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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lösung.
    Hinter uns verebbte das Kreischen. Bis zur Haustür waren es nur wenige Schritte. Ich hielt Tricia mit der linken Hand fest und zog die Tür auf. Zu heftig, die Klinke rutschte mir aus der Hand, sie prallte gegen die Wand, dann tauchte ich ins Freie und zerrte Tricia Bell hinter mir her.
    Verdammt, der Wagenschlüssel fehlte!
    Ich musste noch einmal zurück!
    Tricia drückte ich gegen die Hauswand dicht an der Tür. »Bleiben Sie hier, um Himmels willen, stehen. Ich muss den Autoschlüssel haben. Wo kann ich ihn finden?«
    »Küche - da liegt er!«
    »Okay, danke.«
    Ich hetzte wieder zurück und fand die richtige Tür auf Anhieb. Die Küche wirkte aufgeräumt. Da nichts herumlag, entdeckte ich den Schlüssel sofort.
    Er lag auf der Arbeitsplatte und hatte ein Hufeisen als Anhänger. Ich konnte nur hoffen, dass er der Frau letztendlich Glück brachte. Mit Riesenschritten verließ ich die Küche, eilte durch den Flur, wo die Haustür noch offen stand, und hörte Tricia schreien.
    Eine kalte Hand schien meinen Nacken zu umklammern. Schweiß bildete sich auf meinen Handflächen. Im Nu war ich draußen, schaute sie an und fühlte mich plötzlich als Verlierer.
    Tricia stand noch immer auf derselben Stelle. Ihre Haltung hatte sich auch kaum verändert, aber etwas war doch anders geworden, und zwar etwas sehr Wichtiges.
    Sie hielt das Kreuz nicht mehr in der Hand.
    Es lag direkt vor ihren Füßen auf dem Boden. Sie hatte beide Hände so gedreht, dass sie gegen ihre Flächen schauen konnte, und dort zeichnete sich der Schrecken ab.
    Zwei rote, eingebrannte Male. Eines auf jeder Handfläche, und sie sahen gleich aus.
    Sie zeigten die Umrisse des Kreuzes!
    Es hatte sie nicht geschützt, es hatte sie nicht…
    Ich verstand es nicht.
    Tricia schaute mich an. Blutunterlaufen waren ihre Augen, in den Pupillen lag eine schreckliche Botschaft, ein Blick, der mich vernichtend anstarrte.
    Ich stellte keine Frage, ich bückte mich nur, um das Kreuz aufzuheben, aber dazu kam ich nicht mehr.
    Im selben Augenblick erschienen die beiden Männer.
    Es waren die Typen vom Supermarkt!
    ***
    Der Sektenbeauftragte hieß Simon Drake und legte Wert auf die Feststellung, dass er keiner Konfession angehörte, aber von allen christlichen akzeptiert wurde.
    Darüber war Suko froh. Er hoffte auch, mit dem Mann reden zu können, und hatte ihn in sein Büro bestellt.
    Drake war über sein Autotelefon zu erreichen gewesen. Der Zufall hatte es günstig gemeint, denn er befand sich nur eine Steinwurf weite vom Yard Building entfernt und war nicht einmal zehn Minuten später da.
    Drake entpuppte sich als noch junger Mann, dessen Haare allerdings schon grau geworden waren.
    Kraus und dicht standen sie auf seinem Kopf wie eine Perücke. Drake hatte graue Augen, die sehr scharf blicken konnten, eine kantige Nase und ein etwas breites Kinn. Insgesamt machte er den Eindruck eines sehr entschlossenen Mannes, der genau wusste, wo es langging. Sein Händedruck war kräftig, was dem Inspektor ebenfalls gefiel, und das Lächeln wirkte irgendwie herausfordernd.
    Glenda Perkins servierte Saft und zog sich dann zurück. Leise schloss sie die Tür.
    »Eigentlich wundert es mich, dass wir erst jetzt zusammentreffen, Inspektor.«
    Suko hob die Schultern. »Mich auch. Sie haben natürlich von unserer Arbeit gehört.«
    »Das ließ sich nicht vermeiden. Ich will Ihnen keine Komplimente machen, aber ich finde Ihren Job bewundernswert. Kompliment, Inspektor, kann ich nur sagen.«
    »Man tut, was man kann.«
    »Und Sie haben viel getan.«
    »Das kann ich nicht beurteilen. Für uns ist es noch immer zu wenig, und manchmal überkommt mich der Eindruck, nie zum Ziel zu gelangen. Aber das wollen wir mal dahingestellt sein lassen.«
    »Richtig.« Simon Drake trank einen Schluck Saft und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Er trug einen hellen Anzug aus dünnem Stoff und darunter ein schwarzes Hemd ohne Krawatte. »Wenn Sie mich alarmieren, Inspektor, geht es Ihnen um Sekten oder irgendwelche Verbindungen, die auf Menschen, besonders Jugendliche, einen schlechten Einfluss ausüben.«
    »So sehe ich sie auch.«
    »Wo liegt Ihr Problem?«
    Suko tippte mit der Zeigefingerspitze auf die Schreibtischplatte. »Es geht um eine Vereinigung oder Sekte, die sich Schattenkirche nennt. Haben Sie davon gehört?«
    Er lachte auf. »Sie also?«
    »Dann kennen Sie die Schattenkirche?«
    »Und ob ich sie kenne. Ich habe auch schon versucht, sie auszumisten, aber ich bin nicht an sie

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