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0697 - Der Leichenholer

0697 - Der Leichenholer

Titel: 0697 - Der Leichenholer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tief, aber sein Boden war mit dem ausgestattet, für das Vlad Dracula eine traurige Berühmtheit erlangt hatte.
    Mit langen, starken und vorn angespitzten Holzpfählen. Und jeder Körper war so in die Grube geschleudert worden, dass ihn ein Pfahl durchbohrt hatte.
    Ich drehte mich um.
    Sekunden vergingen.
    Neben mir spürte ich Zebulon. Er musste wohl gemerkt haben, dass mir diese Art nicht gepasst hatte. Deshalb gab er mir möglicherweise auch eine Erklärung.
    »Der Maler kam aus Rumänien, und dieses Land ist auch die Heimat des Grafen Dracula gewesen. Er hat seine Opfer auf diese fürchterliche Art und Weise zu Tode gequält. Ich habe es nur übernommen. Die Grube war für Rafugil gedacht. An seiner Stelle haben nun die Bräute dort unten ihr Ende gefunden…«
    Ich schüttelte mich trotzdem. Da konnte er noch so viel reden und erklären, es blieb einfach furchtbar. Wenn ich mir vorstellte, dass auch ich in eine derartige Grube hineingeworfen würde, dann…
    »Schon gut«, sagte ich und wunderte mich darüber, dass ich überhaupt ein Wort hervorbrachte.
    »Sie sind für ewig vernichtet.«
    »Sicher, Zebulon, sicher. Das ist auch das einzig Positive an diesem verfluchten Fall. Aber du kannst dir vorstellen, dass diese Welt nicht unbedingt ein Paradies für mich ist. Mit anderen Worten: Ich würde gern von hier verschwinden.«
    »Ich ebenfalls und werde sie deshalb zusammenbrechen lassen. Sie ist zwar existent, aber nur die Traumwelt eines Barry F. Bracht. Wir sehen uns sicherlich irgendwann wieder.«
    »Bestimmt.«
    Er führte mich zur Seite. Wir gingen einfach geradeaus, schritten über den alten Burghof hinweg, und plötzlich hatte ich den Eindruck zu schweben.
    Ich schaute nach links, wo Zebulon ging.
    Er lächelte.
    »Good bye, Geisterjäger«, sagte er. »Diese Welt wird es nie mehr geben und auch diesen, meinen Traum nicht mehr. Irgendwann treffen wir wieder zusammen…«
    Seine Stimme versickerte wie eine Welle im wogenden Meer. Ich wollte ihm noch eine Frage stellen, aber er war nicht mehr da. Ich war allein - und hörte jemanden sprechen.
    Es war Suko.
    »Kommen Sie bitte…«
    Da konnte ich nicht anders und musste einfach lachen…
    ***
    Suko drehte sich um. Er reagierte blitzartig, denn auch er kannte das Lachen.
    Wir schauten uns an.
    »John, verdammt! Alles okay?«
    »Sicher. Und bei dir?«
    »Er lebt nicht mehr.« Suko war mit zwei Schritten bei mir und führte mich zur Seite. »Da, schau.«
    Viel war nicht mehr von Rafugil zu sehen. Staub, Knochen, braungraue Asche.
    »Was ist mit den Frauen, John?«
    Ich hob die Schultern. »Gepfählt, Suko. Zebulon hat sie alle vier gepfählt…«
    »Mein Gott…«
    Ich wollte noch etwas sagen, aber durch die Glaswände des Saals huschten die rotierenden Leuchtfeuer der Rotlichter wie schnelle Schatten.
    Die Polizei, die Feuerwehr und auch Krankenwagen waren eingetroffen. Nizza erlebte einen Großalarm, der abgeblasen werden konnte, denn unter den Besuchern der Vernissage hatte es glücklicherweise keine Opfer gegeben.
    Bevor die Polizisten auf uns zustürmten, sagte ich zu Suko: »Weißt du, wo ich jetzt zu gern sein möchte?«
    »Nein.«
    »An einem einsamen Strand, vor mir einen gut gekühlten Rose – und einfach an nichts denken.«
    »Hervorragend, aber wo findest du das? Hier in Nizza?«
    »Bestimmt nicht. Da müsste ich schon nach Feuerland reisen.« Während ich die Antwort gab, dachte ich an London und daran, was wohl als Nächstes auf uns zukommen würde…
    ENDE des Zweiteilers

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