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0707 - Im Schatten des Vampirs

0707 - Im Schatten des Vampirs

Titel: 0707 - Im Schatten des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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träumen…
    ***
    »Kameras«, sagte O'Neill leise, als er und Fu Long die Eingangstür der Villa erreichten. »Wir werden beobachtet.«
    »Dann könnte dies der richtige Ort sein.«
    »Oder es ist ein Cracklabor.« Der Detective ging in die Hocke, zog einen Dietrich aus der Tasche und machte sich am Türschloss zu schaffen. Er bemerkte Fu Longs neugierigen Blick, sagte aber nichts. Es dauerte keine zehn Sekunden, dann schnappte das Schloss auf.
    O’Neill kam hoch und stieß die Tür auf.
    »Nach dir«, sagte er. Zwar wirkte Fu Long bisher nicht wie ein blutgieriger Schwarzblüter, aber den Rücken drehte er ihm trotzdem höchst ungern zu. Der Vampir deutete eine Verbeugung an und betrat das Haus.
    O'Neill wollte ihm folgen und wäre beinahe gegen ihn geprallt, so unvermittelt blieb Fu Long stehen.
    »Er ist hier«, sagte er.
    Der Detective musste nicht fragen, wen er meinte. Die unterschwellige Aufregung in seiner Stimme war deutlich genug.
    Langsam folgte er ihm in die leere, halb verfallene Eingangshalle. Fußspuren bedeckten den staubigen Boden. In einer Ecke lagen schwarze Müllbeutel, die einen unangenehmen Geruch verströmten. Aus einem ragte ein Pizzakarton hervor.
    Hier halten sich Menschen auf, dachte O'Neill und zog vorsichtshalber seine Waffe. Er hoffte, dass sie nicht tatsächlich in ein Cracklabor geraten waren, denn durch sein unbefugtes Betreten waren sämtliche Beweise, die er fand, ungültig. Das war genau die Munition, die er seinen Kollegen nicht auch noch in die Hand geben wollte.
    Irgendwo knackte es.
    »Vorsicht!«, rief Fu Long.
    O'Neill riss den Kopf herum, sah den Körper des Vampirs wie einen riesigen dunklen Schatten auf sich zukommen und wurde zu Boden gerissen. Er hörte Schüsse in rasender Folge wie aus einer Maschinenpistole. Querschläger rasten mit schrillem Pfeifen an ihm vorbei.
    O'Neill schrie auf, als heißer Schmerz über sein Bein strich. Er spürte, wie Fu Longs Körper, der ihn gnadenlos auf die Steine drückte, von Einschlägen erschüttert wurde.
    Nach einer Ewigkeit ließen die Schüsse nach. Der Druck wich von ihm und er richtete sich vorsichtig auf.
    Es blieb ruhig.
    Wer auch immer geschossen hatte -er glaubte, die Angelegenheit erledigt zu haben und hatte sich zurückgezogen. O’Neill war nicht unfroh darüber, dass niemand kam, um sich zu vergewissern, dass die Eindringlinge wirklich tot waren. Man war sich dieser Sache wohl sehr sicher…
    Neben ihm hockte Fu Long mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Auf seinem Rücken, der von Einschlägen übersät war, glänzte schwarzes Blut. O'Neill schauderte bei dem Gedanken, was passiert wäre, hätte sich der Vampir nicht auf ihn geworfen.
    »Danke«, sagte er heiser.
    Fu Long antwortete nicht. Er schien sich in einer Art Trance zu befinden. Während O'Neill den Streifschuss an seiner Wade versorgte, bemerkte er, wie sich das Gesicht des Vampirs langsam entspannte.
    Schließlich stand Fu Long auf, reichte ihm die Hand und zog ihn hoch.
    »Kannst du mit dieser Verletzung gehen?«, fragte er, als O’Neill sein Bein vorsichtig belastete.
    Der nickte. »Ja, wie sieht's bei dir aus?«
    Der Vampir lächelte. »Ich habe es dir schon einmal gesagt. Kugeln können Wesen wie mir nichts anhaben.«
    O'Neill verkniff sich die Bemerkung, dass das eben noch ganz anders ausgesehen hatte, aber immerhin - Fu Long hatte tatsächlich überlebt. Allerdings sah der Detective, als er ihm jetzt durch die Halle folgte, zwar die perforierte Kleidung und schwarzglänzende Blutreste, aber es folgte kein weiteres Blut nach. Die Wunden hatten sich geschlossen!
    Er sah sich misstrauisch nach allen Seiten um, fürchtete, in eine zweite Falle zu laufen. Nebenbei entdeckte er, weshalb niemand gekommen war, um nach den »Toten« zu sehen: Es war niemand hier gewesen! Die Maschinenpistolen, die vermutlich durch einen Bewegungsmelder ausgelöst worden waren, hingen immer noch an ausklappbaren Metallschienen von der Decke.
    Ihr Anblick machte O'Neill nervös.
    »Er ist im Keller«, sagte Fu Long und ging zielstrebig auf eine Tür zu. »Ich kann ihn fühlen.«
    Der Detective duckte sich reflexartig, als die schwere Holztür unter dem Griff des Vampirs knarrte, aber keine weitere Falle erwartete ihn. Da war nur eine Treppe, die nach unten führte und ein seltsam metallischer Geruch.
    Der Vampir atmete tief ein. »Es riecht nach Blut.«
    Er klang völlig unbeteiligt, so als ob ihn das nicht wirklich etwas anginge.
    O'Neill folgte ihm nachdenklich bis in

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