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07

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Titel: 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer zuletzt beisst
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Käppchen ja auch ziemlich dämlich, aber das ist noch lange kein Grund, sie wie lästige Mücken zu behandeln."

    Ich muss zugeben, ich war überrascht. Mein geliebter Großvater mütterlicherseits war, neben allem anderen, ein Frömmler. Da fand ich es ausgesprochen interessant, dass er im Krieg gekämpft hatte, weil eine Minderheit in Gefahr war.
    Jetzt starrte er aus dem Fenster und ich hatte das Gefühl, dass er, wenn ich ihn ansprechen würde, bevor er sich alles vom Herzen geredet hatte, sein Geheimnis mit ins Grab nehmen würde.
    „Jawohl, sie taten schreckliche Dinge", sagte er nachdenklich. „Und es war ein Fehler, erst nach Pearl Harbor dazwischenzuhauen. Aber als wir erst mal da waren, haben wir richtig zugepackt. Wir haben unsere Arbeit gemacht und nicht die ganze Zeit über unsere Gefühle geschwafelt. Gott, wie hasse ich diese ganze Red-über-deine-Gefühle-Scheiße."
    Ich nickte. Das war mir nicht neu.
    „Und als meine Leute in die Klemme gerieten - na, da habe 119
    ich mich eben um sie gekümmert, genauso, wie sie es für mich getan hätten.
    Ich habe nur daran gedacht. Meine Leute am Leben halten und so viele von den Bösen zur Hölle schicken, wie ich konnte. Nur daran habe ich gedacht. An nichts anderes."
    Er sah mich direkt an, mit grünen, strahlenden Augen. Augen wie meine.
    „Und dann habe ich nie wieder daran gedacht. Wozu? Tot ist tot, Süße. Wenn du das noch nicht weißt, dann kann ich es auch nicht ändern."
    „Vielen Dank für deine Toleranz und deine Anerkennung", sagte ich trocken.
    Und dachte: Es gibt noch ein oder zwei Sachen, die ich dir über den Tod beibringen könnte, Grandpa. Dinge, von denen du noch nicht einmal zu träumen gewagt hast. Dinge, bei denen dir die Haare weiß werden würden, wenn sie es nicht schon wären.
    Aber das würde ich natürlich nicht tun.
    „Letzten Endes ist es doch so, Betsy: Du tust, was du tun musst, und dann machst du, dass du wegkommst. Jedes Mal aufs Neue."
    „Und nie wieder daran denken."
    Er nickte und riss eine zweite Dose Budweiser auf. „Ich habe nicht behauptet, dass es einfach wäre. Scheiße, ich habe viele meiner eigenen Leute dort drüben verloren. Leary vermisse ich immer noch, den irischen Mistkerl. Aber er ist für eine gute Sache gestorben."
    Er warf mir einen listigen Blick von der Seite zu. „Egal, ob du jemanden getötet hast oder jemand deinetwegen umgekommen ist - oh, ich sehe es dir an, Mädchen, schließlich bist du mein eigen Fleisch und Blut! Denk nicht mehr daran. Das Leben ist nicht einfach, Süße."
    Und der Tod auch nicht, dachte ich, und lenkte die Unterhaltung auf ein anderes Thema.
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    DANKSAGUNG
    Ist das nicht eine tolle Widmung zu Beginn des Buchs? (Ich weiß, ich weiß. Es ist ungeschickt, sich selber zu loben .. und das auch noch in der Danksagung, in der man doch . . nun, anderen Leuten Dank sagen sollte!) Es ist wie mit diesem alten Spruch „Mögest du in interessanten Zeiten leben": Zuerst hört er sich hübsch an, aber wenn man länger darüber nachdenkt, ist er eigentlich eher Furcht einflößend.
    Diese Widmung sollte kein Kompliment an meinen Ehemann sein, der ohnehin der witzigste, cleverste und coolste Mann der Welt ist. Und auch immer sein wird. Okay? Ich kenne Menschen, die sind doppelt so alt wie er und nur halb so clever.
    Hmmm. Das hörte sich schmeichelhafter an, als wir zwanzig Jahre alt waren.
    Ich will damit sagen, er ist super und ich bin ein Glückspilz, aber ich habe diese Widmung geschrieben, weil sie mich an diesen Satz über die interessanten Zeiten erinnerte, und ich wollte schon immer eine mehr oder weniger vage Widmung für eines meiner Bücher, eine, die ein wenig origineller ist als „Für Pünktchen, den tollsten Dalmatiner der Welt!! !". Das habe ich hiermit getan.
    Und ich weiß, was Sie jetzt denken: Ich habe dieses Buch nicht geklaut, um schmalzige Liebesschwüre zu lesen, ich will Sarkasmus und leichte Unterhaltung! Und das haben Sie auch bekommen, oder? Doch manchmal vergesse ich es, Anerkennung zu zollen, wo sie angebracht ist. Das ist alles.
    Und dieses Mal wollte ich sichergehen.
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    Was mich zu den anderen Mitgliedern meiner Familie führt. Wie immer unterstützen sie mich rührend, unermüdlich und mit viel Humor. Und wie immer weiß ich das nicht ausreichend zu schätzen und bin am Ende doch unglaublich dankbar dafür.
    Mein Dank gilt auch meinen Kindern, die es mir einfach machen, eine Vollzeitschriftstellerin zu sein, weil sie so herrlich pflegeleicht

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