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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Weise auch erleichtert wirkte, als wäre ein Druck von ihr genommen worden. Möglicherweise hatte das Kreuz es geschafft.
    Mir fiel in diesem Augenblick ein Stein vom Herzen, der Bann, der Tricia umklammert hatte, war gebrochen. Die Kälte verschwand und mit ihr die Gänsehaut.
    Tricias Zustand normalisierte sich weiter. Für mich stand allerdings fest, dass die andere Seite nicht aufgegeben hatte. Sie wollte an die Frau herankommen, und wer immer sich als ihr Gegner zeigte, er war gefährlich, er war brutal, hinterrücks und hatte sich mit unheiligen Kräften verbündet.
    Die Schattenkirche.
    Church of Shadow - eine Verbindung aus Kreaturen, die möglicherweise dem Teufel dienten. So hundertprozentig sicher war ich nicht. Es konnte auch auf eine andere Form hinauslaufen, aber das würde die Zukunft ergeben.
    Tricia hockte noch immer auf dem Boden. Ihre Augendeckel bewegten sich, die Wimpern flatterten, und ich streckte der jungen Frau meine Hand entgegen. »Der Fußboden ist doch nicht der richtige Platz für Sie, Tricia. Kommen Sie.«
    Sie ließ sich ohne Widerstand von mir hochziehen. Das Kreuz gab sie auch nicht aus der Hand. Sie hielte es fest wie einen Rettungsanker. Wenig später saß sie auf dem straff gespannten Leinenstuhl und traute sich nicht, mir in die Augen zu schauen. Den Blick hielt sie zu Boden gerichtet, dann hob sie die Schultern.
    »Wollen Sie reden, Tricia?«
    »Es ist besser so - nicht?«
    »Kann sein.« Ich hatte mich ihr gegenüber hingesetzt und lächelte sie an. »Es ist wohl nicht gut, wenn man seine Sorgen in sich hineinfrisst. Sie haben etwas Ungewöhnliches erlebt, wie ich mir vorstellen kann. Sie waren so verändert.«
    »Ich fror.«
    »So plötzlich?«
    »Auf einmal«, flüsterte sie. »Es kam über mich, es war einfach vorhanden. Obwohl die Sonne schien, glitt die Kälte von innen her in meinen Körper hinein. Sie war wie eine Creme, die durch meine Adern gepumpt wurde. Ich habe von einem Sprichwort gehört, wo Blut zu Eis werden kann. Das erlebte ich so ähnlich.« Sie sah mir vertrauensvoll ins Gesicht. »Was kommt da auf mich zu, John?«
    »Ich kann es Ihnen nicht genau sagen, aber es sind Kräfte, die ich nicht als normal ansehe.«
    »Andere Mächte? Der Teufel - Hexen - alle wollen mich. Ich hätte das Buch nicht machen sollen.«
    »Das lässt sich nun nicht mehr ändern. Sie haben es getan, und Sie können stolz auf sich sein.«
    »Nein, John. Stolz ist etwas anderes. Ich habe jetzt Angst um mein Leben, das Buch hat sich verändert. Die andere Seite hat doch bewiesen, welch eine Kraft in ihr steckt. Sie werden mich jagen, und bestimmt werden sie mich auch bekommen.«
    Da stimmte ich nicht zu. »Wer immer sich auch auf ihre Fersen gesetzt hat, diesmal hat er es auch mit mir zu tun. Und so einfach werde ich Sie nicht aus den Augen lassen.«
    Sie war skeptisch. »Was wollen Sie denn tun, John? Das ist eine mächtige Gruppe…«
    »Zunächst werden Sie hier ausziehen müssen, so schwer es Ihnen auch fallen mag.«
    »Und dann?«
    »Wir nehmen Sie in Schutzhaft.«
    Tricia war davon nicht überzeugt. Sie legte den Kopf schief und lächelte. »Glauben Sie nicht, dass, die andere Seite jeden Weg kennt, um an mich heranzukommen. Es gibt keine Mauer, die sie aufhalten kann. Sie sind auch in meine Wohnung gelangt. Mauern können sie überwinden. Ich habe Angst vor dieser anderen Kraft, und das wissen die auch. Sie werden nicht aufgeben. Sie machen immer weiter…« Tricia schaute auf das Kreuz. »Es ist wunderbar, John. Es ist so herrlich. Ich habe sofort Vertrauen gefasst.«
    »Das freut mich sehr.«
    »Kann ich es behalten?«
    Das war eine gute Frage. Ich hätte natürlich ablehnen müssen, aber Tricia hatte dermaßen viel Vertrauen in ihre Frage hineingelegt, dass ich dies nicht konnte. Deshalb ging ich einen Kompromiss ein und stimmte zu, dass sie es vorerst behalten konnte.
    »Danke.«
    »Spüren Sie denn noch etwas von dieser anderen Kraft?«, erkundigte ich mich.
    »Soll ich ehrlich sein?«
    »Darum bitte ich.«
    »Ja, ich spüre sie noch. Sie ist nicht ganz verschwunden. Irgendwo lauert sie noch. Sie hat die unmittelbare Umgebung zwar verlassen, aber sich nicht völlig zurückgezogen.« Auf dem Sessel sitzend drehte sie sich so gut um wie möglich. »Das Haus steht unter Kontrolle. Die fremden Mächte sind grausam, sie kennen keine Gnade. Sie haben mich einmal ins Visier genommen, und sie wissen genau, dass ich ihnen nicht entrinnen kann. Sie kehren zurück, immer

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