Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gefährlich, er hatte nur seine Schattenkirche im Sinn, und sein Angebot der Gesprächsbereitschaft und Kooperation konnte durchaus eine Täuschung sein. Deshalb war er ein wenig unruhig geworden.
    Er hielt sich dicht an den Hauswänden, wo der Wind den feinen Sprüh nicht so direkt in sein Gesicht treiben konnte. Es war nicht direkt kalt in London, aber unangenehm, und mit entsprechenden Gesichtern und Launen liefen die Menschen umher.
    Das Eckhaus war zu riechen. Noch immer strömte der Fischgestank über den Gehsteig. Suko rümpfte deshalb einige Male die Nase. An der Hauswand lehnten drei Jugendliche und stopften Bratfrisch in sich hinein. Es waren Punks mit farbigen Haaren und bunten Stickern auf ihrer schwarzen Kleidung. Sie hatten sich auf den Fisch irgendeine weiße Soße schütten lassen. Suko verging der Appetit, als er das sah.
    Wenig später hatte er die Haustür erreicht, vor der er stehenblieb.
    Er sah sofort, daß sie nicht verschlossen war.
    Suko drückte sie auf.
    Sie quietschte etwas. Das einzige Geräusch in der ansonsten bedrückend wirkenden Stille.
    Zwei Schritte ging er in den Flur hinein, blieb dann stehen, weil ihn etwas störte.
    Suko war kein Mensch der Panik, er reagierte auch nicht überempfindlich, er wußte aber, wann eine Veränderung eingetreten war, auch wenn er sie nicht sofort optisch wahrnahm.
    Das war hier der Fall.
    Der Inspektor kannte das Haus nicht. Es war ihm fremd, dennoch sagte ihm sein Gefühl, daß etwas nicht stimmte.
    Der Flur und auch das gesamte Treppenhaus wirkten leer, obwohl sie es nicht waren.
    Menschen waren zwar nicht zu sehen, hier hatte sich etwas anderes eingenistet.
    Suko ging mit sehr langsamen und beinahe lautlosen Schritten auf die Treppe zu.
    Vor der untersten Stufe blieb er stehen. Dann hörte er Schritte. Sie kamen von oben. John Sinclair war es nicht, das sah er sehr bald. Ein geckenhaft gekleideter Farbiger im weißen Anzug, rotem Hemd und schwarzem Schlips tänzelte die Stufen herab, schnickte mit den Fingern, schickte Suko ein »He, Mann« entgegen, drehte sich einmal, daß seine Jackettschöße wirbelten, und ging auf die Tür zu.
    Wenig später war er verschwunden.
    Suko lächelte. Der Typ war schon komisch gewesen, aber er störte ihn nicht. Etwas anderes hatte Suko mißtrauisch gemacht.
    Er ging weiter.
    Leise Musik tönte aus irgendeiner Wohnung. Das Haus wirkte hier kalt und feucht.
    Sein Blick glitt die Stufen der ersten Treppe hoch. Da es wenig große Fenster gab, fiel auch kaum Licht in den Hausflur, und dementsprechend düster war es.
    Suko legte seine Handfläche auf das Geländer, wollte sich in Bewegung setzen, als er die Veränderung bemerkte. Sie war urplötzlich eingetreten, war auch nicht mit irgendwelchen Geräuschen verbunden, sondern veränderte das Licht.
    Plötzlich huschten Schatten über den Boden. Dunkle Flecken, die einen bizarren Tanz aufführten. Wo Schatten ist, da muß einfach Licht in der Nähe sein, sonst hätten sie nicht entstehen können.
    Suko sah das Licht nicht sofort, aber er sah, wie es kam und wie es immer mehr wurde. In einem bestimmten Rhythmus zuckte es intervallartig nach unten.
    Er traute seinen Augen nicht, wußte aber gleichzeitig, daß dieses Haus von einer magischen Kraft gefangen wurde.
    Jemand hatte die Feuer geschickt!
    Kleine Flammen, etwa so hoch wie eine aufgestellte Hand, hüpften aus den oberen Etagen nach unten, berührten die Stufen, tickten dort auf und glitten weiter.
    Aber nicht alle Flammen fanden diesen Weg. Einige blieben auf den Stufen stehen, brannten und leuchteten dort weiter, ohne allerdings Rauch oder Spuren einer Verbrennung zu hinterlassen.
    Suko wußte genau, was das zu bedeuten hatte. Feuer, das kein Feuer war, aber trotzdem brannte. Flammenzungen, die keine Hitze abstrahlten, aber trotzdem brannten und auch verbrannten.
    Feuer aus der Hölle!
    Suko war nicht mehr weitergegangen. Er stand an der ersten Treppenstufe und hatte sich gedreht, so daß er durch den schmalen Schacht in die Höhe schauen konnte, wo er den Weg des Geländers verfolgte.
    Die Flammen konzentrierten sich nicht nur auf die ersten beiden Treppen, sie loderten auch in den folgenden Etagen und ebenfalls da, wo John Sinclair und Kyle sich aufhielten.
    Es war leicht zu erraten, wer diese Feuer geschickt hatte. An die Hexe Assunga konnte Suko nicht glauben, diese kleinen Flammen stammten aus der Hölle.
    Der Teufel hätte sie herzaubern können, aber Suko dachte eher an ein anderes Wesen, mit dem er bei

Weitere Kostenlose Bücher