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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machte sich schon bemerkbar, aber er wollte nicht hier bleiben. Wenn ihm die Riesin schon den Weg freimachte, musste er die Chance nutzen. Er ging hinter ihr her.
    Seine Schritte setzte er vorsichtig und versuchte dabei, verdächtige Geräusche zu vermeiden. Vielleicht wollte sie auch nicht, dass er sein Gefängnis verließ.
    Im Licht der Lampe, die durch eine Batterie gespeist wurde, tanzten die Staubwolken wie kleine, wandernde Berge. Hoch über ihm befand sich eine düstere, unebene Decke, aber vor ihm war die Riesin stehen geblieben und starrte das Tor an.
    Es bestand aus mächtigen Holzbohlen und würde selbst einem Rammbock Paroli bieten können.
    Nicht aber der Riesin!
    Horace F. Sinclair war gespannt, ob sie die Tür mit ihrer freien linken Hand einrammen würde, aber sie nahm den Fuß.
    Das rechte Bein hob sie mit einer gar nicht mehr so schwerfällig wirkenden Bewegung an, drückte es zurück und rammte, es wuchtig vor.
    Treffer!
    Sogar ein Volltreffer!
    Es gab einen donnernden Laut. In dieses Echo hinein hörte Sinclair senior das Splittern, Krachen und Brechen, Geräusche, die Sinclair vorkamen wie eine herrliche Musik, denn sie begleitete seinen Weg in die Freiheit. Er dachte nicht mehr an seine Entführer, er wollte nur noch raus aus diesem Dom.
    Noch einen letzten Blick warf er zurück. Er sah das zerbrochene Gitter, er konnte, wenn er den Kopf drehte, die zerstörte Eingangstür sehen und roch bereits die frische Luft, die an dem breiten Rücken der Riesin vorbeiströmte.
    Sie hatte die Höhle bereits verlassen und den Kopf sicherheitshalber noch eingezogen. Jetzt aber richtete sie sich auf!
    Sie wuchs vor dem Anwalt in die Höhe und wurde so groß, dass er einen Schauer bekam.
    Das war schon enorm. Noch immer konnte er sich kaum vorstellen, dass er dieser Person entwischt war.
    Aber er wusste nicht, was geschehen wäre, wenn sie das Kreuz auf seiner Brust entdeckt hätte.
    Die Namenlose ging weiter.
    Es war ein schmaler Weg, der eine Schlucht einschnitt. Und dieser Weg endete dort, wo sich auch der ehemalige Eingang des Felsendoms befunden hatte.
    Die Schritte dröhnten auf dem Boden. Ein anderes Geräusch aber war lauter.
    Links von sich hörte Sinclair ein wild klingendes Rauschen. Er drehte den Kopf und sah den silbrigen, glitzernden, breiten Wasserstreifen, der sich als Wildwasserfluss seinen Weg durch den Felsenwirrwarr gebahnt hatte.
    Das Wasser schäumte und tanzte. Es spritzte hoch, es bestand aus Strudeln und Kreiseln, es war eine gewaltige Macht, die nicht einfach gestoppt werden konnte.
    Das Flussbett lag tiefer und irgendwo verschwand das Wasser dann unterhalb des Felsendoms in einer breiten Spalte, um irgendwo anders wieder zum Vorschein zu kommen.
    Es war noch nicht dunkel geworden, aber die Dämmerung hatte die Helligkeit des Tages bereits abgelöst. Vor diesem Hintergrund, auch versehen mit dem bedeckten Himmel, hob sich die Gestalt der Riesin besonders scharf konturiert ab.
    Sie ging weiter.
    Sinclair wusste nicht, welchen Weg sie einschlagen wollte. Zunächst musste sie einmal in der Schlucht bleiben. Was dann noch geschah, konnte er nicht voraussehen.
    Zwar war er mit einigen Kollegen durch die Gegend gewandert, hier aber zeigte sich der ältere Herr doch ziemlich orientierungslos, denn in diese Schlucht hatte sie der Weg nicht geführt. Er wusste nicht einmal, wo es nach St. Produce ging und musste sich von dieser mächtigen Gestalt führen lassen.
    Sie stampfte weiter.
    Schritt für Schritt, Meter für Meter…
    Rechts und links wuchsen die Wände sehr dunkel in die Höhe.
    Manchmal sahen sie aus wie gefrorener Teer, in dem die Unebenheiten an den Seiten nicht geglättet worden waren.
    Horace F. Sinclair hatte Mühe, dieser mächtigen Gestalt folgen zu können. Ging sie einen Schritt, so musste er drei machen, um überhaupt mithalten zu können.
    Er war auch nicht mehr so in Form wie früher. Die Gefangenschaft hatte an ihm gezehrt, und er hoffte, dass sich die Schlucht nicht noch kilometerweit hinziehen würde.
    Er hatte Glück, merkte es daran, dass die Schlucht ihre Enge verlor und die Seitenwände weiter zurücktraten.
    Noch war die Sicht durch Hänge begrenzt, die zudem bewaldet waren, aber der Weg endete plötzlich auf einer normalen, Straße, die sich wie ein breiter Querstrich durch das Gelände zog und an der Einmündung sich so etwas wie eine Kreuzung gebildet hatte.
    Dort blieb die Riesin stehen.
    Auch Sinclair stoppte ab. Er drehte sich um und drückte sich mit dem

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