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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich existierte. War sie in ihrem Schlafzimmer? Der Gedanke daran erschreckte sie noch mehr.
    Im Gegensatz zu vielen anderen New Yorkern gehörte Sarah Wingate zu den Personen, die mehr über Mumien, über das alte Ägypten und dessen Sitten und Gebräuche wußten. Sie war sogar noch tiefer gegangen und hatte sich mit der Religion dieser Menschen beschäftigt, um aus den alten Weisheiten Kraft für das Leben in der Neuzeit zu schöpfen.
    Nein, das brauchte nicht zu sein. Das war eigentlich nicht möglich. Wie kam sie nur darauf, daß sich eine Mumie in ihrem Schlafzimmer aufhalten sollte? Nur weil Kate Sherman von einem Monstrum getötet worden war?
    Sarah schaffte es einfach nicht, die Gedanken zu unterdrücken. Sie blieben in ihrem Kopf wie eine klebrige Masse, die sich immer mehr zusammendrückte. Das Stöhnen wiederholte sich… Sarah wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, aber sie hatte es genau gehört, und diesmal war es anders als sonst, langgezogener, auch dumpfer. Konnte ein Mensch so stöhnen? Sie trat einen Schritt nach vorn. Die Küchenschabe war verschwunden. Fast schien es so, als hätte sie das Stöhnen erschreckt.
    Die Küchentür war nicht verschlossen. Sarah konnte in den Flur hineinschauen, entdeckte aber keine Gestalt, die im Halbdunkel lauerte oder sich dort bewegt hätte.
    Der Flur war leer…
    Sie merkte, daß ihr der Schweiß aus allen Poren gebrochen war. Auch wenn man ihr Geld dazu gegeben hätte, wäre sie rein nervlich nicht in der Lage gewesen, in den Flur zu gehen und die Tür zu öffnen. Das konnte sie einfach nicht schaffen.
    In der Wohnung wollte sie aber auch nicht bleiben. Deshalb gab es für sie nur eine Möglichkeit - die Flucht.
    Auf Zehenspitzen und in allen Gliedern zitternd betrat Sarah Wingate den Flur. Sie hoffte stark, daß nicht gerade jetzt die Tür zum Schlafzimmer geöffnet werden würde und der Fremde herauskam. Das wäre mehr als fatal gewesen.
    Die Tür blieb verschlossen.
    Das Stöhnen aber hörte sie wieder. So tief, so knurrend. Dazwischen mischte sich ein anderes Geräusch. Es war zu vergleichen mit einem Knarren, denn es bewegte sich die Matratze, als sich die fremde Person umdrehte -oder möglicherweise aufgestanden war?
    Sarahs Herz schlug bei diesem Gedanken noch schneller. Ihre Stirn war so naß, als wäre öliges Wasser darauf verteilt worden. Auf ihrem Nacken lag der Schweißfilm ebenfalls, und sie schlich durch ihre eigene Wohnung wie ein Dieb.
    Der Schlüssel steckte in ihrer lachsfarbenen Sommerjacke. Dazu trug sie weiße Leggins mit ebenfalls lachsfarbenen Punkten. Unter die Jacke hatte sie ein weißes Top angezogen aus dünner Seide.
    Sie sah sich im Spiegel. Er war als Dreieck gebaut und lief nach unten hin schmal zu, als hätte man eine Pyramide auf den Kopf gestellt. Sarah hatte sich für diese Spiegelform bewußt entschieden, da die Pyramide in ihrem Leben eine nicht geringe Rolle spielte. Sogar die größte, denn sie sah dieses Gebilde mit anderen Augen an. Die Fläche gab ihr Bild wieder. Eine sonnenbraune Frau mit sehr kurz geschnittenen, hellblonden Haaren. Auf manche Betrachter wirkte das Gesicht der Vierundzwanzigjährigen vielleicht zu hart oder männlich.
    Sarah stufte sich selbst als forsch und energiegeladen ein. Als eine Frau, die trotz aller Esoterik und der Suche nach dem veränderten Bewußtsein mit beiden Beinen im Leben stand.
    Davon war jetzt nichts zu spüren. Die Anwaltsgehilfin schaute in ein ihr fremdes Gesicht, denn so hatte sie sich seit langer Zeit nicht mehr gesehen.
    Den ersten Erfolg verzeichnete sie mit dem Erreichen der Wohnungstür.
    Als sie die Tür öffnete, hörte sie das Stöhnen abermals. Diesmal klang es anders, so als hätten der oder die Fremde fürchterlich geschrien, wie unter einer bösen Qual leidend.
    Sarah Wingate beeilte sich. Sie dachte auch daran, daß sie im sechsten Stock eines zwanzigstöckigen Apartmenthauses wohnte, und sie fragte sich, wie es der Eindringling wohl wieder schaffen wollte, die Wohnung und das Haus ungesehen zu verlassen. Sie war aber raus. Sehr sacht zog sie die Tür hinter sich zu. Zwei kleine Schritte brauchte sie nur zu gehen, um an der gegenüberliegenden Wand Halt finden zu können.
    Sarah preßte die Stirn gegen den etwas aufgerauhten Putz und hatte sich eigentlich vorgenommen, zufrieden oder beruhigter zu sein. Seltsamerweise trat dieser Zustand nicht ein. Das Wissen um die fremde Person in ihrem Schlafzimmer nahm einfach überhand. Sie konnte sich dagegen nicht

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