0697 - Im Interesse der Menschheit
ich dann diesen Flug mit?"
„Ich nehme an, daß Leticron auch nach Ihnen suchen wird. Wo Sie sind, ist der Greiko. Das dürfte Leticrons Parole sein."
Atlan und Tekener besprachen jetzt mit Jandoll Einzelheiten des geplanten Fluges. Schulz kam sich überflüssig vor und fragte sich, warum man ihn überhaupt an Bord gebracht hatte.
„Kakuta!" dachte er.
Sofort regte sich das Bewußtsein des Mutanten in seinem Innern.
„Ja?"
„Sie sind mein Sicherheitsfaktor, nicht wahr?"
Keine Antwort.
„Sagen Sie die Wahrheit", drängte Schulz. „Man rechnet damit, daß ich zusammen mit Kroiterfahrn in Leticrons Hände fallen werde. Damit ich entkommen kann, sind Sie dabei."
„Das ist richtig", gab Kakuta widerstrebend zu verstehen.
„Wie stehen Sie zu dieser ganzen Sache?" wollte Schulz wissen.
„Es muß getan werden", dachte Kakuta zurückhaltend.
„Sie stimmen dem Mord zu?"
„Ich sehe es anders", antwortete der Teleporter. „Indirekt sind die Greikos mitschuldig am Schicksal vieler unterjochter Völker.
Sie sind so weltfremd, daß sie es bisher nicht für nötig hielten, sich intensiv um die Belange des Konzils zu kümmern. Sie vertrauen den sechs anderen Völkern."
„Das ist nur ein weiterer Beweis für ihre Gutmütigkeit."
„Wenn wir mit Kroiterfahrns Hilfe das Konzil sprengen können, sollten wir es tun", beharrte Kakuta auf seinem Standpunkt.
Ihr telepathisches Gespräch wurde von Atlan und Tekener unterbrochen. Die beiden Männer verabschiedeten sich von Schulz und verließen die KENSINGTON. Schulz hatte das sichere Gefühl, daß sie ein Geheimnis mit sich nahmen, das er gern in Erfahrung gebracht hätte. Ein Geheimnis, das mit diesem mörderischen Plan in Zusammenhang stand.
„An Bord sind zahlreiche Kabinen frei", sagte Jandoll zu Schulz.
„Sie können sich eine davon auswählen. Wir starten in einer halben Stunde."
„Und das Ziel der Reise?" wollte Schulz wissen.
„Es wird davon abhängen, wo Leticron nach uns sucht."
Schulz hatte den Eindruck, ständig ins Leere zu stoßen.
Die anderen behandelten ihn wie ein unreifes Kind.
Er verließ die Zentrale.
Auf dem Weg zu den Aufenthaltsräumen zögerte er.
„Wo ist Kroiterfahrn untergebracht?" fragte er Kakuta.
„Sie haben es doch gehört", erwiderte das Bewußtsein des Altmutanten. „In einem der Lagerräume."
„Ich möchte zu ihm!" erklärte Schulz, einem spontanen Entschluß folgend. „Ich will versuchen, mit ihm zu sprechen."
Er konnte spüren, daß Kakuta zögerte. Wieder erwachte in ihm der Verdacht, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Man gab ihm nicht alle Informationen.
„Ich glaube nicht, daß es einen Sinn hätte, den Greiko zu besuchen", dachte Kakuta schließlich. „Der Zustand, in dem er sich befindet, läßt einen Besuch nicht ratsam erscheinen."
Schulz blieb hartnäckig stehen. Er fragte sich, ob Kakuta in der Lage war, ihn zu irgend etwas zu zwingen.
„Das könnte ich tun", meldeten sich sofort die Gedanken des Teleporters. „Aber Sie können sicher sein, daß ich von dieser Fähigkeit keinen Gebrauch machen werde."
Schulz wurde verlegen.
„Versuchen Sie, Kroiterfahrn zu vergessen!" schlug Kakuta vor.
„Ist das Ihr Ernst? Ich möchte jetzt zu ihm. Vielleicht braucht er mich. Auf keinen Fall möchte ich mich vor der Verantwortung drücken, die ich ihm gegenüber habe."
„Man hat Sie längst aus dieser Verantwortung entlassen!"
„Nur ich kann mich daraus entlassen!" widersprach Schulz. „Ich möchte, daß wir jetzt zu Kroiterfahrn teleportieren."
Kakuta lehnte es ab, seine Kräfte für einen solchen Besuch einzusetzen.
„Sie werden sich hinbemühen müssen", sagte er zu Schulz. „Ich kann Sie in dieser Sache nicht unterstützen."
Schulz setzte sich in Bewegung. Er wußte, daß sich die Lagerräume im unteren Deck befanden. In einem Antigravschacht schwebte er hinab. Kakuta hatte sich völlig zurückgezogen und regte sich mit keinem Gedanken.
Im Schachtausgang blieb Schulz stehen und sah sich unschlüssig um. Hier unten gab es mehrere Lagerräume.
Schulz hielt einen jungen Raumfahrer an, der den Gang entlang kam.
„Wo befindet sich der Fremde?" fragte Schulz den Mann.
Der Mann deutete in den Gang hinein, aus dem er gekommen war.
„Raum sieben! Aber Sie werden nicht zu ihm können."
„Und warum nicht?" wollte Schulz wissen.
„Der Lagerraum wird bewacht. Niemand darf zu dem Greiko."
Schulz fühlte Groll in sich aufsteigen. Kroiterfahrn wurde wie ein Gefangener behandelt, obwohl
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