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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Türen. Der dritte Mann verschwand ebenfalls. Er zog sich zurück und ging dabei mit vorsichtigen Schritten.
    Als letzter blieb der Brillenträger. Er hielt die MPi nicht einmal verkrampft, machte den Eindruck, als könne er damit umgehen. Er schaute uns an, und die überrot wirkenden Lippen in seinem ansonsten bleichen Gesicht verzogen sich zu einem Lächeln. Dann Schoss er!
    Der ist wahnsinnig, dachte ich, als ich zu Boden hechtete. Es war eine rein mechanische Reaktion, ich wollte auf keinen Fall als Kugelfang dienen, rollte mich auch um die eigene Achse und dachte zudem daran, dass dies vergebens war, denn in einem deckungslosen Saal wie diesem hätten mich die Kugeln immer erwischt.
    Sie wischten vorbei. Zwar rissen sie Teile des Parkettbodens auf, dann aber jagten sie in die Wand, wo sie Putzbrocken herausschlugen, die, eingehüllt in zahlreiche Staubwolken, zu Boden krachten und auch dann noch fielen, als wir uns erhoben, weil die Schüsse verstummt waren.
    Wir eilten zur Tür, wollten sie aufreißen, fanden sie von außen verschlossen, dann hörte ich Suko fluchen wie selten. Er machte sich Vorwürfe, seinen Stab nicht eingesetzt zu haben, dann hätten auch wir eine Geisel gehabt, denn die fünf Sekunden hätten immer ausgereicht, um den Mann mit der MPi zu fassen.
    Unser Rütteln an der Tür war vergeblich. Wir mussten einen anderen Weg nach draußen finden. Zwar hatte Suko sehr schnell ein Fenster geöffnet, doch auch das hatte Zeit gekostet, und die große dunkle Limousine war längst verschwunden.
    Wir kletterten nach draußen. Der Verwalter ließ sich nicht mehr blicken. Nur der Gärtner rannte mit schreckensbleichem Gesicht herbei. »Ist hier geschossen worden?« keuchte er.
    »Nein, das waren Knallerbsen.«
    »Ha.«
    Ich trat nahe an ihn heran. »Hören Sie mal, haben Sie einen dunklen Wagen wegfahren sehen?«
    »Den… den Mercedes?«
    »Kann sein. Wo ist er hin?«
    »In Richtung St. Produce.«
    »Danke:« Ich hatte damit gerechnet, Suko startbereit in seinem Wagen sitzen zu sehen, das war ein Irrtum. Statt dessen stand er daneben, die Hände in die Hüften gestützt, den Blick nach unten gerichtet, und besah sich kopfschüttelnd den rechten Hinterreifen.
    »Was ist denn?«
    »Kannst du schnell einen Reifen wechseln, John?«
    »Scheiße«, fluchte ich, sprach das Wort aber französisch aus, besah mir den Schaden und stellte fest, dass die Luft entwichen war. Es blieb uns nichts erspart.
    Ich öffnete den Kofferraum und holte das Reserverad hervor. Suko kümmerte sich um den Wagenheber, der Gärtner schaute aus sicherer Entfernung zu, und hinter einem der Fenster sah ich schattenhaft das Gesicht des Verwalters. Ich blickte hoch zum Himmel.
    Es war noch immer schwül. Die Wolken hingen so grau wie eine alte dicke Decke. Sie entsprachen mit ihrem Aussehen unserer Stimmung…
    ***
    Die Hand umklammerte noch immer den harten Stab.
    Horace F. Sinclair hatte gesehen, wie er zur Seite gebogen worden war und konnte über die Kraft dieser steinernen Frau nur staunen.
    Und dann brach das Metall.
    Es knackte einfach weg, als hätte diese Riesin ein Streichholz durchgebrochen.
    Noch hielt das Gitter, noch waren zu viele kleine Zwischenräume vorhanden, aber sie machte weiter. Mit jeder Sekunde, die verstrich, schien sie mehr an Kraft zu gewinnen.
    Mit einer Hand nur schlug die Person gegen die Stäbe. Nach einem Treffer war keiner mehr so, wie er zuvor gewesen war. Nicht mehr glatt, nicht mehr gerade, sondern eingedrückt und brüchig.
    Sie drehte die nächsten Stäbe des Gitters auseinander, dann folgten andere, so dass die Lücke immer größer und breiter wurde.
    Der Anwalt schaute nur zu.
    Er hatte seinen Platz gewechselt, war so weit zurückgegangen, dass er die Wand in seinem Rücken spürte. Sie gab ihm ein gewisses Gefühl an Sicherheit, obwohl er genau wusste, dass ihn diese Unperson zerquetschen konnte wie eine Menschenhand die Fliege.
    Wenn sich die Gestalt gebückt hätte, wäre sie schon durchgekommen, aber sie machte noch weiter und trat mit den Füßen gegen den unteren Teil der Stäbe.
    Die gewaltigen Tritte schüttelten sie durch, bogen sie nach außen, und die nächsten Erschütterungen sorgten für eine vollständige Zerstörung.
    Die Gestalt kam durch… Sie bückte sich dabei, und Sinclair hörte in Höhe ihres Nackens wieder ein Knirschen, als wäre dort etwas auseinander gerissen worden.
    In den nächsten Sekunden entschied sich sein Schicksal. Entweder vernichtete sie ihn, oder sie ließ

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