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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist?«
    Sarah Wingates Kinn ruckte vor. »Larry, ich bin nicht verrückt! Ich bin völlig normal. Ich habe auch nicht durchgedreht. Ich habe mir auch nichts eingebildet. Dieses Stöhnen war echt, so verflucht echt. Da hat keiner ein Tonband ablaufen lassen.«
    »Ja, schon gut. Ich meine ja nur…«
    »Kann ich jetzt telefonieren?«
    »Bitte, du kennst den Weg ja.« Larry Cohn trat zur Seite. Er schaute etwas düpiert und hob seine Schultern.
    So etwas wie heute war ihm noch nie vorgekommen.
    Er schaute auf den Rücken der Frau. Selbst die Jacke zeigte einen nassen Schwitzflecken. Sarah mußte unter einem ungeheuren Druck gestanden und wahnsinnig gelitten haben.
    Das Zimmer diente Larry Cohn als Arbeits- und Wohnraum. Er hatte es deshalb in zwei Hälften geteilt. In eine farbige private Umgebung und in den ganz in Weiß gehaltenen Bereich seiner Arbeit, wo das Zeichenbrett dominierte, auf dem er seine Entwürfe anfertigte.
    Das Telefon war ein schwarzer Apparat, wie man ihn in den vierziger und fünfziger Jahren gehabt hatte. Es stand auf einem schwingenden Drahtgestell, konnte durch Schwung bewegt werden, so daß es die Entfernung von einem Bereich zu anderen schaffte. »Einen Drink?«
    Sarah schüttelte den Kopf. »Sehr nett, aber ich in meiner Lage…«
    »Tut ein Drink gut«, sagte Larry und schenkte bereits einen Cognac ein.
    Sie nahm ihn entgegen, bedankte sich, trank und schüttelte sich. Dann lächelte sie. »Ich weiß, daß du mich für eine hysterische Gans hältst, Larry, aber das bin ich nicht. Es befindet sich ein Fremder in meiner Wohnung, und ich weiß nicht einmal, wie er dort hineingekommen ist, denn am Schloß habe ich keine Beschädigungen gesehen oder nicht genau darauf geachtet. Das kann auch sein.«
    »Ja, natürlich.« Auch Larry hielt sein Glas in der Hand. Er lehnte an seinem Zeichentisch und schaute zu, wie seine Nachbarin den Hörer von der Gabel hob.
    Sie kam nicht einmal dazu, die erste Nummer zu drehen, denn in der Nachbarwohnung, in Sarahs, passierte etwas.
    Jemand donnerte gegen die Wand.
    Die junge Frau schrie auf. Der Hörer rutschte ihr aus der Hand und fiel auf die Gabel. Plötzlich leuchtete Furcht in ihren Augen, und sie fing an zu beben.
    Larry hatte ebenfalls große Augen bekommen. Sein Gesichtsausdruck wirkte nicht mehr so überlegen. Er sah aus wie jemand, der es mit der Angst zu tun bekommen hatte.
    »Muß ich dir noch mehr sagen, Larry?«
    »N… nein, ich glaube nichts Er drehte den Kopf und schaute auf die Seitenwand, wo zwei helle Regale standen, in deren Fächern sich seine Unterlagen stapelten. Wieder drosch jemand vom anderen Zimmer gegen die Wand. So stark, daß das Regal anfing zu zittern und sich einige Unterlagen lösten, um nach vorn zu rutschen. Der… der ist nicht mehr im Schlafzimmer!« flüsterte Sarah. »Der ist jetzt im Wohnraum.«
    »Glaube ich auch.«
    »Und glaubst du nun, daß es kein, normaler Einbrecher ist?« keuchte sie. »Das ist ein Killer, das ist ein mordendes Ungeheuer, kann ich dir sagen. Ich habe sogar einen schrecklichen Verdacht. Du hast doch bestimmt von der Mumie gelesen, Larry?«
    »Ha, du bist verrückt!« Er preßte hastig seine Hand gegen die Lippen, als hätte er sich den Mund verbrannt.
    »Nein, das bin ich nicht! Ich bin verdammt normal. Aber hier geschehen Dinge, die mit dem normalen Verstand nicht zu fassen sind. Ich rufe jetzt die Polizei an. Wenn sie…«
    »Ja, tu das, ja…« Er zuckte zusammen, weil das Ding in der Nachbarwohnung wieder gegen die Wand drosch.
    Sarah steckte voller Hektik. Sie verwählte sich sogar bei der Notrufnummer. Außerdem war sie es nicht mehr gewohnt, eine Wählscheibe zu drehen, denn ihr Finger rutschte aus der Öffnung. Aber sie würde es schaffen, sie mußte es einfach tun. Daran führte kein Weg vorbei. Sie allein konnte das Monstrum nicht stoppen, sie…
    Die Stimme des Beamten klang ruhig, als er sich meldete, und das verfehlte auch bei Sarah die Wirkung nicht. Sie riß sich zusammen, sie sprach mit halblauter Stimme, gab ihre Meldung durch und sprach von einem Monster, das sich in ihrer Wohnung befinden würde.
    »Haben Sie es gesehen, Madam?«
    »Nein, aber ich weiß es.«
    Der Beamte ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Woher wissen Sie, daß es ein Monster ist und kein normaler Einbrecher? Da müssen Sie doch einen Grund haben.«
    »Das weiß ich einfach, Sir. Ja, das weiß ich. Sie… Sie kennen doch auch die Mumie?«
    »Ah, die meinen Sie?«
    »Ja, und sie ist es.«
    »Sind Sie

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