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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gewaltigen Axt gespalten.
    »Müssen wir da hinüber?« fragte Arma.
    »Es ist aus dieser Richtung der kürzeste Weg zum Todessee. Die Rappen werden ihr Bestes geben. Ihr müßt sie nur gehörig antreiben.«
    Arma dachte an die Möglichkeit, daß ihr Pferd sich nicht kraftvoll genug abstieß. Dann würde der Sprung zu kurz ausfallen, und sie würde mit dem Pferd in die Schlucht stürzen.
    Atax ritt weiter. Am Schluchtrand hielt er sein Tier an und stieg ab. Wenig später trat Arma neben ihn. Cuca blieb auf ihrem Rappen sitzen.
    Die steilen Wände waren nur sehr spärlich bewachsen, und unten in der Schlucht kroch irgendwelches Getier umher, dessen Knurren und Brüllen deutlich zu hören war.
    Atax grinste. »Die Biester dort unten haben Hunger, also seht euch vor.«
    Arma sah, wie eines dieser Tiere über ein anderes herfiel. Es gab einen kurzen, heftigen Kampf, und kaum war er entschieden, krochen die anderen Ungeheuer schon heran, um auch ihren Teil abzubekommen.
    Ein großartiger Gedanke kam Arma. Wenn Cucas Pferd hier zu kurz sprang, war für sie ein großes Problem gelöst. Sie sagte sich, daß es in Zukunft nicht gut sein würde, Cuca im Rücken zu haben. Die Hexe mit dem silbergrauen Haar würde immer versuchen, ihr ein Bein zu stellen.
    Arma merkte, daß bereits ein geringer Teil ihrer Zauberkräfte zurückgekehrt war. Ihre Magie würde mit Sicherheit reichen, um Cucas Tier zu beeinflussen. Eine günstigere Gelegenheit, sich Cuca vom Hals zu schaffen, konnte es nicht geben.
    Die Hexe sollte hier in den Tod springen!
    ***
    »Du hast dein Leben verwirkt, Jesse Higgins«, sagte Daccab.
    »Werdet ihr mir den Kopf…«
    Der Häuptling der Engawas spuckte verächtlich aus.
    »Diese Ehre wird nur unseren tapfersten Feinden zuteil, nicht aber gemeinen Lügnern und Dieben.«
    »Warum laßt ihr nicht Gnade vor Recht ergehen? Mein Freund und ich haben ein Gesetz verletzt, das wir nicht kannten. Wir würden Coor auf der Stelle verlassen, wenn wir wüßten, welcher Weg uns nach Hause führt. Bitte laßt uns ziehen.«
    »Du wirst sterben!« erwiderte Daccab barsch. »Es ist unsere Pflicht, euch zu töten. Wir werden auch deinen Freund finden. Er wird kurz nach dir sterben.«
    Wieder starrte Jesse Higgins auf die vielen Köpfe. Es hatte keinen Sinn, die Grauhäutigen um Gnade anzuflehen.
    Sie würden tun, was ihnen ihr verfluchtes Gesetz vorschrieb. Wenn sie ihn aber nicht köpfen würden, was sollte ihm dann widerfahren? Auf welche Weise wollten sie ihn vom Leben zum Tod befördern?
    »Für Verräter, Diebe, Lügner und Entehrte ist kein Platz dort«, sagte Daccab und wies auf die Stangen. »Du wirst hängen. Am Galgenbaum!« Damit war das Todesurteil gefällt.
    Dicke Schweißperlen standen auf Higgins' Stirn.
    »Schafft ihn fort«, sagte Daccab laut. »Und vollstreckt mein Urteil augenblicklich.«
    Pa-nna drehte sich um und wies auf den Wissenschaftler. Die anderen ergriffen den Mann mit harten Händen und führten ihn aus dem Kral.
    ***
    Unser Ziel war die heilige Insel. Keiner von uns hatte sie je betreten, aber sowohl Parthos als auch Cinto wußten, wo sie sich befand.
    Während unseres scharfen Ritts dachte ich immer wieder an Jubilee, und ich machte mir ernsthaft Sorgen um das Mädchen. So vieles hatten wir noch zu erledigen.
    Zuerst das verbotene Eiland, dann der Todessee, Roxane… Ein Kampf mit Atax und Cuca stand uns vielleicht noch bevor, und irgendwo schwirrten auch Mago und Metal auf Coor herum, wie wir erfahren hatten.
    Und erst wenn all diese Probleme gelöst waren, konnten wir zu Jubilee und den anderen zurückkehren. Aber wie würde es dem liebenswerten Mädchen inzwischen gehen?
    Der Shanggin des Prä-Welt-Ritters lief unermüdlich. Es schien ihm großen Spaß zu machen, uns allen zu zeigen, wie ausdauernd er war.
    Manchmal verglich ich Cintos Reittier mit einem Hund, denn der Shanggin verstand sehr viel, wenn man zu ihm redete. Er war ein echter Kumpel, und er hatte Mr. Silver, Parthos und mich in sein Herz geschlossen. Das zeigte er uns sogar manchmal, indem er den Kontakt zu uns suchte und von uns gestreichelt werden wollte.
    Wirklich schade, daß diese Tiergattung vom Aussterben bedroht war.
    Wir ritten bergauf. Rechterhand erstreckte sich ein breiter Dschungelstreifen. Es roch nach Salzwasser. Je höher wir kamen, desto intensiver wurde der Meergeruch.
    Auf der Toteninsel war das Kristallherz versteckt, das wir brauchten, um Bilco wieder zum Leben zu erwecken. Ich hoffte, daß sich Parthos'

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