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0710 - Der Freund des Satans

0710 - Der Freund des Satans

Titel: 0710 - Der Freund des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte chinesisch gesprochen.
    »Schon gut«, murmelte ich. »Schon gut.«
    Ich startete wieder, als die Ampel endlich grün zeigte. Der Verkehr war einfach zu dicht, als daß ich mich durch andere Dinge hätte ablenken lassen können.
    London erlebte wieder einen dieser widerlichschwülen Tage. Es erstickte beinahe unter der Glocke aus schwelendem Dunst, Hitze und den heißen Sonnenstrahlen.
    Irgendwann würde der Backofen platzen, davon ging ich aus. Man hatte bereits von Regenschauern und Gewittern gesprochen, die über den Süden der Insel niedergehen sollten.
    Hoffentlich knallte es mal.
    Hin und wieder warf ich Suko einen forschenden Blick zu. Da saß tatsächlich ein Kind, ein Junge, altersmäßig vielleicht elf oder zwölf Jahre. Ich war lange genug mit meinem Freund und Partner zusammen gewesen, um sie gut zu kennen. Das Gesicht des Jungen wies tatsächlich die Züge meines Freundes auf, auch wenn sie später ausgeprägter waren, als bei einem Erwachsenen üblich.
    Ich wußte auch nicht, was Suko vorhatte, ob er sich nur verstecken wollte oder andere Pläne verfolgte. Aber welche Pläne konnte ein Kind schon haben, das aus seiner Zeit in die Zukunft geschleudert worden war?
    Und dafür trug einzig und allein das Seelenschwert des Teufels die Schuld.
    Ich hatte es einmal gesehen, als mir der Teufel gegenüberstand, aber es war mir nicht gelungen, in den Besitz des Schwertes zu gelangen. Asmodis hütete es wie seinen Augapfel.
    Die böse Existenz meines Freundes hatte ich vernichten können. Neben mir saß die zweite, die unschuldige, die kindliche, und ich konnte mir sehr gut vorstellen, daß dies dem Teufel nicht paßte.
    Möglicherweise würde er versuchen, das Kind zu vernichten, so daß ich noch eine Schutzfunktion für ihn übernommen hatte.
    Er beobachtete mit staunenden Augen die Umgebung. Sie war ihm fremd, sie mußte ihn erdrücken, ihn, der in einem Kloster in den Bergen erzogen wurde.
    Aber er stellte keine Fragen, kümmerte sich nicht um den Betrieb, die zahlreichen Autos, die Menschen, die drückende Hitze, die den Schweiß wie Wasser aus den Poren trieb.
    Er nahm es hin.
    Stoisch, gleichgültig.
    Er beschwerte sich auch nicht. Er wollte nichts essen, nichts trinken, er war ruhig.
    Zu ruhig für meinen Geschmack.
    Ich hoffte darauf, so schnell wie möglich dem heißen Wagen entkommen zu können. In den letzten Wochen hatte mein Rover oft genug einem Backofen geglichen, aber die Fahrt zu unserem Hochhaus zog sich hin wie Kaugummi.
    Ich atmete erst auf, als ich den Turm in der Ferne sah. Er reckte sich wie ein kantiger Finger in den Himmel, als wollte er der Sonne drohen.
    Als Suko den Kopf drehte und mich anschaute, lächelte ich ihm zu, und er lächelte zurück.
    Fast hätte ich ihn gefragt, ob er zufrieden, war, bis mir einfiel, daß er mich nicht verstand. Der akustische Kontakt zwischen uns konnte erst durch den Stab hergestellt werden.
    Der Himmel drückte. Die Luft wurde immer schlimmer. Mir kam sie so schwer wie Blei vor. Die ganze Stadt stöhnte, litt und dampfte.
    Den Wagen wollte ich in einer Tiefgarage abstellen. Von dort aus mit dem Lift hochfahren und Suko in seine Wohnung bringen, wo ich hoffte, mich mit ihm unterhalten zu können. Vielleicht konnte er mir einen Hinweis oder einen Tip geben, wie es möglich war, ihn wieder zurückzuführen und ihm die alte Existenz wiederzugeben.
    Suko beobachtete interessiert, wie ich von der Straße abbog und im Schatten des Hochhauses in den Weg hineinfuhr, der als Tiefgaragenzufahrt diente.
    Es war ziemlich breit, lief in eine Rechtskurve hinein und endete vor dem Tor, das sich erst öffnete, als ich den Kontakt betätigte. Ich mußte dafür den passenden Schlüssel in einen Schlitz stecken und einmal drehen.
    Eine Bewegung, wie ich sie unzählige Male durchgeführt hatte. Bei Hitze, Regen, Eis und Schnee.
    Aber an diesem Tag war es anders. Da beobachtete Suko neugierig jede meiner Bewegungen, und ich mußte daran denken, wie oft er selbst schon diese Bewegung durchgeführt hatte.
    Ich zog den Schlüssel wieder hervor und ließ den Rover anrollen. Er fuhr langsam die Schräge hinab, während sich vor uns das Rollgitter der Tiefgarage, wie von Geisterhand bewegt, in die Höhe schob und den Weg freigab.
    Bessere Luft würde uns dort auch nicht umgeben. Eher noch schlimmer, weil sie ebenfalls aufgeheizt war und zudem von zahlreichen Gerüchen durchzogen wurde.
    Wir rollten hinein, und die Reifen des Rover schmatzten über den glatten Belag.
    Es gab

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