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sind. Gerade letzten Monat habe ich meine Mutter dabei überrascht, wie sie meinem Jüngsten eine Widmung zeigte, die ihm selbst galt, und es war eine wunderschöne Szene. „Siehst du? Da steht etwas über dich. Das bist du, mein Schatz, auf der ersten Seite einer sechsstelligen Erstauflage, die sicher sehr bald sogar nachgedruckt wird, wenn genug Leute das Buch kaufen. Also, gib das deinem Lehrer und stell es beim nächsten Schulprojekt der Klasse vor, okay?"
Und mein Sohn antwortete nur: „Das ist toll. Kann ich jetzt eine Birne haben?"
Naja, ganz so hat es sich nicht abgespielt. Die Antwort meines Sohns war allerdings genau diese. Wortwörtlich. Die Erklärung meiner Mutter habe ich erfunden, ungefähr ab dem zweiten Du. Aber sie unterstützt mich, wo sie nur kann. Verkauft viele meiner Bücher selbst. Es gibt da doch diese komische Frau, die Sie einfach so anquatscht und Ihnen von ihrer Tochter erzählt, die Sie gar nicht kennen und auch nicht kennenlernen wollen, die aber anscheinend schreibt (gähn), und der Sie dann das blöde Buch abkaufen, um sie nicht zu verletzen, weil sie ja eigentlich ganz nett ist, auch wenn sie nicht mehr alle Nadeln an der Tanne hat. Das ist meine Mutter.
Und dann mein Vater, der große Typ, der im Hintergrund herumlungert, immer bereit, ihre Ehre zu verteidigen. Ehrlich, ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, wenn Sie meine Mutter auch nur schief anschauen sollten. Er ist noch genauso streitlustig wie in seinen Zwanzigern. Auch er unterstützt mich, wo er kann.
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Ihr zweites Kind ist meine Schwester, die Buchhändler zur Rede stellt, die meine Bücher mit dem Rücken im Regal anstatt mit dem Cover nach oben auf dem Stapel präsentieren. Buchhändler, nehmt euch in Acht!
Es gibt noch viele andere Irre in meiner Familie, die ich erwähnen müsste. Wir haben ja noch kein Wort über meine angeheiratete Verwandtschaft gesprochen, und das ist ein weiterer ausgewachsener Stammbaum voller Affen. Aber ich beginne mich zu langweilen, also schnarchen Sie sicher bereits. Oder sind kurz davor.
Also, machen wir's kurz: Danke. An alle. Für alles.
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Mary Janice Davidson
SPEED DATING AUF WERWOLF-ART
Story
Die meisten Menschen würden einen Werwolf nicht erkennen, selbst wenn er sie (buchstäblich) anspränge. Werwölfe sehen nämlich so aus wie Sie und ich -
nur vielleicht ein bisschen muskulöser. Und ihre Reflexe sind sehr viel besser, aber es liegt in der Natur des Menschen, solche Dinge zu übersehen, und so kommt es, dass die meisten Menschen einen Werwolf nicht erkennen würden, selbst wenn er direkt vor ihnen stünde. Mit Cain aber verhielt sich das anders.
Cain sah einfach anders aus. Ihr Gehirn würde es registrieren, auch wenn Ihre Augen es nicht sähen. Sie war klein, fast zierlich, knapp über ein Meter fünfzig groß. Ihr kaffeebraunes Haar trug sie kurz rasiert, sodass ihre hohen Wagenknochen noch besser zur Geltung kamen. Und sie lief am liebsten in Jeans und Tanktops herum, die viel von ihren wohlgeformten Armen und Beinen zeigten.
Das Auffälligste an ihr war jedoch ihr scharf geschnittenes Gesicht, wie das eines Fuchses, mit spitzem Kinn und stechenden grünen Augen. Katzengrün.
Manche Menschen behaupteten auch, sie seien giftgrün.
Eine Frau, die auffiel. Und die sich ein bisschen zu schnell bewegte und die ein bisschen zu stark für ihre Größe war. Eine kleine Frau, die abends zwei Steaks aß, und zwar jeden Abend. Und viele rohe Eier zum Frühstück.
Ja, jeder, der sie sah, wusste: Irgendetwas an ihr war anders. Auch wenn er nicht genau benennen könnte, was.
Eben darüber dachte Cain gerade nach, als der Straßenräuber, 122
der einen Kopf größer und mehrere Kilo schwerer als sie war, ihr in die Augen sah, das Messer fallen ließ und die Flucht ergriff. Sie hatte gar nichts sagen müssen. Sie hatte ihn nur angesehen.
Besorgt, dass Touristen darauf treten und sich verletzen könnten, bückte sie sich und hob das Messer auf, brach die Klinge in zwei Teile und warf sie in den nächsten Mülleimer.
Sie war erst seit einigen Tagen zurück in Cape Cod und schon wurde sie auf der Straße überfallen? Auf dem Cape?
Schon vor langer Zeit war sie zu dem Schluss gekommen, dass sie eine Außenseiterin war. Allein ihrem Rudel fühlte sie sich zugehörig, und nur das zählte schließlich. Sie hatte es aufgegeben, sich anpassen zu wollen. Die Affen achteten ohnehin nicht auf sie. Sie hielten sich von ihr fern oder ignorierten sie. Oder versuchten sie zu
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