0699 - Terra unter fremder Sonne
die aufgeregten Ploohns zu beruhigen.
„Nein, nicht so!" beschwichtigte er die aufgeregten Insekten.
„Es hat mit Eiern nichts zu tun! Wir haben die Jaymadahr in Verdacht, daß sie uns Schaden zufügen will..."
„Warum sprichst du dann von faulen Eiern?" fuhr ihm der Ploohn ins Wort.
„Das ... das ist eine Redewendung meiner Sprache", stotterte der Mongole verlegen. „Ich hatte nicht bedacht, daß sie euch in Aufregung versetzen wird."
„Dann ist deine Sprache eine dumme Sprache, die gedankenlos Redewendungen benützt, die andere Wesen in Schrecken versetzt."
„Meinetwegen", knurrte Goshmo-Khan. „Auf jeden Fall werdet ihr untersucht!"
„Wir lassen uns nicht untersuchen", konstatierte der Mopoy.
„Schon gar nicht von Geschöpfen, die eine derart primitive Sprache sprechen."
„O du meine Güte ...!" stöhnte der Mongole.
„Verstehst du denn nicht..."
„Ich verstehe sehr wohl. Vor allen Dingen, daß das Volk der Terraner aus rücksichtslosen Wesen besteht, die gedankenlos die groben Ausdrücke ihrer dummen Sprache einsetzen, um anderen damit Furcht und Schrecken einzujagen."
Goshmo-Khan stieß ein gurgelndes Geräusch aus und raufte in hilfloser Wut die Zöpfe seines Bartes. Der Ploohn fuhr fort, seinem Ärger über die „dumme Sprache" der Terraner Luft zu machen.
Der Mongole hörte ihm mit stetig wachsender Wut zu.
Schließlich riß ihm der Geduldsfaden. Er wandte sich um und stürmte in Richtung Ausgang. Draußen fuhr er den Wachtposten an: „Die drei Kerle sind sofort zum Lazarett zu bringen, verstanden? Wenn sie Schwierigkeiten machen, muß man sie betäuben!"
Und als der Posten ihn verdutzt anblickte, ganz überrascht von soviel Emotion, da raunzte er ihn an: „Verstehen Sie mich nicht? Sie sollen die drei Mopoys ..."
Der Posten riß sich zusammen.
„ ...sofort ins Lazarett bringen, Sir, und wenn nötig betäuben", bewies er dem Mongolen sein Verständnis dadurch, daß er seinen Befehl wiederholte.
„Na also", knurrte Goshmo-Khan und eilte davon.
Kurze Zeit später wurde ihm gemeldet, daß die Mopoys sich in der Tat gegen den Abtransport gesträubt hatten und mit Hilfe eines ungiftigen Gases betäubt worden waren. Goshmo-Khan instruierte die Ärzte über sein Vorhaben. Es bestehe der Verdacht, erklärte er, daß die drei Ploohns auf irgendeine Art und Weise präpariert worden seien.
Aufgabe der Mediziner war es, festzustellen, ob dieser Verdacht zu Recht bestand.
Die Ärzte waren über den Auftrag alles andere als begeistert.
„Haben Sie bedacht, Sir", erkundigte sich einer von ihnen, „daß wir mit der Biologie der Ploohns nicht vertraut sind? Unsere Untersuchungen können nicht mehr als oberflächlicher Natur sein; denn wir wissen nicht, wie der Ploohn-Körper auf Eingriffe, wie sie bei der Untersuchung eines Menschen üblich sind, reagiert. Und ich nehme an, daß Ihnen nichts daran liegt, zum Abschluß unserer Untersuchung drei Mopoys an der Hand zu haben, die an den Folgen unserer Untersuchungsmethoden leider gestorben sind."
„Um Himmels willen!" ereiferte sich der Mongole. „Sie wissen, wieviel davon abhängt, daß wir die drei Insekten wohlbehalten nach Hause bringen!"
„Eben!" bestätigte der Mediziner. „Wir sind durchaus bereit, alles zu tun, was in unseren Kräften steht, um Ihren Verdacht entweder zu beweisen oder zu zerstreuen. Aber wir müssen darauf bestehen, daß unser Urteil als unverbindlich zu betrachten ist."
„Tun Sie, was Sie können!" seufzte Goshmo-Khan. „Nur machen Sie sich so bald wie möglich an die Arbeit!"
Seinem Wunsch wurde entsprochen. Die EX-TOMMY hatte inzwischen volle Fahrt aufgenommen und war unbehelligt in den Linearraum eingetaucht. Es gab jetzt keinen Zweifel mehr daran, daß die Jaymadahr keinerlei Anstrengungen unternommen hatte, um die Flucht des terranischen Raumschiffs zu verhindern.
Wenige Stunden nach seiner Unterredung mit den Ärzten erhielt Goshmo-Khan Bescheid. „Nach bestem Wissen und Gewissen", teilte ihm der Chefarzt mit, „sind wir der Ansicht, daß die drei Ploohns nicht präpariert worden sind."
Goshmo-Khan gab sich mit dieser Auskunft zufrieden - zumal er Perry Rhodans Verdacht von Anfang an für übertrieben gehalten hatte.
6.
Zwei Tage später stand die MARCO POLO, das mächtige Flaggschiff der terranischen Flotte, vier Lichtstunden vor Goshmos-Castle, der geheimnisvollen Wüstenwelt der Feuerflieger, auf der sich Zeus niedergelassen hatte.
Umfangreiche Vorbereitungen waren getroffen
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