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0697 - Der Leichenholer

0697 - Der Leichenholer

Titel: 0697 - Der Leichenholer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst, dass ich doppelt lebe, einmal als Barry F. Bracht und zum anderen in meinen Träumen.«
    »Als Barry F. Bracht bist du aber nicht mit Zebulon zu vergleichen«, sagte ich.
    »Das stimmt. Aber ich habe bestimmte Hobbys. Ich lese viel, schon von Berufs wegen, und ich beschäftige mich mit Gebieten wie Kunst, Kunstgeschichte, auch moderne Malerei, und da war es zwangsläufig, dass ich auf den Namen Rafugil stieß. Es ging kein Weg daran vorbei, denn jemand, der sich mit moderner Malerei beschäftigt, der wird einfach auf ihn stoßen, denn man handelt ihn bereits jetzt sehr hoch. Seine Werke erzielen immense Preise auf allen Börsen, so war es praktisch gegeben, dass ich mich näher mit ihm befasste. Ich las viel über ihn, seine Biografie, aber darauf möchte ich jetzt nicht eingehen. Parallel dazu erlebte ich meine Träume. Du kennst mein Ausbrechen, meine andere Existenz, die mich in andere Welten bringt, und bei einem dieser Ausflüge erlebte ich einen ganz anderen Rafugil. Ich sah ihn nicht nur als Künstler, sondern als Blutsauger, als Vampir. Erst da wurden mir die Augen geöffnet, da fiel mir auf, woher er stammte. Er ist Rumäne, er kommt aus dem klassischen Land der Vampire, und dort muss ihn auch sein Schicksal getroffen haben. Weshalb er zu einem Blutsauger wurde, kann ich dir nicht sagen, aber er ist es letztendlich geworden, und er hat es geschafft, diese Existenz hinter seiner anderen zu verbergen. Von nun an kümmerte ich mich um ihn. Ich beschäftigte mich noch mehr mit dieser Person, ohne dass es ihr auffiel. Ich wusste, wo er lebte, ich bin einmal nach La Rostelle gereist, ohne ihn allerdings zu sehen. In meinen Träumen erlebte ich die Reise ebenfalls, und da spürte ich die Aura des Schreckens, die ihn umgab. Ihn und sein Haus. Ich wusste plötzlich, dass dort etwas Furchtbares passierte, und ich zog mich zurück in diese Welt, in der wir stehen.«
    »Eine Traumwelt«, sagte ich.
    »Richtig, aber von mir geschaffen. Ich habe sie als Ort der Rache empfunden, als eine Abrechnung mit dem Bösen, denn hier muss das vernichtet werden, was in deiner Welt entstanden ist. Es gibt keine andere Möglichkeit, es gibt kein Zurück, sie dürfen nicht mehr existieren, denn sie sind es, die Unglück bringen.«
    »Und diese Welt hat nie existiert?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht genau. Mir ist nur bekannt, dass ich sie mir erschaffen habe. Ob sie einmal existiert hat oder noch in fremden Dimensionen vorhanden ist, das kann ich nicht sagen. Vielleicht habe ich sie auch in meinen Träumen aus ihrem Versteck geholt. Wer kann das wissen, denn das Hirn eines Menschen ist noch unerforschter als die Tiefen des Meeres. Jedenfalls wird diese Welt ihre Pflicht erfüllen, denn ich bin der Leichenholer, um die Kadaver in diesem Reich für immer zu verscharren.«
    »Das wusste der Maler!«
    »Ja, ich habe es ihm zukommen lassen. Ich hatte ihn einige Male gewarnt, aber er ging nicht von seinem Weg ab. Er ist ein Vampir, er ist aus dem Nichts emporgestiegen, er hat seine Heimat verlassen, aber ich werde ihn stoppen.«
    »Hier ist er nicht.«
    »Nein, er hat es geschafft.« Zebulon lächelte. »Nicht sehr lange, denn ich werde zurückkehren und ihn holen.«
    »Vielleicht wird das gar nicht nötig sein«, sagte ich.
    »Warum nicht?«
    »Ganz einfach, Zebulon. Suko ist zurückgeblieben. Er wird sich um ihn kümmern.«
    Das gefiel dem Schattenkrieger überhaupt nicht. Er funkelte mich an. Seine braunen Augen zeigten jetzt einen stählernen Ausdruck. »Ich habe geschworen, die Menschheit von ihm zu befreien. Ihr solltet euch da heraushalten!«
    Da musste ich lachen. »Manchmal hat das Schicksal anderes vor, Zebulon. Es geht oft sehr verschlungene Wege, aber es ist gerecht. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »So denkst du, John.«
    Ich wollte nicht mehr mit ihm theoretisieren, sondern ihn fragen, was er im Einzelnen vorhatte.
    Er antwortete nicht sofort. Sein Blick war skeptisch auf mich gerichtet. »Ich möchte auf keinen Fall, dass du dich einmischst. Solltest du es versuchen, muss ich dich leider aus dem Verkehr ziehen.«
    »Was willst du denn?«
    Er streckte seine rechte Hand aus, aus der der Zeigefinger wie ein Pfeil hervorragte. Der Reihe nach deutete er auf die liegenden Frauen. »Sie haben kein Recht mehr zu existieren. Sie wollten das Blut der Menschen. Sie waren bereit, aus ihnen ebenfalls Vampire zu machen. Ich, der Leichenholer, werde mich mit ihnen beschäftigen. Ich habe lange suchen müssen und

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