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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn in Ruhe.
    Einen Fuß hatte sie bereits in den Bereich vor dem Gitter gesetzt.
    Der zweite befand sich noch in der anderen Hälfte. Sie stockte für einen Moment, als wollte sie darüber nachdenken, ob sie weitergehen sollte oder nicht.
    Diese Gestalt bewegte sich mit sehr großen Schritten. Der nächste schon würde sie bis an Horace F. Sinclair heranbringen, der sich nicht zu rühren wagte und sich noch tiefer geduckt hatte. Die Arme hielt er hoch und vor dem Gesicht gekreuzt. Er konnte sich gut vorstellen, dass plötzlich ein Schatten vor ihm erschien, der sich senkte und wobei aus dem Schatten dann ein harter, mächtiger Gegenstand wurde, der ihn zerquetschte. Das passierte nicht.
    Dafür hörte er ein Geräusch.
    Dumpf und kratzig drang es ihm entgegen. Er kannte es. Es klang immer dann auf, wenn die Gestalt einen weiteren Schritt nach vorn gegangen war.
    Die Arme sanken herab, er wollte jetzt sehen, was sich getan hatte, hob den Kopf und in seinen Blick jagte der tiefe Schreck hinein, als er die Eisaugen der Gestalt sah.
    Ja, es waren Augen wie Eis. Aus der Nähe betrachtet wirkten sie noch schlimmer.
    Sinclair bewegte sich nicht. Selbst seine Wimpern hielt er unter Kontrolle. Die Lippen wirkten wie zwei blasse Streifen, und aus dieser Perspektive kam ihm die Gestalt noch mächtiger vor, obwohl sie gebückt stand.
    Sie konnte gehen, sie konnte sich bewegen, wahrscheinlich konnte sie auch sprechen, er rechnete mit allem, aber seine Gedanken wurden von einem starken Geruch überlagert, der ihm überhaupt nicht passte. Es stank nach Moder und verfaultem Fleisch, wobei sich sein Blick auf die dunkle Hand konzentrierte, die den Kelch hielt.
    Strömte diese Klaue den Modergeruch aus?
    Es musste ihm eigentlich egal sein. Er bekam aber mit, wie die Steinfrau ihre freie Hand vorstreckte und dabei mit einem ihrer großen Finger auf seine Brust zielte.
    Sinclair erstarrte noch mehr.
    Er rechnete damit, dass es in den nächsten Sekunden vorbei sei.
    Diese Gestalt konnte ihm sogar mit dem Druck eines ihrer Finger den Schädel eindrücken, aber das hatte sie nicht vor, denn sie krümmte ihn nur, und dabei entstand ein eisiges Knirschen.
    Mehr geschah nicht.
    Sinclair atmete aus.
    Im nächsten Moment spürte er den Ruck, als der Finger sein Hemd vor der Brust entzweiriss. Es war eine lässige Bewegung, hinter der jedoch eine gewaltige Kraft steckte, dem der einfache Stoff nichts entgegenzusetzen hatte.
    Sinclairs Brust lag frei!
    In diesem Augenblick wünschte er sich an einen anderen Ort. Diesen Blick konnte er nicht mehr ertragen, aber er stellte auch fest, dass die Sekunden verstrichen und er nicht weiter angegriffen wurde. Die Namenlose hatte sich mit dieser letzten Tat zufrieden gegeben.
    Horace F. Sinclair begriff die Welt nicht mehr. Er dachte trotzdem darüber nach, und plötzlich glaubte er auch, Bescheid zu wissen.
    Diese Person hatte ihm das Hemd aufgefetzt, um sich von einer bestimmten Sache zu überzeugen. Wahrscheinlich hatte sie das Kreuz gesucht. Aber das befand sich im Besitz seines Sohnes.
    Sie richtete sich wieder auf.
    Ziemlich irritiert, wie Sinclair senior schien. Der Ausdruck in den Augen hatte sich gewandelt. Er erinnerte fast an den eines Menschen, wenn dieser sich überrascht zeigte.
    War die Gefahr vorbei?
    Noch stand die Gestalt gebückt vor ihm. Aber sie richtete sich wieder auf, und abermals war dieser Vorgang von knirschenden Geräuschen begleitet, die als Echo durch die Höhle schallten.
    Horace F. Sinclair hörte sich selbst atmen. Es war ein erleichtertes Ausstoßen von Luft. Sein Herz hämmerte nicht mehr so stark, er merkte, dass seine Kraft zurückkehrte, und auf einmal fühlte er sich sehr wohl. Am liebsten hätte er gelacht, seine Erleichterung hinausgeschrieen, aber er riss sich zusammen. Schließlich konnte er nicht wissen, wie diese unheimliche Gestalt darauf reagieren würde.
    Sie ging zurück.
    Den ersten Schritt, dann den zweiten. Als sie den hinter sich gebracht hatte, da wusste Sinclair, dass die große Gefahr endlich vorüber und sein Leben gerettet war.
    Ein kleines Wunder war geschehen.
    Er saß auch nicht mehr so verkrampft, entspannte sich und wagte es, seinen Körper in die Höhe zu drücken.
    Die Gestalt hatte ihm ihren breiten, mächtigen Rücken zugedreht und ging dorthin, wo sich der Ausgang befand.
    Ein starkes Tor, dass ein Mensch nicht hätte durchbrechen können.
    Sinclair rappelte sich hoch. Er hatte leichte Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht, das Alter

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