Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0711 - Die Psycho-Bombe

0711 - Die Psycho-Bombe

Titel: 0711 - Die Psycho-Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Menschen bekannt war, ihm ebenfalls, wobei er sich früher jedoch nicht freiwillig hingetraut hätte.
    Die Straße trug denselben Namen wie die in New York. Nur war die amerikanische berühmter, als der Londoner Broadway. Aber genau dort lag sein erstes Ziel.
    New Scotland Yard!
    Früher war es ihm nicht im Traum eingefallen, dort freiwillig hinzugehen, heute aber machte es ihm direkt Spaß, und er zahlte auch keinen Penny für die U-Bahn, als er sich in den überfüllten Wagen quetschte.
    Der Junge stand zwischen den anderen Fahrgästen wie der Hering in der Dose.
    Nico wollte bis zur Station St. James Park fahren und den Rest der Strecke zu Fuß gehen. Über drei Stationen führte die Strecke, dann hatte er es geschafft.
    Londoner sind bekannt dafür, daß sie in allen Lagen die Zeitungen lesen können. Das war auch in diesem Wagen zu beobachten. Man hielt sich mit einer Hand in einem Griff fest, und in der anderen Hand hielt man die Zeitung.
    Die Enge der Wagen, das Schütteln und Rütteln ließen die Fahrgäste mit stoischer Ruhe über sich ergehen. Nico sah die Leute von nun an mit anderen Augen an.
    Er fühlte sich nicht mehr ausgestoßen und getreten. Er war derjenige, der bestimmen konnte, wenn er wollte. Gleichzeitig aber hielt er sich zurück. Er wollte nicht zu schnell auffallen. Selbst als ihm jemand auf die Zehen trat und sich abwandte, ohne sich zu entschuldigen, tat er nichts, um sich zu revanchieren.
    Seine Zeit würde kommen, bald schon…
    Nur steckte er voller Ungeduld. Alles dauerte ihm jetzt zu lange. Und als die Wagen endlich in den Bahnsteig einfuhren, da befand sich Nico unter den ersten, die sie verließen.
    Vor der Traube wühlte er sich durch die Wartenden und verließ den unterirdischen Bauch, um sich als nächstes in das Gewimmel an der Oberfläche einzureihen.
    Noch war die Sonne nicht erschienen. Ein bleigrauer Dunsthimmel lag über der Stadt. Es war schwül, jeder schwitzte, mochte er auch noch so leicht gekleidet sein.
    Nico kannte sich in London aus. Es kam ihm vor, als wäre es einzig und allein seine Stadt, als hätten andere Personen überhaupt keine Bedeutung mehr.
    Das Ziel war leicht zu finden.
    Der hohe Turm des Yard Building schob sich in den Himmel, als wollte er mit seiner Spitze die Wolkendecke durchstoßen.
    Nico blieb stehen.
    Auf seinen Lippen lag ein Lächeln. Er schaute nur auf das Yard Building und hoffte, daß er nicht auffiel, aber dafür war die Distanz einfach zu groß.
    Die Menschen hasteten an ihm vorbei. Sehr oft wurde er gestoßen oder geschubst, er griff nie ein, sondern schlenderte irgendwann langsam auf sein Ziel zu.
    Was er genau tat, lag in seiner Macht. Da hatte man ihm völlig freie Hand gelassen. Wichtig war nur, daß er einen gewissen Personenkreis schockte, zuerst eine sehr weite Schlinge legte, um sie schließlich immer enger zu ziehen.
    Er ließ sich treiben, ging sehr langsam weiter und interessierte sich nicht mehr für das Gebäude, sondern schaute auf die Straße, wo der Verkehr rollte.
    Nico fiel überhaupt nicht auf. Er sah aus wie ein Junge, der die Schule geschwänzt hatte und nicht so genau wußte, was er mit dem gewonnenen Tag anstellen konnte.
    Es gab keinen Verkehrsstau. Die Wagenschlange rollte an ihm vorbei, sehr dicht, beinahe Stoßstange an Stoßstange. Die meisten Fenster standen offen, damit die Fahrer wenigstens den Eindruck hatten, etwas frische Luft zu bekommen.
    Dabei drang nur ein schwüles, von Abgasen durchwehtes Gequirl in die Autos.
    Hinter seinem Rücken hörte Nico ein besonders lautes Geräusch. Er drehte sich um und sah die mächtige Schnauze eines gewaltigen Trucks, der aus einem Vorderteil mit Führerhaus bestand und einer hinten offenen gewaltigen Ladefläche, die mit einem bläulich schimmernden Rennwagen beladen war. Es war ein Geschoß mit gewaltigen profillosen Reifen, auch Slicks genannt.
    Als Nico ihn sah, durchzuckte ihn ein gewaltiger, für ihn herrlicher Gedanke.
    Das Fahrzeug war genau richtig! Man hatte ihm freie Bahn gelassen, was die Aktivitäten anging, und das wollte er endlich ausprobieren. Es war bereits zu viel Zeit seit seinem ersten Versuch in der Nacht verstrichen.
    Nico war kein Superheld, der sich verwandelte, wenn er seine Kräfte ausspielte und möglicherweise zu einem Monstrum wurde. Er konnte es allein durch die Kraft seines Geistes schaffen.
    Das Schicksal meinte es gut mit ihm. Ein Stück vor dem Wagen, etwa in Höhe des Yard Buildings, kam es zum Stau.
    Jedes Fahrzeug mußte gestoppt

Weitere Kostenlose Bücher