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07 - Old Surehand I

07 - Old Surehand I

Titel: 07 - Old Surehand I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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wo wir uns niedersetzen konnten.
    Fox trat in das Innere seiner Wohnung, um uns zu bewirten. Aber obgleich das, was er uns vorsetzte und vorlegte, unsere Beachtung sehr verdiente, die Aufmerksamkeit derer, die noch nicht hier gewesen waren, wurde nach ganz anderen Richtungen gezogen.
    Sie blickten staunend rundumher. Was war das für ein Paradies hier mitten in der glühenden Wüste! Da stand ein von der Natur gebildetes, fast kreisrundes Becken, dessen Durchmesser vielleicht achtzig Schritte betragen mochte, bis an den Rand voll von hellem, köstlichem Wasser, über dessen Oberfläche die Sonne leuchtende Brillantblitze warf. Darüber zuckten schillernde Libellen hin und her, die nach Fliegen, Mücken und anderen kleinen Insekten jagten. An dem Ufer naschten unsere Pferde wie Feinschmecker von den außerordentlich saftigen Halmen des üppigen Delicacygrases. Niedrige Palmen spiegelten sich im Wasser, welches der Wind bewegte. Über ihren Federkronen bildeten hohe Zedern und Sykomoren ein schützendes Wipfeldach. Hinter dem Häuschen lag ein großes Maisfeld, in welchem sich eine Schar von Zwergpapageien um die goldigen Körner zankte.
    Das Häuschen selbst war nicht groß, aber für die Bedürfnisse des Bloody-Fox hatte es Raum genug. Aus welchem Material es erbaut worden war, das konnte man nicht sehen, denn alle vier Seiten wurden ebenso wie das ganze Dach vollständig eingehüllt von den dichten Ranken, Blättern und Blüten der weißen, rotfädigen Passionsblume. An mehreren in der Entwicklung vorgerückten Stellen sah man schon die gelben, süßen, dem Hühnerei gleichenden Früchte aus der Fülle der gelappten Blätter hervorleuchten. An anderen Stellen, wo die Blüten noch nicht verwelkt waren, schwirrten winzige Kolibris von Blume zu Blume. Diese Liliputaner der Vogelwelt, welche fliegenden Edelsteinen glichen, hatten den Weg über den Llano herüber nach dieser herrlichen Insel gefunden.
    Die Sykomoren, Zedern und Zypressen am Wasser waren alte Bäume, deren Samen, als noch kein Mensch eine Ahnung von dem Dasein dieser Wüstenoase hatte, von Vögeln hierhergetragen worden war. Weiterhin gab es Anpflanzungen von Kastanien, Mandeln, Orangen und Lorbeerbäumen; diese hatte Bloody-Fox vor Jahren gepflanzt, ebenso einen breiten, sich weit um das Wasser ziehenden Streifen schnellwachsender Sträucher und perennierender Kräuter, welche die Bestimmung hatten, den vom Wind herbeigewehten Sand von der Oase abzuhalten. Fox hatte von dem kleinen See aus Gräben nach allen Richtungen gezogen, um dieses Grün bewässern zu können. Wo die Bewässerung aufhörte, ging dieser üppige Pflanzenwuchs in an der Erde hinkriechende Kaktusarten über, welche jenen großen, schützenden Ring um die Besitzung bildeten, von dem ich bereits gesprochen habe.
    Dieser schöne, von der Welt abgelegene Ort machte ganz den Eindruck der Tropen. Man hätte sich nach Südmexiko, nach dem mittleren Bolivien oder an die Urwaldränder Brasiliens versetzt fühlen können. Darum war das Staunen, mit welchem dieses kleine, mitten in der Wüste liegende Paradies betrachtet wurde, gar kein Wunder. Ich hatte zu Old Surehand und Old Wabble, zu Parker und Hawley davon gesprochen, aber daß es so sehr reizend hier sei, das hatten sie doch nicht gedacht.
    Als sie ihrem Entzücken durch Worte Ausdruck gaben, fühlte Bloody-Fox sich geschmeichelt und bat sie, mit in das Haus zu kommen, er wolle es ihnen zeigen.
    Wenn man durch die von den Passifloren umrahmte Tür eintrat, sah man, daß das Innere aus einem einzigen Raum bestand. Die vier Wände waren aus Schilf errichtet; als Füll- und Bindemittel hatte der feine Schlamm des Sees gedient. Die Decke bestand aus langem, geflochtenem Rohr. An drei Wänden gab es je ein kleines Fenster, dessen Öffnung von den Blumenranken freigehalten war. An der vierten Wand, von der daselbst befindlichen Tür weit fortgerückt, stand der aus Erde gebaute Herd, über dem sich der auch aus Schilf und Schlamm bestehende Rauchfang öffnete. Unter diesem hing ein eiserner Kessel.
    Der Fußboden war mit enthaarten Fellen belegt. Es gab drei Bettstellen, welche aus an Pfählen befestigten Riemen bestanden, über die Bärenfelle gebreitet waren. Unter der Decke hingen Stücke geräucherten Fleischs und an den Wänden alle möglichen Waffen, die im fernen Westen zu sehen und zu haben sind. Einige Kisten dienten als Schränke oder Kommoden. Einen Tisch und mehrere Stühle, von Bloody-Fox selbst zusammengezimmert, gab es auch.
    Den

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