawn - das klingt doch nach keltischer Mythologie! Was hat die russische Hexe damit zu tun? Und warum soll sie sie nicht finden?«
    Wiederum antwortete Merlin nicht.
    Er verschwand einfach.
    ***
    »Verdammt!«, knurrte Zamorra. »Was soll das denn jetzt schon wie…«
    Er verstummte.
    Noch während er sprach, sah er Bilder.
    Sie waren nur verwaschen, ließen sich nicht klar erkennen. Aber es handelte sich offenbar um jene drei Dinge, die Merlin haben wollte. Irgendwie musste er es geschafft haben, sie Zamorra einzuprägen, ehe er sich zurückzog.
    Nicole hatte sie auch empfangen.
    »So kommt der nicht davon!«, stieß sie hervor. Sie stürmte aus dem Arbeitszimmer hinaus.
    »Was hast du vor?«, rief Zamorra ihr nach.
    Aber sie schien ihn nicht mehr zu hören, und er holte sie auch nicht mehr ein, als sie in Richtung Keller und damit in Richtung Regenbogenblumen verschwand.
    Etwa zwanzig Minuten später war sie wieder da, immer noch nur mit dem Amulett »bekleidet«.
    Sie ließ sich in einen Sessel fallen. Zamorra reichte ihr ein Glas Wein. Sie nahm einen etwas größeren Schluck, behielt ihn eine Weile im Mund, ehe sie schluckte, und stellte das Glas dann zurück.
    Zamorra sah sie fragend an.
    »Ich dachte, ich könnte ihn in Caermardhin erwischen«, sagte Nicole leise. »Ich hatte gehofft, er hätte die Abschirmung vernachlässigt.«
    »Aber?«
    »Er hatte sie vernachlässigt. Ich habe seine Burg erreicht. Aber er war nicht da. Er muss sich an einen anderen Ort versetzt haben. Aber«, sie grinste spitzbübisch, »ich habe seine private Kammer mit einem magischen Siegel versehen. Er wird zumindest so etwas Ähnliches wie einen elektrischen Schlag bekommen, wenn er die Tür öffnet - Merlin hin, Merlin her.«
    »Rachsüchtig?«, grinste Zamorra zurück.
    »Selbstverständlich«, gestand Nicole. »Immerhin hat er mir die Stimmung total versaut, da kann er einen Denkzettel vertragen. Und da dachte ich mir, ich könnte mal einen der kleinen Tricks ausprobieren, die ich dir abgeguckt habe. Schade nur, dass ich den alten Burschen nicht persönlich erwischt habe. Und er befindet sich auch nicht in der Nähe von Regenbogenblumen. Zumindest nicht

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