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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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verlangte eine Reaktion gleicher Art. Diese Veränderung konnte meiner Vermutung nach nur die Folge ihrer Beziehung zu Kenneth Fleming sein. Und wenn Kenneth Fleming ihr Verhalten so stark beeinflussen konnte, war ich mehr als bereit, ihn zu mögen und zu akzeptieren.
    Ich erinnere mich jetzt, daß ich flüchtig an Jean Cooper dachte, welche Rolle sie in dieser Geschichte spielte, wie, wann und ob überhaupt Mutter sich mit ihr auseinandergesetzt hatte. Aber dann sagte ich mir, dieser Dreieckspakt sei Sache der Beteiligten, nicht meine. Wenn Mutter sich über Jean Cooper keine Gedanken machte, weshalb sollte ich es dann tun?
    Ich holte Chris' Sammlung vegetarischer Kochbücher vom Bord über dem Herd und trug sie eines nach dem anderen zum Tisch. Ich schlug das erste Buch auf und überlegte mir, was Chris und ich meiner Mutter und Kenneth auftischen würden. Vorspeise, Hauptgericht, Süßspeise und Käse, ganz feudal. Und Wein dazu. Ich begann zu lesen. Ich holte mir einen Bleistift aus der Dose, um mir Notizen zu machen.
    Während ich blätterte und plante, saß Chris im Arbeitszimmer über irgendwelchen Skizzen. Unsere Bleistifte kratzten den größten Teil des Nachmittags im Duett über das Papier.
    Abgesehen von diesem Geräusch und der Musik aus der Stereoanlage, rührte sich nichts, bis später am Abend Max uns besuchte.
    Er machte sich bemerkbar, indem er, als er aufs Boot kam, mit gedämpfter Stimme rief: »Chris, Mädchen? Ihr seid doch unten, oder?« Die Hunde begannen zu bellen. Chris antwortete:
    »Es ist offen«, und Max kam vorsichtig die Treppe herab. Er warf mehrere Hundebiskuits durch das Arbeitszimmer und lachte, als Toast und Beans sich auf sie stürzten. Ich hatte in dem alten orangefarbenen Sessel vor mich hin gedöst, Chris hatte zu meinen Füßen auf dem Boden gelegen. Wir gähnten beide.
    »Hallo, Max«, sagte Chris. »Was gibt's denn?«
    Max hatte eine weiße Einkaufstüte in der Hand. Er hob sie ein wenig hoch. Einen Moment lang sah er merkwürdig verlegen aus und, was bei ihm noch merkwürdiger war, unsicher. »Ich hab euch was zu essen mitgebracht.«
    »Haben wir einen Anlaß?«
    Max packte blaue Trauben aus, ein großes Stück Käse, Brot und eine Flasche italienischen Wein. »Kennt ihr nicht den uralten Brauch? Wenn über eine Familie im Dorf ein Unglück hereinbricht, bringen die Nachbarn etwas zu essen. Das ist fast so gut wie Teekochen.«
    Max ging in die Küche. Chris und ich starrten einander perplex an. »Unglück?« fragte Chris. »Was ist denn los, Max? Geht's dir gut?«
    »Mir?« fragte er und kam mit Gläsern, Tellern und dem Korkenzieher zurück. Nachdem er das alles auf dem Arbeitstisch deponiert hatte, drehte er sich zu uns um. »Habt ihr heute abend nicht die Nachrichten gehört?«
    Wir schüttelten die Köpfe. »Was ist denn passiert?« fragte Chris. Erschrecken trat plötzlich auf sein Gesicht. »Mist! Haben die Bullen eine unserer Einheiten geschnappt, Max?«
    »Es hat mit ARM nichts zu tun«, erwiderte Max. Er sah mich an. »Es geht um deine Mutter.«
    Ich dachte: O Gott. Herzinfarkt, Schlaganfall, Autounfall, Überfall auf der Straße. Mir war, als hätte eine eiskalte Hand mich gepackt.
    »Und diesen jungen Mann, mit dem sie zusammenlebt«, fuhr Max fort. »Ihr habt noch nicht von Kenneth Fleming gehört?«
    »Kenneth?« wiederholte ich ziemlich einfältig. »Was denn, Max? Was ist passiert?« Flugzeugunglück, schoß es mir durch den Kopf. Aber in der Morgenzeitung hatte nichts von einem Flugzeugunglück gestanden, und über einen Absturz hätten doch bestimmte alle Zeitungen berichtet. Ich hatte die Zeitung gelesen. Ich hatte sogar zwei gelesen. Auch die von gestern. Aber in keiner ...
    Ich hörte nur Fragmente von Max' Antwort: »Tot ... Feuer ... in Kent ... in der Nähe von Springburn.«
    »Aber er kann doch nicht in Kent sein«, rief ich. »Mutter hat mir erzählt -« Ich sprach nicht weiter. Und ich dachte auch nicht weiter.
    Ich wußte, daß Chris mich beobachtete. Ich gab mir alle Mühe, mir nichts anmerken zu lassen, während ich noch einmal jene Stunden rekapitulierte, die ich zunächst allein und dann mit meiner Mutter in Kensington verbracht hatte. Sie hatte doch erzählt ... Griechenland, hatte sie gesagt. Vom Flughafen gesprochen. Sie hatte ihn dorthin gebracht. Das hatte sie mir doch erzählt?
    »... in den Nachrichten«, berichtete Max gerade. »... weiß noch nicht viel mehr ... wirklich eine schlimme Geschichte für alle.«
    Ich sah sie vor mir, wie

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