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0708 - Der Höllenkerker

0708 - Der Höllenkerker

Titel: 0708 - Der Höllenkerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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war sie nicht so gewesen. Da hatte es ihr zwar auch nicht gefallen, wenn Ted sich bei den gemeinsamen Abenteuern mit Zamorra in Gefahr brachte, aber sie hatte ihn gewähren lassen. Derzeit aber klammerte sie sich regelrecht an ihn, als befürchtete sie, er könne jeden Moment sterben. Ihm waren diese Versuche, ihn in seinem Abenteurerdrang einzuschränken, nicht nur lästig, sondern mittlerweile schon beinahe unheimlich. Er fragte sich, ob sie unter Vorahnungen litt. Aber auf entsprechende Fragen antwortete sie nicht.
    »Worum geht's nun?«, kam Zamorra zur Sache.
    »Ich hatte Besuch von der Polizia.« »Du hast doch nicht etwa vergessen, die Parkuhr zu füttern?«, argwöhnte Zamorra. »Das wäre doch wirklich ein gar schreckliches Verbrechen.«
    »Dann hätte man mich ja auch längst auf der Flucht erschossen. Nee, es war viel harmloser. Ein Bauer hat in den Albaner Bergen ein Auto gefunden.«
    »Da hatten wir doch vor Jahren schon mal zu tun«, erinnerte Nicole. »Es ist eine ganz andere Stelle«, sagte Ted und fuhr fort. »Der oder die Insassen des Wagens waren nirgendwo zu sehen. Also alarmierte Guiseppe die Polizei. Die lachte ihn erst mal aus - Autos stehen ja inzwischen überall auf der Welt herum. Auf Parkplätzen, in Werkstätten, in Garagen… und dann wies Guiseppe darauf hin, dass es sich um einen Rolls-Royce handele. Und zwar ebenso verlassen wie unverschlossen. Solche Autos parken aber für gewöhnlich nicht irgendwo in freier Wildbahn. Also schaute man sich um und wurde fündig.«
    »Mach's nicht so spannend«, murrte Nicole.
    »Jemand, der seinen Papieren zufolge der Halter des Autos sein muss, wurde in einer Art Höhlenzugang gefunden. Genauer gesagt, das was von dem Mann übrig war. Kopf, Arme und ein Teil des Oberkörpers fehlten.«
    »Und nun wollte die Polizei in deiner Kühltruhe nachschauen?«, schmunzelte Nicole.
    Ted verdrehte die Augen. »Heiße ich Hannibal? Der gute Mann war so etwas wie ein privater Ermittler, hatte anscheinend den Auftrag, in dieser Höhle nach etwas zu suchen, und in seinem Auto gab es eine Telefonnummer. Meine Telefonnummer.«
    »Ihr kanntet euch?« Ted schüttelte den Kopf. »Ganz bestimmt nicht. Von einem Carl Ranseier habe ich nie was gehört. Aber was die Telefonnummer angeht - ich zeig' euch was. Kommt mit.«
    Er führte die beiden vors Haus, wo sein Rolls-Royce Silver Seraph vor der offenen Garagentür stand. In Rom einen Rolls zu fahren, war der helle Wahnsinn - aber Ted benutzte ihn auch eher für weitere Ausflüge im Umland. Schließlich befand sich eine U-Bahn-Haltestelle gar nicht weit von seiner Villa entfernt.
    Ted öffnete das Handschuhfach. Auf der Innenseite der Klappe gab es einen Aufkleber, der seine Telefonnummer trug.
    »Kann ich mir nie merken«, gestand er. »Fremde Telefonnummern massenhaft, aber die eigene? Keine Chance. Also gibt es überall Gedächtnisstützen.«
    »Moment«, sagte Zamorra. »Sollte das heißen, dass es dein Rolls ist, der da draußen gefunden wurde?«
    »Meiner stand zu der Zeit nachweislich hier in der Garage.«
    »Die Spiegelwelt«, vermutete Nicole. »Vielleicht ist dein Double hier…?«
    »Mitsamt Auto? Wohl kaum.«
    »Allerdings«, fuhr Ted fort, »könnte die Sache tatsächlich etwas mit der Spiegelwelt zu tun haben. Dieser Ranseier war scheinbar im Auftrag eines gewissen Mister Seneca hier…«
    ***
    Sie fuhren in die Albaner Berge hinaus. Unterwegs erzählte Ted, dass die Polizei sich eben wegen der im Auto befindlichen Telefonnummer bei ihm gemeldet habe, und dass der Hinweis auf Seneca sich in Ranseiers Brieftasche befunden habe.
    »Das hat dir die Polizei aber ganz bestimmt nicht verraten«, vermutete Zamorra auf dem Beifahrersitz, während sich Nicole auf der Rückbank quer lümmelte und das lautlose Dahingleiten des Wagens genoss.
    »Vergiss nicht, dass ich Reporter bin«, grinste Ted. »Und zwar der Reporter. Auch wenn ich nur noch selten in dem Metier tätig werde - meine alten Verbindungen habe ich immer noch. Es war kein Problem, den Auftraggeber herauszufinden. Zudem war die Polizei recht kooperativ, man zeigte mir eine Fotokopie, die Ranseier wohl als Schatzplan benutzt hat. Scheint so, als hätte die Polizia noch nicht vergessen, was ich vor acht Jahren für Rom getan habe - wir alle, genauer gesagt. Deshalb werdet auch ihr beiden wohl keine Schwierigkeiten bekommen.«
    »Schwierigkeiten?« Zamorra runzelte die Stirn.
    »Wenn wir Absperrungen durchbrechen oder so.«
    Eine Stunde später waren sie vor

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