Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0694 - Eine Falle für Merlin

0694 - Eine Falle für Merlin

Titel: 0694 - Eine Falle für Merlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
in unserer Zeit. Ihn in anderen Zeitebenen zu suchen, hat allerdings wohl wenig Sinn.«
    Zamorra nickte.
    Nicole als Zauberlehrling… er entsann sich einer Zeit, in der sie magischen Phänomenen total ablehnend gegenübergestanden hatte. Damals, als sie beide aus den USA nach Frankreich zurückgekehrt waren, um sich hier ansässig zu machen, weil Zamorra das Château geerbt hatte…
    Und damit auch das Amulett und den ganzen Stress der Dämonenjagden…
    »Ich habe versucht, die Bilder klarer zu bekommen«, berichtete Zamorra. »Aber ich schaffe es nicht. Sie bleiben verschwommen.«
    »Vielleicht, weil Merlin selbst nicht so genau weiß, wo die entsprechenden Dinge zu finden sind. Sonst hätte er es uns ja auch sagen können. Aber mit diesen telepathischen Bildern hat er uns nur gezeigt, wie das aussieht, was wir finden sollen.«
    »Dieser Planet ist ja auch so unwahrscheinlich klein, dass er in meine Handtasche passt«, sagte Nicole sarkastisch. »Da ist es ein Kinderspiel, allen möglichen Klüngelkram zu finden. Vielleicht sollte Merlin es mal auf dem Pariser Flohmarkt versuchen. Oder in London bei ›Harrod's‹. Was es da nicht gibt, existiert auch nicht.«
    Zamorra winkte ab. »Zeit bis zur nächsten Vollmondnacht…«
    »Du willst dich doch nicht ernsthaft auf diesen Mist einlassen?«, fragte Nicole kopfschüttelnd. »Bist du von Sinnen? Ich kann mich auch nicht erinnern, dass er diesmal irgendeinen Zwang auf uns ausgeübt hat.«
    »Er hat nur seine Taktik geändert«, befürchtete Zamorra. »Aber irgendwie wird es wahrscheinlich doch auf eine Art Zwang hinauslaufen.«
    Er räusperte sich.
    »Lassen wir es einfach auf uns zukommen«, schlug er vor. »Warten wir ab, was geschieht.«
    ***
    An einem anderen Ort war Merlin ratlos und bestürzt.
    Was hatte er zu Zamorra und seiner Gefährtin gesagt?
    Es gilt, drei Dinge zu finden, ehe sie Yaga in die Hände fallen. Sie darf sie nicht bekommen, und es bleibt wenig Zeit - nur bis zur nächsten Vollmondnacht. Diese drei Dinge sind Arianwedds Mondharfe, Arawns Querflöte und ein Trinkgefäß aus der Keltenzeit. Einzeln versteckt sind sie an verschiedenen Orten auf der Erde. Verhindert, dass Yaga sie bekommt.
    Woher wusste er von diesen drei Gegenständen?
    Woher kannte er ihr Aussehen, sodass er sie Zamorra und Nicole telepathisch hatte einprägen können?
    Er musste sie einmal gesehen haben, vor langer Zeit… aber er konnte sich daran nicht erinnern…
    Er begriff sich selbst nicht mehr. Etwas musste mit ihm geschehen sein, das er nicht verstand.
    Unwillkürlich tastete er nach seinem Hals. Er konnte den Faden der Puppenspielerin fühlen, aber im gleichen Moment, in dem er ihn berührte, konnte er schon nicht mehr daran denken und ließ die Hand wieder sinken.
    Er ahnte nicht, welch unheimlicher Manipulation er unterlag. Und noch weniger ahnte er, dass er seine helfenden Freunde, die er so oft enttäuscht hatte in den letzten Jahren, mit seinen Hinweisen in eine Falle führte…
    ***
    Jaques Vernon knallte mit seinem Peugeot zuerst gegen einen Ampelmast und dann querkant gegen einen Linienbus, als er die eigenartige Melodie vernahm. Eine halbe Minute später war die Kreuzung dank morgendlichem Berufsverkehr so dicht, dass nicht einmal mehr Polizei und Krankenwagen herankamen.
    Letzterer wurde ohnehin nicht mehr gebraucht. Eine Mumie war im Museum besser untergebracht als in einer Klinik.
    Polizisten, die sich erst einmal zu Fuß durch das Chaos arbeiten mussten, um es aufzulösen und nur Unfallzeugen für eine Befragung ein paar Minuten lang festzuhalten und ihre Aussagen und Personalien aufzunehmen, staunten nicht schlecht, als sie die modern gekleidete Mumie am Lenkrad sahen.
    »Da hat sich doch jemand einen Scherz erlaubt!«, behauptete Eugene Friton, der im Streifendienst alt und grau geworden war und nie Ambitionen gezeigt hatte, die Karriereleiter hinaufzumarschieren und eventuell sogar bei der Kripo zu landen. Zu viel Stress, behauptete er stets, und außerdem könne er dann nicht mehr so viel Auto fahren und müsse stattdessen hinter einem Schreibtisch vermodern oder sich von Verbrechern erschießen lassen. Und mehr Geld brauche er auch nicht.
    »Verrückt«, sagte auch sein Kollege kopfschüttelnd, den der begeisterte Autofreak Friton nur in Ausnahmefällen mal ans Lenkrad seines Streifenwagens ließ. »Der Witzbold hat die Mumie hinters Lenkrad geklemmt und ist selbst auf und davon…«
    Nur gab es dafür keine Zeugen, und so zusammengedrückt, wie der

Weitere Kostenlose Bücher