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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ihnen noch Fragen beantworten?" fragte er schließlich.
    „Ja, ich möchte wissen, wie Sie zu der Ansicht kommen, das unbekannte Etwas sei ausgerechnet während unseres Hyperraumflugs ins Schiff eingedrungen."
    „Dafür gibt es eindeutige Beweise, Sir. Der getötete Mechaniker war zusammen mit einem Techniker nach Beginn des Hyperraumflugs in dem Raum, in dem er später gestorben ist.
    Da war noch alles in Ordnung. Zehn Minuten später, als der Techniker allein zurückkehrte, war es bereits passiert. Wir wurden Sekunden darauf durch den Druckabfall alarmiert. Und das war, während der Tender sich noch immer im Hyperraum aufhielt. Er kehrte erst etwa sieben Minuten danach in das Einsteinsche Kontinuum zurück."
    „Das ist eindeutig. Kommen Sie mit. Wir müssen ein Protokoll anfertigen."
    Schweigend kehrte Pelpto Papp mit dem Ingenieur in die kugelförmige Raumzelle zurück, in der sich die Hauptleitzentrale des Tenders befand. Der Offizier führte Schneider jedoch nicht in die Zentrale, sondern in seine geräumige Kabine, in der sich alle Aufzeichnungsgeräte befanden, die er benötigte. Er bot dem Ingenieur Platz an und setzte sich selbst an seinen Arbeitstisch.
    „Wir können beginnen", sagte er. „Sprechen Sie Ihren Bericht.
    Ich informiere inzwischen den Kommandanten."
    Er drückte zwei Knöpfe auf dem Tisch. Aus einer Servosäule stiegen zwei Gläser mit einer goldbraunen Flüssigkeit auf. In einem von ihnen schwammen Eiswürfel.
    „Trinken Sie auch Whisky, Mr. Schneider?"
    Die Augen des Ingenieurs leuchteten auf.
    „Sie haben noch Whisky, Sir? Ich dachte, sämtliche Vorräte seien aufgebraucht."
    „Wir haben noch etwas. Trinken Sie Whisky?"
    „Oh, gern, Sir." Der Ingenieur verdrehte begeistert die Augen.
    „Ich auch", sagte Papp und nahm einen Schluck aus dem Glas mit Eis. „Nehmen Sie mit oder ohne Eis?"
    Schneider sah, daß nur noch das Glas ohne Eis übrigblieb.
    Er verkündete: „Grundsätzlich ohne Eis, Sir.';, „Ich trinke mal mit, mal ohne. Das gefällt mir am besten. Ich bin gleich wieder da." Er grinste dem Ingenieur zu und verließ die Kabine. Schneider blickte auf die beiden Gläser. Er überlegte, ob er nicht einen kleinen Schluck nehmen sollte. Das würde vielleicht gar nicht auffallen.
    Er erhob sich, um nach dem Glas ohne Eis zu greifen. Doch das Türschott glitt schon wieder auf. Germell trat mit seinem Ersten Offizier ein. Der Oberst musterte den Ingenieur mit grimmigen Blicken, als sei dieser dafür verantwortlich, daß etwas Unbegreifliches geschehen war. Pelpto Papp grinste dem Ingenieur offen ins Gesicht. Er trank beide Gläser leer und erkundigte sich bei Germell, ob er etwas Whisky anbieten dürfe.
    „Bitte", erwiderte der Oberst schroff. „Ich kann einen guten Schluck gebrauchen. Nun machen Sie schon den Mund auf, Mr. Schneider. Erzählen Sie endlich, was in Ihrem Verantwortungsbereich passiert ist."
    Der Ingenieur begann mit stockender Stimme zu berichten.
    Oberst Germell blickte immer wieder zu Pelpto Papp hinüber, als wolle er sich vergewissern, daß er nicht träume. Der Erste Offizier nickte mehrmals, um ihm zu bestätigen, daß er alles so angetroffen hatte, wie Schneider behauptete.
    „Gut. Sie können gehen", sagte Germell endlich.
    Der Ingenieur erhob sich aufatmend und ging zur Tür, doch Papp rief ihn wieder zu sich zurück. Er reichte ihm ein Glas Whisky.
    „Damit Sie nicht behaupten, wir hätten Ihnen nichts angeboten", sagte er grinsend.
    Schneider nahm das Glas und eilte verblüfft hinaus.
    „Geben Sie mir auch noch einen", befahl Germell. Papp bemerkte, daß Schweißperlen auf der Stirn des Kommandanten standen. Der Oberst sah besorgt aus.
    „Pelpto, untersuchen Sie die Sache", befahl er. „Der Vorfall muß auf jeden Fall geklärt werden."
    Danzien Germell verließ den Raum und kehrte in die Hauptleitzentrale zurück. Er ließ sich mit dem Leiter der Unterhaltungssektion verbinden und veranlaßte, daß seine Aufforderung zur Meuterei noch mehrmals in Abständen von jeweils einer halben Stunde wiederholt wurde.
    Pelpto Papp begann mit seinen Nachforschungen. Er zog einige Wissenschaftler und zwei Sicherheitsoffiziere hinzu.
    Sorgfältig untersuchten sie jede Spur, die sie finden konnten, ohne dabei nach vier Stunden zu einem Ergebnis gekommen zu sein.
    Der Erste Offizier mußte seinem Kommandanten melden, daß er nicht einen einzigen Schritt vorangekommen war.
    „Was auch immer an Bord gekommen ist, es ist verschwunden", teilte Papp bestürzt mit.

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