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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte es binnen Minuten in ein Nahrungsmittel zurückverwandelt werden, das dem frischen Fleisch in nichts nachstand.
    Die verkleinerten Stücke wanderten auf breiten Förderbändern in die Magazine, die versiegelt wurden.
    Die Köche - und viele Terraner, die es nicht mehr erwarten konnten und sich selbst an die Pfannen und Töpfe stellten - machten Überstunden. Sie versorgten die Mannschaften mit frischem Fleisch. Steakgeruch zog durch die Gänge und wurde von der frischen Zugluft überall hin verteilt. Bratenduft und der weiße Dampf von Soßen und dem Wein, mit dem man gewaltige Rollbraten übergoß, wand sich aus den Kochzentralen und zog die Leute an wie Honig die Bienen. Steaks und Koteletts, Braten und Gulasch, alle nur denkbaren Arten, Fleisch delikat zu bereiten, wurden in den kurzen Arbeits- und Essenspausen angewandt.
    Die Stimmung der sechstausend oder mehr Arbeiter befand sich auf einem kaum mehr zu überbietenden Höhepunkt.
    Als die strengen Qualitätsuntersuchungen des Wassers beendet waren - die Flüssigkeit wurde so oft getestet, daß man an Bord bereits lachte -, drehte SENECA die Schnellventile auf.
    Das Wasser in den vielen Tanks, ebenfalls wie die Luft gefiltert, gereinigt, aufbereitet, angereichert und abermals in die Kreisläufe des Schiffes geschickt, floß ab.
    Anschließend schlossen sich die Ventile. Dampf wurde in die Tanks geblasen und erhitzt, unter Druck gesetzt. Siebenhundert Grad heißer Dampf reinigte sämtliche Tanks und Röhren und desinfizierte sie gleichzeitig. Dann liefen die Pumpen und holten das Wasser aus insgesamt zwanzig verschiedenen Quellen und aus dem breiten Fluß.
    Während sich die Tanks mit dem wertvollen Naß wieder füllten, schleppten Robotgleiter Kupferbarren an und Zinntafeln, Aluminiumbarren und Bleiklumpen. Die meisten Metalle waren noch warm vom Fabrikationsprozeß. Zink wurde ebenso gebraucht wie Natrium, Salztransporte rollten heran, Chrom wurde gefunden und herangeschafft. Die robotischen Quartiermeister und Regelgeräte füllten die Lager im Schiff nach optimalen Gesichtspunkten.
    Weiter... schneller... ohne Schlaf, rund um die Uhr, mit höchster Effizienz.
    Noch immer wehte die frische Luft des Planeten durch den stählernen Koloß und vertrieb auch aus den letzten Ecken die Gerüche, die sich während der letzten achtunddreißig Jahre gebildet hatten. Eine wahre Euphorie hatte jedes Besatzungsmitglied bis zu Joscan Hellmut ergriffen. Es war, als trüge die Luft Wohlgerüche mit sich und Alkoholdämpfe.
    Die lange Suche und die Landungen der SOL hatten die Vorräte erschöpft. Selbst die Batterien der Rückgewinnungsgeräte und äußerste Sparsamkeit hatten nicht verhindern können, daß viele Materialien sich verbrauchten.
    Auch waren Bauten auf den besuchten Planeten hinterlassen worden, und auch das hatte Material gekostet, Arbeit und Energie.
     
    *
     
    Rhodan warf Deighton einen langen Blick zu und hob dann die Schultern. Um beide Männer herum waren die Bildschirme mit direkten Leitungen zu SENECA aufgebaut. Linien und Diagramme veränderten sich von Minute zu Minute.
    „Ich glaube, wir schaffen es, Galbraith!" sagte Rhodan und sah einer Ordonnanz zu, die mit einem Tablett voller Steaks samt Beilagen vorbeiging und etwa zehn Pfund schieres Fleisch auf den Tisch der anderen Logistiker stellte.
    Deighton grinste in unverkennbarem Sarkasmus und erwiderte lachend: „Wir haben es immer geschafft, Perry! Wir schaffen es heute, und wir schaffen es immer wieder. Der beste Beweis ist, daß wir heute mit diesem Schiff hier stehen und frische Steaks essen... falls man uns welche bringen würde."
    „Vor lauter Begeisterung haben sie uns völlig vergessen", schränkte Rhodan ein und verfolgte, wie der Betrag der Brennstoffelemente in den Fesselfeldern wieder um eine Einheit stieg.
    „Wir gehen nachher in die Messe und widmen uns den Kostbarkeiten!" tröstete ihn Deighton.
    Sie wollten an diesem Tag gegen Mitternacht die Aktion abgeschlossen haben. Für den Moment sah es so aus, als würde der Rechner um diese Zeit bekanntgeben, daß sämtliche Vorräte aufgefüllt und mit zehn Prozent Sicherheitsmenge ausgestattet seien. Dies galt gleichermaßen für sämtliche eingebrachte oder einzubringende Materialien.
    „Dann könnten wir im Morgengrauen starten!" sagte Rhodan.
    „Wichtig ist natürlich der Wasserstoff, den wir für die Protonenbeschleuniger und die Verdichter brauchen. Wie steht es damit...?"
    Er betrachtete einen Bildschirm, der die beiden

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