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0711 - Die Psycho-Bombe

0711 - Die Psycho-Bombe

Titel: 0711 - Die Psycho-Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können, aber ich sage ihn dir trotzdem, so daß so etwas wie ein Band des Vertauens zwischen uns entsteht. Mein Name ist so ungewöhnlich wie ich selbst. Ich heiße Cigam…«
    Nico erwiderte nichts. Dafür überlegte er, ob er mit dem Namen etwas anfangen konnte. Es war nicht möglich. Noch nie zuvor hatte er ihn gehört.
    »Wie seltsam…«
    »Das stimmt. Aber außer- und ungewöhnlich.« Der Fremde wechselte das Thema. »Wenn ich dich geküßt habe, wird nichts mehr so sein wie sonst. Du bist zwar äußerlich noch derselbe, aber deine inneren Kräfte sind um ein Vielfaches gewachsen. Zudem sind andere hinzugekommen, das wirst du alles erleben, und du wirst gleichzeitig lernen müssen, die Kräfte unter Kontrolle zu halten, sie gezielt gegen gewisse Objekte einzusetzen, wenn es nötig ist. Das alles wirst du später noch spüren, und ich werde es dir auch erklären.«
    »Wieso?«
    »Kein Fragen mehr, mein Junge, keine Fragen.« Cigam verstärkte den. Druck seiner Handflächen, als wollte er die Haut des Jungen zusammenpressen.
    Nico tat nichts mehr.
    Er zitterte aber und sah nur dieses graue, verschwommene und furchtbare Gesicht, das sich dem seinen näherte. Der andere hatte von einem Kuß gesprochen. Nico wußte, wie geküßt wurde. Oft genug hatte er es gesehen. Auf der Straße, im Kino, in den Parks. Er hatte auch gesehen, daß die Küssenden mit den Zungen spielten.
    Das würde er nie tun. Davor ekelte er sich. Er konnte sich auch nicht vorstellen, daß ihm die Berührung eines anderen Mundes Freude bereiten würde.
    Ekel würde hochsteigen, nichts als Ekel…
    Es war soweit.
    Plötzlich lagen die Lippen auf den seinen, und Nico hatte sich inner- und äußerlich verkrampft, wobei er zudem die Lippen fest geschlossen hielt. Er hatte damit gerechnet, die Feuchtigkeit des anderen Mundes zu spüren. Um so mehr wurde er davon überrascht, daß die Lippen trocken waren, einfach nur trocken.
    Nicht anders als die Haut…
    Das packte er nicht, das wollte ihm nicht in den Sinn, das konnte er nicht begreifen…
    Trockene Lippen…
    Oder keine Lippen?
    Er konnte die Luft nicht anhalten, mußte durch die Nase atmen und merkte, wie sich die dünnen Lippen des anderen auf seinem eigenen Mund von einer Seite zur anderen bewegten.
    Dieser Kuß war sehr intensiv. Eigentlich zu schlimm, zu hart, zu saugend. Er sollte etwas aus ihm hervorholen, vielleicht einen Teil seiner Seele tanken und…
    Er stöhnte unter dem Druck. Sein Körper wurde noch weiter nach hinten gepreßt. Mit dem Rücken berührte er das feuchte Holz und vernahm das leise Knirschen.
    Es hielt, brach nicht zusammen, aber etwas tat sich in seinem Innern. Er konnte es nicht beschreiben, dachte nur an die Worte des Fremden, der von einer anderen Kraft erzählt hatte, die auf Nico übergehen sollte.
    Und diese Kraft war da.
    Sie war der neue, der unfaßbare Strom, der in ihn hineindrang und alles andere überschwemmte oder wegspülte. Er konnte sich diesen Strom nicht erklären, zudem hatte er noch nie so etwas erlebt, aber er hatte das Gefühl, von ihm weg und in eine andere Welt getragen zu werden.
    Die Gestalt mit dem Namen Cigam gab nicht auf. Sie kostete den Kuß bis zum letzten Augenblick aus, und trotz des geschlossenen Mundes drangen ungewöhnliche Geräusche aus dem Spalt hervor, die Nico an ein tiefes Grunzen erinnerten.
    Die andere, die neue Kraft in seinem Innern bekam noch mehr Stärke. Sie pumpte ihn psychisch auf, und schon jetzt fühlte er sich besser, viel besser.
    Dann zuckte der andere zurück!
    Sofort öffnete der Junge seinen Mund. Er schnappte nach Luft, er hechelte dabei, er rollte mit den Augen, er stöhnte leise und kippte mit fahrigen Bewegungen zur Seite.
    Vor ihm stand der Unheimliche.
    Aus seinen runden, wimpernlosen Augen starrte er auf den Jungen nieder. Seine strichdünnen Lippen, mit denen er geküßt hatte, waren zu einem kalten Lächeln verzogen. Ein Zeichen, wie groß der Triumph war, der in ihm kochte.
    Cigam war den Weg gegangen, Cigam hatte es geschafft und den Auftrag des Teufels erfüllt.
    Er war zufrieden.
    Der Junge tat nichts. Er lag halb auf der Seite, atmete keuchend, wollte sich übergeben, und als er mit der Zunge über seine Lippen fuhr, da schmeckte er etwas wie noch nie zuvor in seinem Leben.
    Diesen widerlichen Geschmack bekam er einfach nicht auf die Reihe, für ihn war er nur furchtbar und eklig.
    Verfault und verwest und nach alten Lumpen stinkend, all dies kam bei ihm zusammen.
    Widerlich.
    Cigam ging

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