0705 - Schrei nach dem Satan
ich mir beinahe gedacht«, sagte der Arzt und drehte sich um. »Dann werde ich jetzt gehen.«
»Das ist gefährlich, Doc.«
»Soll ich bleiben?«
»Es wäre besser.«
Er lächelte mir zu. »Junger Freund, ich habe noch andere Aufgaben zu erledigen. Auf meiner Liste stehen in dieser Nacht noch zwei Termine, die ich wahrnehmen muss. Da der Mensch vor dem Tier Vorrang haben muss, bin ich zuerst zu euch gekommen, aber meine Pflichten darf ich nicht vernachlässigen.«
Wir wussten, dass wir ihn nicht aufhalten konnten, gaben ihm aber noch einen guten Rat mit auf dem Weg. »Versuchen Sie, den Reitern nicht in die Quere zu kommen.«
»Keine Sorge, da bin ich gewarnt. Und hoffen Sie, dass Greta Morgan aufwacht. Ich komme dann noch einmal wieder.« Er nickte uns zu und ging mit schlurfenden Schritten hinaus.
Wir blieben zurück und wussten zunächst nicht, was wir sagen sollten. Craig Morgan machte den Anfang. Er strich über sein Haar und schüttelte dabei den Kopf. »Was sind das denn für Reiter, von denen er gesprochen hat?«
»Feinde«, sagte Suko.
Carter Eastland wollte es genauer wissen. »Sind es die Reiter der Apokalypse?« Seine Stimme schrillte. »Sagen Sie, sind es die Reiter, von denen wir gesprochen haben?«
»Ja, es sind die Reiter«, gab ich zu. »Und jetzt werden Sie wohl Ihr Vorhaben aufgeben und nicht allein durch das Dorf streifen, denn gegen sie kommen Sie nicht an. Es sind Wesen, wie sie nur die finsterste Hölle schaffen kann, wobei Sie uns bitte nicht nach einer genauen Erklärung fragen. Sie wäre für Sie selbst in dieser Situation viel zu unwahrscheinlich.«
»Ja, kann sein. Aber was ist mit Beth? Ist sie von den Reitern entführt worden?«
»Das glaube ich nicht«, sagte Suko. »Sie sind bestimmt nur zum Schutz der Person hier, die Beth gekidnappt hat. Es ist leider alles ein großer Plan gewesen, in den wir hinein gebrochen sind.«
»Dann werden Sie hier warten?«
»Nein«, sagte Suko. Er sprach auch in meinem Einverständnis. Ich hatte mir ein Glas Wasser bestellt, stand an der Theke und trank in langen Zügen. »Wir werden uns den Reitern stellen und natürlich auch dem Entführer. Aber zunächst müssen wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Erst dann können wir handeln.«
»Was könnte denn geschehen?«
»Das kann ich Ihnen nicht sage, Carter. Wir kennen die Pläne nicht. Aber wir wissen, dass diese Nacht entscheidend ist. Und noch etwas muss ich Ihnen sagen. Wenn der Unbekannte Beth hätte töten wollen, hätte er sie nicht zu entführen brauchen. Ich kann mir vorstellen, dass er mit ihr noch etwas vorhat. Diese Person hat ihre, eigenen Pläne und sie wahrscheinlich mit den Horror-Reitern abgesprochen. Es hörte sich hart an, aber wir kommen der Wahrheit schon näher. In dieser Nacht wird Farthham zum Mittelpunkt des Schreckens werden.«
Hinter der Theke stand das Telefon auf einem Regal. Es war ein alter, schwarzer Apparat. Ich drehte den Kopf, als er anfing zu klingeln, und wir alle schraken dabei zusammen.
»Soll… soll ich abheben?« fragte der Wirt, der sich in seinem Lokal vorkam wie ein Fremder.
»Bitte.«
Er nahm den Hörer mit spitzen Fingern hoch, meldete sich mit leiser Stimme und erkundigte sich noch einmal nach dem Namen des Anrufers. Dann drehte er sich um: »Es ist für Sie, Mr. Sinclair. Ein gewisser Ignatius.«
»Ah ja, gut.« Gespannt nahm ich den Hörer entgegen und hörte die Stimme des Mönchs. Die klang zwar ruhig, aber mich konnte er nicht täuschen, denn ich vernahm auch das leichte Vibrieren. Dann erklärte er mir mit dürren Worten, was ihm widerfahren war, und ich verlor allmählich meine gesunde Gesichtsfarbe.
Das fiel auch meinem Freund Suko auf. Er kam zu mir, schaute mich fragend an. Ich achtete nicht auf ihn, sondern redete mit Father Ignatius, der mich schließlich um Rat fragte.
»Bleib bitte im Pfarrhaus. Verlasse es nicht. Ich weiß auch nicht genau, was läuft, aber du bist nicht der einzige, der ihn gesehen hat. Wir hören wieder voneinander. Gib mir nur die Telefonnummer.«
Ich bekam sie und notierte sie in Ermangelung einer Schreibgelegenheit in meinem Gedächtnis.
Danach legte ich auf.
Endlich konnte Suko seine Frage stellen. »Verdammt noch mal, was ist denn passiert?«
»Nicht viel. Nur dass Father Ignatius im Pfarrhaus gefangen ist. Er hat einen besonderen Wächter vor dem Fenster stehen.«
»Einen Reiter?«
»Ja, Suko.«
»Verflucht!« keuchte er. »Jetzt geht es los!« Er sah aus, als würde er im nächsten
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