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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rücken gegen die Wand aus Stein. Einige Male holte er tief Luft, schmeckte den von den mächtigen Füßen aufgewirbelten Staub und rechnete eigentlich damit, dass die Person weitergehen würde.
    Das aber tat sie nicht. Statt dessen drehte sie den Kopf nach rechts.
    Nicht ohne Grund, denn auch Horace F. Sinclair sah die beiden bleichen Glotzaugen, die ihr Licht in das Grau der Dämmerung schickten und sie so durchbrachen.
    Aus dieser Richtung kam ein Fahrzeug!
    Horace F. Sinclair wusste nicht, wer sich um diese Zeit hierher verirrt hatte, aber er vergaß seine eigene Erschöpfung, denn die nächsten Minuten würden all seine Kraft und Konzentration erfordern, um sie überstehen zu können.
    Bisher hatte er von dem ankommenden Wagen nur die Scheinwerfer zu Gesicht bekommen. Das Zusammentreffen war genau getimt, und er konnte sich vorstellen, dass ihm der oder die Fahrer nicht unbekannt waren.
    Die Böschung war zwar relativ hoch, aber nicht zu steil. Sinclair konnte bequem über sie hinweg laufen. Innerhalb des Bewuchses verschwanden seine Beine fast bis zu den Knien. Unter ihm zerknackte trockenes Holz. Das Laub raschelte, wenn er darüber hinweg glitt, die in der Luft liegende Feuchtigkeit hatte den Boden glatt gemacht, und er war froh, als er die ersten Bäume jenseits der Böschung erreicht und sich zwischen den Stämmen verstecken konnte, ohne dass ihn zuvor das Licht der Scheinwerfer erfasst hätte. Fast wäre er zu Boden gesunken. Er rang nach Atem. An einem günstig gewachsenen Ast hielt er sich fest, musste sich noch für die Dauer einiger Sekunden ausruhen, bevor er sich sehr langsam drehte und dorthin schaute, wo es plötzlich sehr hell wurde und ein bläulichweißer Lichtteppich ein gewaltiges Loch in die Dämmerung gerissen hatte. Inmitten des Lochs stand die Riesin!
    Es war ein Bild, das kaum zu glauben war, weil es irgendwo an eine Szene aus einem Märchen erinnerte.
    Die Limousine war bestimmt nicht klein, im Verhältnis zu der Riesin wirkte sie beinahe wie ein Spielzeugauto.
    Sie stand da und bewegte sich nicht.
    Aber auch im Fahrzeug rührte sich kein Mensch. Es stand da, als wäre es geparkt worden.
    Solange noch Zeit war, wollte Sinclair sie auch nutzen. Er fand seinen Platz nicht besonders günstig und wechselte ihn, huschte zur Seite. Unter seinen Füßen raschelte das Gras, die Dämmerung umgab ihn wie eine graue Tinte. Wenn er durch Lücken schaute, sah er die Berge wie eine Mauer.
    Er blieb in gleicher Höhe und verhielt seine Schritte, als er ungefähr die Höhe des Fahrzeugs erreicht hatte.
    Von oben her schaute er auf das Dach.
    Es sah aus wie ein rechteckiger dunkler Teich, lag in absoluter Ruhe. Mal vernahm er ein leises Knacken, das der Wagen abgab, der allmählich abkühlte.
    Was tat die Namenlose?
    Nichts, sie tat nichts. Sie blieb noch immer stehen. Sinclair sah ihr Gesicht nicht, konnte sich aber vorstellen, dass sie den Blick ihrer eisigen Augen auf den Mercedes gerichtet hatte.
    Bis zum Rand der Böschung lief der Anwalt vor. Dort duckte er sich in das hohe Gras.
    Er hatte einen guten Beobachtungsplatz gefunden und hockte kaum zwei Sekunden dort, als es passierte.
    Die Wagentüren öffneten sich lautlos.
    Kein Licht erfüllte die Limousine. Es war bewusst abgestellt worden. Von verschiedenen Seiten verließen die Insassen das Fahrzeug.
    Vier tauchten aus der kantigen Hülle.
    Und vier hatten Sinclair auch gekidnappt!
    Sie waren wieder so gekleidet. Dunkle Kutten, bleiche Kreidegesichter, die ihre eigentlichen Züge verschwinden ließen und alles gleichmachten.
    Sie ließen die Tür offen, um so schnell wie möglich wieder einsteigen zu können.
    Sinclair sah auch etwas an ihnen, das ihm überhaupt nicht gefiel.
    Jeder war mit einer Maschinenpistole bewaffnet, ein Zeichen, dass sie bereit waren, sich zu wehren.
    Die Spannung nahm zu. Der Anwalt glaubte, sie in der Luft knistern zu hören.
    Immer konnte es nicht so bleiben. Irgendwann musste sich einfach etwas tun.
    Schweigen…
    Die tiefe Stille der allmählich hereinbrechenden Nacht umgab das Tal und hüllte es ein.
    Auch die Riesin, bewegte sich nicht. Er konnte ihre eisblauen Augen jetzt besser erkennen. Selbst die Dunkelheit schaffte es nicht, sie zu verdecken.
    Wer warf den ersten Stein?
    Es war einer der Männer, der den Mund öffnete, und zwar derjenige, der den Wagen gelenkt hatte.
    »Du hast es geschafft, Engel, du bist erwacht, wir haben es gewusst. Du bist jetzt bereit, deinen Weg einzuschlagen, und du hast den Gral an

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