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0702 - Die Nacht der bösen Frauen

0702 - Die Nacht der bösen Frauen

Titel: 0702 - Die Nacht der bösen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ihrem Zaubermantel reden wollen, als er vor der Tür die Stimmen hörte und gleichzeitig die schweren Schritte.
    Dann kam Modini.
    Er war nicht allein. Gleich vier seiner Leute hatte er mitgebracht, die sich im Raum verteilten. Sie alle waren entsetzt, als sie die Leiche ihres Kollegen sahen.
    Aschfahl im Gesicht kniete Modini neben dem Toten nieder. Er sah das Blut, die Wunde und den Dolch, flüsterte etwas und drehte sich dann mit einer hastigen Bewegung um.
    Er redete mit Marek, Suko hörte genau hin, verstand einiges und bekam mit, daß man Modini bereits informiert hatte.
    »Wo ist diese Frau?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Aber ihr habt gesehen, daß sie…«
    Marek unterbrach ihn. »Ja, das haben wir gesehen, aber wir konnten nichts machen, weil es einfach zu schnell ging, verstehst du? Sie war wie der Blitz.«
    Modini nickte. Er ging mit roboterhaft wirkenden Schritten zur Theke und bestellte einen Schnaps.
    Er leerte sein Glas und kippte einen zweiten hinterher.
    »Dieser Ort ist verflucht« flüsterte er. »Ich weiß es, er ist verflucht. Es liegt ein Schauer über ihm. Das Grauen hat hier Einzug gehalten. Ich weiß es genau. Ich bin deshalb…« er drehte sich um und deutete gegen ein Fenster.
    »Was meinen Sie?« fragte Marek.
    »Die Sonne sinkt tiefer«, flüsterte Modini. »Die Schatten werden länger, bald wird die Dämmerung hereinbrechen, und ihr folgt die Nacht. Und ich weiß, daß es eine böse, sehr böse Nacht werden wird. Darauf kannst du dich sicher verlassen. Ich habe Angst vor der Nacht, und ich weiß nicht, wie viele Mörder hier durch Plakac schleichen. Es kann die Nacht der grausamen Frauen werden.«
    »Wir wollen es nicht hoffen.«
    Modini schüttelte den Kopf. Er hob in einer hilflosen Geste die Schultern. Wieder war zu sehen, wie sehr er sich überfordert fühlte. Dann gab er seinen Leuten Bescheid, den Toten anzuheben und ihn wegzuschaffen. »Bringt ihn zu den anderen.«
    Marek und Suko schauten ihnen nach. Der Pfähler hatte die Lippen zusammengepreßt, er dachte über ein Problem nach und sprach Suko schließlich darauf an.
    »Da war etwas mit der Frau.«
    »Nicht hier und jetzt.«
    »Wo dann?«
    »Draußen.«
    »Gut.« Marek zahlte die Rechnung, und der Wirt sagte zu ihnen, als sie gingen:
    »Kommt nur nicht wieder, ihr beiden. Ihr bringt nur Unglück. Ja, verdammt, ihr bringt Unglück!«
    Sie sagten nichts.
    Auf dem Vorplatz war einiges anders geworden, denn es hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen, was geschehen war. Niemand döste mehr im Schatten. Die Männer machten einen entschlossenen Eindruck. In ihre Körper schien Energie hineingeflossen zu sein. Ihre Blicke waren kalt und ängstlich zugleich. Es sah so aus, als würden sie sich an ihren Waffen festklammern, nur um einen Halt zu haben.
    Marek sagte: »Du wolltest mir…«
    »Wie geht es dir jetzt?«
    Der Pfähler lachte. »Weißt du, Suko, ich bin zäh wieein alter Gaul, den haut so leicht nichts um.«
    »Hoffentlich.«
    »Keine Sorge, drauf kannst du dich verlassen. Die Zukunft läßt mich allerdings schaudern. Modini hat von der hereinbrechenden Nacht gesprochen. Er fürchtete sich davor. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß er damit recht haben könnte.«
    »Vielleicht.«
    »Was ist denn mit der Frau?«
    Suko atmete tief ein. Die warme Luft drang in seine Lungen. Er hatte auf den Abendwind gehofft, der von den Bergen her ins Tal wehen würde, leider blieb er aus. Die Luft stand wie eine Wand. Es war stickig und schwül.
    »Wir suchen Assunga«, begann er. »Wir suchen eine Hexe, die in der Vergangenheit gelebt hat, in ein Grab gesteckt wurde, wieder erwachte, unter dem Schutz Liliths steht, Dracula II finden will, und die zuvor einen Umweg gemacht hat, um sich einen Mantel zu besorgen, der für sie wichtig war, denn sie wollte Mallmann nicht ohne Geschenk oder was weiß ich vor die Augen treten.«
    »Das weiß ich alles, Suko. Was hat das mit der Mörderin zu tun?«
    »Laß mich ausreden. John hat erlebt, daß Assunga durch den Mantel die Zeiten überbrücken kann. Sie reist in die Vergangenheit und wieder zurück in die Gegenwart. Das alles macht ihr nichts aus, darüber lächelt sie nur. Aber, ich frage dich, wer sagt uns denn, daß sie diesen Weg nur allein reist? Ist es denn nicht möglich, daß sie jemand aus der anderen Zeit mitbringt?«
    Marek lachte auf. »Verstehe, Suko. Du denkst dabei an die Kleine, an die Mörderin.«
    »Genau.«
    Marek nickte. »Das ist ein Ding«, sagte er leise. »Verdammt, das

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